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Das "Heim" ist passé, "Horizonte" steht für Hoffnung

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AHH-Geschäftsführer Bernd Steinhoff mit den neuen H, das für "Horizonte" steht. Foto: Lothar Kaiser

Die AHH gGmbH verändert ihren Horizont. Bisher stand AHH für „Augusta-Hardt-Heim“. Doch von „Heim“ wollten in der seit mehr als 25 Jahren gut bekannten gemeinnützigen Einrichtung, die in Lennep psychisch kranke Menschen stationär (60), ambulant (100) und „tagesstrukturiert“ (ca. 40) betreut, Betreuer und Betreute schon lange nicht mehr sprechen. „Der Begriff ist überholt angesichts der Tatsache, dass die Gemeindepsychiatrie mit vielfältigen Angeboten im Mittelpunkt unserer Arbeit steht“, sagte Geschäftsführer Bernd Steinhoff gestern Nachmittag im Pressegespräch in der AHH-Geschäftsstelle an der Rotdornallee.  Und so hat sich die AHH gGmbH auch gleich einen neuen Firmennamen gegeben: „Augusta Hardt Horizonte gGmbH. Gemeindepsychiatrische Dienste.“

In einem Festakt und einem anschließenden „Gemeindefest“ soll der neue Name am Samstag, 2. Juli, den Lennepern im „Backhaus und dem Garten an der Sauerbronnstraße nahegebracht werden. Rund 2.500 Einladungen wurden mittlerweile verteilt. Bei schönem Wetter rechnet Geschäftsführer Bernd Steinhoff mit rund 400 Gästen. Die offizielle Eröffnung mit vielen Infos und einer Präsentation von Klienten und Angehörigen beginnt um 10.30 Uhr, die Matinee mit Liveband „Circle of friends“ auf der Bühne und „Lennep lecker“ – Outdoorcooking mit Tobias Riemann und selbstgemachtem Kuchenbuffet um 12 Uhr.

Wieso „Horizonte“? Das Augusta-Hardt-Heim ist für Menschen mit einer chronisch psychischen Erkrankung längst weit mehr, als der bisherige Name beschreibt. Bernd Steinhoff: „Ein großes Herz und ein weiter Horizont sind genau das, was wir alle benötigen, um uns in unseren Mitmenschen hineinzuversetzen. Nur mit offenen Ohren, offenen Augen, einem offenen wachen Verstand können wir versuchen, seine Ängste und Nöte, Freuden und Eigenarten auch in schweren Lebenssituationen zu verstehen. Nur wenn wir aktiv aufeinander zugehen, uns nicht verschließen und nicht hart werden, können wir Nähe geben. AHH begleitet Genesungsprozesse und hilft, Horizonte zu entdecken. Wir finden Eigenarten interessant und bereichernd und suchen gerne nach Wegen, miteinander klar zu kommen.“ Das soll der neue Name des bekannten Anbieter AHH mit seinen vielfältigen Wohn- und Betreuungsangeboten verdeutlichen. Steinhoff: „Wir gestalten Räume, in denen Menschen sich begegnen können. Wir beseitigen Vorurteile und bieten Vorbilder für ein gemeinsames Lebensmodell des Miteinanders!“ „Horizonte“, das bedeutet für die AHH-Mitarbeiter, ihre Klienten und Angehörigen Arbeit auf Augenhöhe, Strukturen, die sich den individuellen Bedürfnissen anpassen (nicht umgekehrt), die Anleitung und Hilfe zu  einem selbstbefähigten, selbstorganisierten Leben. „Unsere Arbeit findet im öffentlichen Raum statt und integriert. Dabei behält sie den nötigen therapeutischen und privaten Schutzraum“, heißt es in einem Flyer, der eigens zur Namensänderung herausgegeben wurde.

  • Die stationären Wohn- und Betreuungsangebote gelten für Menschen mit einer chronischen psychischen Erkrankung (mehrere Wohnbereichen und dezentrale Wohneinheiten).
  • Die ambulanten individuellen Betreuungsangebote in verschiedenen Lebensbereichen können Menschen mit einer chronischen psychischen Erkrankung in Anspruch nehmen, die in der eigenen Wohnung leben.
  • Die tagesstrukturierende Dienste umfassen die  Einsatzbereiche Backhaus Lennep, Café am Hasenberg, Hausmeisterbereich, Industrielle Dienstleistungen, Schreinerei, Servicebereich, Nahrungsherstellung und Gartenpflege.

Die Geschichte hinter den Horizonten: 1910 eröffnete Augusta Hardt  an der Sauerbronnstraße ein Säuglingsheim. Was dann in den 1980-er Jahren in der bergischen Villa mit der stationären Betreuung psychisch Kranker begann, führte schon bald zu ersten Außenwohngruppen. Schnell wurde für jeden Klienten ein Einzelzimmer und damit ein individueller Lebensraum zum Standard. Weitere Einrichtungen und Wohnheime kamen hinzu. Und 2007 wurde das AHH zu einem der ersten freien Träger des ambulant betreuten Wohnens. Eine Beratungsstelle folgte 2011, dann folgten das Backhaus Lennep, das Café am Hasenberg und eine ambulante Ergotherapeutische Praxis.  erweitert. Bernd Steinhoff: „Inklusion wird gelebt, die Horizonte sind geöffnet.“
Das "Heim" ist passé. "Horizonte" steht auch für Perspektiven und für Hoffnung.


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