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Vor einem Jahr kam das Forstamt zu den TBR

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Mit Gründung der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) zum 1. Januar 2015 ging eine mehr als 100-jährige Tradition der organisatorischen Eigenständigkeit des Remscheider Stadtforstamtes zu Ende. Im Geschäftsbereich 4 - Grünflächen, Friedhöfe und Forstwirtschaft – der TBR ist das Stadtforstamt seitdem eingegliedert und in drei Forstrevieren mit insgesamt zehn Forstwirten und 6 Forstwirte-Auszubildenden für die Bewirtschaftung und Betreuung von knapp 3.000 Hektar (ha) Wald zuständig, davon 1.450 ha im Eigentum der Stadt, 1.250 ha Forstverbandswald sowie ca. 250 fallweise betreutem Privatwald

Die Waldflächen befinden sich neben dem Stadtgebiet Remscheid im Rheinisch-Bergischen, dem Oberbergischen sowie dem Märkischen Kreis. Jährlich werden bis zu 20.000 Festmeter Holz eingeschlagen und vermarktet. Etwa 40 Prozent aller Waldflächen sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, gut 200 ha sind darüber hinaus FFH-Gebiete. Aufgrund der ausgeprägten Urbanität der Region – im Bergischen Städtedreieck Remscheid, Solingen und Wuppertal mit den angrenzenden Kommunen leben ca. 1 Mio. Menschen – wird der Remscheider Wald in der Betriebsklasse „wirtschaftlich genutzter Erholungswald“ seit dem Jahre 2007 gezielt naturgemäß bewirtschaftet. Die konsequente Umstellung von einer zuvor naturnahen auf eine naturgemäße Waldbewirtschaftung erfolgte im Zuge der Auswirkungen durch den Sturm Kyrill sowie des fortgeschrittenen Klimawandels. Durch Kyrill und diverse Folgekalamitäten wurden v.a. mittelalte und alte Fichtenbestände auf einer Größe von ca. 130 ha vernichtet, die seit dem im Rahmen einer weitgehend natürlichen Wiederbewaldung, unterstützt meist nur durch extensive Trupppflanzungen, in eine naturnahe Bestockung aus möglichst vielen verschiedenen Nadel- und Laubbaumarten überführt wurden.

Mit Einführung naturgemäßer Wirtschaftsprinzipien war die Einrichtung 5-jähriger Pflegeblöcke sowie eine konsequente Intensivierung des Jagdbetriebs hin zu mehr Regiejagd, die Einführung von einjährigen Pirschbezirken sowie strikt wald- und eigentumsorientierte Verpachtungspraktiken in gemeinschaftlichen Pachtbezirken verbunden. Die Ende 2014 begonnene neue Forsteinrichtung wird erstmals eine für naturgemäße Wälder geeignete Kombi-Inventur anwenden, d.h. eine Kombination von klassischer bestandsweiser Einrichtung und permanenter GPS-referenzierter Stichprobenpunkte. Besonderheit im Bergischen Land sind die z.T. bemerkenswert hohen Niederschläge von bis zu 2.000 Millimeter p.a., welche einerseits v.a. den Nadelbaumarten, insbesondere Fichte und Douglasie, enorme Wuchspotentiale ermöglichen, andererseits die Lichtverhältnisse in den Beständen gegenüber vergleichbaren Eingriffsstärken z.B. in der Kölner Bucht aufgrund häufigerer Nebel- und Nieseltage deutlich beeinflussen und verringern. (Pressemitteilung der TBR)


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