Quantcast
Channel: Waterbölles - Wirtschaft
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4865

Alte Rotbuche darf nach Planänderung stehen bleiben

$
0
0

„Hertie: Es kommt Bewegung in die Sache“, titelte der Waterbölles am 11. Februar, nachdem die Bocholter Ten Brinke Projektentwicklung GmbH erklärt hatte, beim Umbau des alten Hertie-Kaufhauses an der Kölner Straße für eine Rollrampe könne sie auf 147 Quadratmeter Bürgersteig verzichten. Die Rampe soll nun im Inneren des Gebäudes entstehen. Zweite Planänderung: Dort solle ein Discounter und ein Lebensmittel-Filialist mehr Verkaufsfläche bekommen als zunächst geplant. Dafür wird es keinen dritten Filialisten (Drogerie) geben. Die neue Planung mit zwei Ladeneinheiten hat einen grundlegenden neuen Zuschnitt des Neubaus ergeben. Aufgrund des geringeren Flächenbedarfs rückt das geplante Gebäude im Bereich der Kölner Straße weiter zurück. Dadurch ist eine Bebauung der Gehwegteilfläche nicht mehr notwendig. Diese Planänderungen erläuterte in der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lennep Robin Denstorff.Robin Denstorff (Foto), Leiter des Referats für Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung. Was die Kommunalpolitiker besonders freute: Die mächtige Rotbuche, die im Hardtpark dicht an der Grenze zum Hertie-Kaufhaus steht, muss nun doch nicht gefällt werden. Im Rahmen der geplanten Bauarbeiten hätten die Abriss- und Ausschachtarbeiten bis auf 1,5 m an die Stämme der Buche und des Ahorns herangereicht. Nunmehr haben sich, wie Denstorff berichtete, der Investor und die Stadt auf einen Flächentausch von ca. 32 Quadratmetern verständigt, so dass neue Sanitärräume ca. vier Meter von der Rotbuche entfernt gebaut werden können, d. h. der Anbau wird etwa acht Meter länger, dafür aber 2,80 Meter schmaler und beansprucht so den Standort des Baumes nicht mehr. Mit dem Antrag des Verkehrs- und Fördervereins Lennep e.V. auf Erlass einer Satzung zur Unterschutzstellung des Hardtparks in Lennep wird sich die Bezirksvertretung Lennep erst in der April- oder Mai-Sitzung befassen – sobald dazu eine Stellungnahme der Verwaltung vorliegt. Zu Beginn der gestrigen Sitzung hatte die BV mit Mehrheit den Antrag von Roland Kirchner (WE.-i.-R.) abgelehnt, die Planänderung zu vertagen und später zusammen mit dem „Schutzantrag“ zu erörtern.

Darauf kam Kirchner gegen Schluss der Sitzung noch einmal zurück, nachdem die BV mit Mehrheit dem Flächentausch zwecks Erhalts der Rotbuche zugestimmt hatte. Kirchner: „Vielleicht lässt sich ja auch der Ahorn noch erhalten, wenn Investor und Stadt noch einmal gemeinsam nachdenken!“ Da klang Ironie mit. Dr. Heinz Dieter Rohrweck sagte es deutlicher: „Hier wurden Pläne scheibchenweise verändert; das sieht nach verdeckten Karten aus!“ Was er sich keinesfalls wünsche, so der frühere Bezirksbürgermeister weiter, sei eine Abholzaktion bei Nacht und Nebel, wie es sie in der Vergangenheit in Lennep schon mehrfach gegeben habe – „weil Investoren die Strafe lieber aus der Portokasse bezahlen, als sich an städtische Auflagen zu halten!“ Vor ähnlichen „Versehen oder Unfällen“ warnte auch Rolf Haumann (Grüne).

Die geänderten Pläne ändern übrigens nichts daran, dass der Hardtpark entlang des Hertie-Grundstücks um einen Grundstücksstreifen schmaler wird. Der Verkauf dieser Fläche bringt der Stadt 40.000 Euro ein. Stadtkämmerer Sven Wiertz habe zugesagt, dass dieses Geld nicht in die Kredittilgung fließen, sondern der Weiterentwicklung des Parks zugutekommen soll, wie Bezirksbürgermeister Markus Kötter sagte. Sollte der Ahorn tatsächlich gefällt werden müssen, wird es zwei Ersatzbäume geben; dafür ist im Hardtpark dann noch Platz.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4865