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Channel: Waterbölles - Wirtschaft
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Effekthascherei ist selten hilfreich!

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Waterbölles-Kommentar

„Viel Phantasie, Wissen und kreative Ideen“, titelte der Waterbölles am 25. Februar. Das alles sei gefragt, hatte die Stadt Remscheid in einer Pressemitteilung geschrieben, wenn interessierte Bürgerinnen und Bürger heute Abend ab 18 Uhr im Forum der Freiherr-vom-Stein-Gemeinschaftsgrundschule in Lennep zusammenkommen. Sie wollen in Arbeitsgruppen Ideen entwickeln, das geplante Designer-Outlet-Center in den Stadtteil zu integrieren. Vorgegeben sind dabei die Themenbereiche „Gastronomie“, „Tourismus und Kultur“, „Nutzung des öffentlichen Raumes und Wege“, „Einzelhandel“, „Bewahrenswerte Qualität und Stadtgestaltung“ sowie „Platz Spielberggasse“. Der „Platz für Brauchtumsfeste“ gehört nicht dazu. Nach dem sucht derzeit noch Robin Denstorff, Leiter des Referats "Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung" der Stadt Remscheid. Eine Vorlage der Verwaltung sei „in Arbeit“ sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in der Ratssitzung am 25. Februar und bat um Geduld.

Geduld scheint den Vorständen der Vereine, die in Lennep das Brauchtum pflegen, abhanden gekommen zu sein. Oder ist ihre jüngste Forderung nur Nickeligkeit gegenüber der Verwaltung „im fernen Remscheid“? Die Forderung nämlich, den Schützenplatz als Festplatz zu erhalten und das dort geplante DOC-Parkhaus am Talsperrenweg zu realisieren, gleich neben dem „Haus der Kirche“ des Evangelischen Kirchenkreises. Publik gemacht wurde sie ausgerechnet kurz vor der „Lenneper Zukunftswerkstatt“. Wollten die Vereinsvertreter den Stadtplanern auf diese Weise ein wenig Dampf machen? Oder war die Begründung für diesen Vorschlag wirklich ernst gemeint? Der Fußweg von dem „neuen“ Parkhaus am Talsperrenweg sei mit ca. 300m Luftlinie fast genauso weit vom Eingang des neuen DOC entfernt wie von dem bisher geplanten Standort (Kirmesplatz)!

Die Vereine treibt die Sorge um, dass sie bei dem Großprojekt die Gekniffenen sein werden – ohne geeigneten Festplatz für Osterfeuer, Schützenfeste, Kirmes und Karnevalsfeiern. Dafür habe ich großes Verständnis. Je mehr Zeit vergeht, ohne dass aus dem Remscheider Rathaus „weißer Rauch“ dringt (wie einst von Oberbürgermeisterin Beate Wilding versprochen), desto berechtigter erscheint den Vereinsvertretern ihre Sorge. Und: Warten macht bekanntlich ungeduldig.

Wenn sich das dann auch mal sprachlich niederschlägt, sei’s drum! Aber mit einem Vorschlag zu einem Zeitpunkt um die Ecke zu kommen, wo die meisten Teilnehmer der „Zukunftswerkstatt“ gerne optimistisch - aktuell liegt die Zustimmung der Bezirksregierung zum geänderten Flächennutzungsplan vor - die Zukunft mitgestalten möchten, das ist einfach nur destruktive Effekthascherei. Zum Vorschlag selbst ist mir nicht viel eingefallen: Schnapsidee oder Selbstüberschätzung? Denn: Wenn es möglich wäre, am Talsperrenweg ein Parkhaus in gleicher Größe zu bauen wie auf dem Schützenplatz, ließe sich an  gleicher Stelle doch sicher auch ein neuer Festplatz anlegen.


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