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Röntgen-Plakette für Prof. Dr. Michael Baumann

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Prof. Dr. Michael Baumann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“ in Dresden, erhält am Samstag, 23. April, in der Aula des Röntgen-Gymnasiums die Röntgenplakette 2016. Das teilten gestern Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Dr. Uwe Busch, der Direktor des Deutschen Röntgen-Museums, auf einer Pressekonferenz im Rathaus mit. Der mit sechs Vertretern verschiedener Röntgen-Fachorganisationen besetzte „Plakettenausschuss“ der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Röntgen-Museums e.V. habe unter dem Vorsitz von Prof. Mertin Tolau (Universität Dortmund) in diesem Jahr eine schwierige Entscheidung treffen müssen. Denn es waren insgesamt zwölf namhafte Wissenschaftler vorgeschlagen  worden, allesamt preiswürdig. Der OB: „Bei der Röntgenplakette, die seit 1951 jährlich vergeben wird, hängt die Messlatte hoch!“ Und so soll es auch bleiben. Gewürdigt wird mit ihr kein Lebenswerk im Allgemeinen, sondern wissenschaftliche Leistung im Besonderen. Uwe Busch: „Der Ausschuss ist bemüht, in jährlichen Wechsel mal einen Physiker auszuzeichnen, mal einen Mediziner.“ Heimlicher Ehrgeiz der Ausschussmitglieder: Einen Preisträger auszuwählen mit derartigem wissenschaftlichen Renommee, das auf die Plakette später der Nobelpreis folgt. Bei neun Preisträgern sei das bisher gelungen, sagte Busch.

Michael Baumann (geb. am 2. Dezember 1962) promovierte 1988 in Hamburg zum Doktor der Medizin. Danach war er bis Ende 1989 im Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical School in Boston tätig. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Strahlentherapie habilitierte er 1994 in Hamburg. 1995 wechselte er als Leiter der experimentellen Radioonkologie an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus in Dresden. Ab 2003 war er der Gründungsdirektor des Dresdner Krebszentrums. Der Professor für Radioonkologie, erhält die 65. Röntgenplakette „in Anerkennung seiner experimentellen Untersuchungen auf dem Gebiet der Strahlenbiologie zum Wohle krebskranker Patienten“. Er entwickelte in Laborversuchen Bestrahlungsverfahren, die eine höhere Tumorzerstörung bewirken und zugleich für Krebspatienten schonender sind. Der Strahlenbiologe und Strahlentherapeut ist einer der international anerkannten Fachleute auf dem Gebiet laserbeschleunigten Protonentherapie, die im Dresdener OncoRay Zentrum angewendet wird. Prof. Baumann veröffentlichte mehr als 330 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften. Er ist Chefredakteur der international führenden Fachzeitschrift für Radioonkologie und erhielt eine Vielzahl akademischer Auszeichnungen.

Nach Remscheid kommt Baumann nicht erst am Tage der Preisverleihung. Schon einen Tag vorher, am Freitag, 22. April, um 15 Uhr lässt es sich im Röntgen-Gymnasium von neugierigen SDchüler/Innen befragen („Was ich einen berühmten Wissenschaftler schon immer fragen wollte“). Erstmals in der Geschichte der Plakettenverleihung bekommen damit Schüler/innen „die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch  mit einem berühmten Wissenschaftler“, so Uwe Busch. Baumann werde Auskünfte geben über seine Schulzeit, seinen Interessen und seinen Zugang zur Wissenschaft, außerdem natürlich auch Einblicke in die spannende Welt der Röntgenstrahlen (Anmeldung unter Tel. RS 163384 oder info@roentgenmuseum.de).

Dass die Röntgenplakette in diesem Jahr nicht in der Klosterkirche, sondern wie früher in der Aula der des Röntgen-Gymnasiums verliehen wird, habe einen besonderen Grund, sagte gestern der Oberbürgermeister:  Die Schule feiert in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen. Die öffentliche Preisverleihung am 23. April um 11 Uhr ist nach den Worten von Uwe Busch „keine elitäre Feier, sondern offen für jedermann“. An den Festakt, der von einem Streichquartett der Bergischen Symphoniker musikalisch umrahmt wird, soll sich ein Empfang anschließen. Die Laudatio auf Prof. Dr. Michael Baumann hält Prof. Dr. Rolf Sauer aus Erlangen, selbst Träger der Röntgenplakette (2006).

Das Deutsche Röntgen-Museum hat für die Röntgenwoche 2016 im Zeitraum 18. bis 24. April interessante und vielseitige Veranstaltungen für die Öffentlichkeit geplant.


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