In einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Stadtplaner Robin Denstorff hat die DOC-kritische Bürgerinitiative Lennep e.V. darauf aufmerksam gemacht, dass die Verkehrszählung für die geplante Stadionerweiterung Hackenberg am Sonntag, 17. Juli, stattgefunden habe: Es wundert uns sehr, dass diese an einem Sonntag in den Sommerferien stattfand. Dieser Zeitpunkt ist zur Erhebung von validen Zahlen nicht geeignet. Viele Bürger sind in Urlaub, der Wetterbericht lud weder zum Sonnenbaden noch zu einem Saunabesuch ein. Trainingszeiten der SG Hackenberg finden nur von Montag bis Freitag statt. Nach unseren Informationen erfolgte die Zählung in diesem Zeitrahmen auf Wunsch der Stadt Remscheid. Bedeutet dies, dass die Stadt Remscheid nicht an belastbaren Zahlen zur Einschätzung der Verkehrssituation und der Parkplatznachfrage interessiert ist, oder sind weitere Zähltermine geplant und zu welchen Zeiten? Für eine verlässliche und nachhaltige Planung ist brauchbares Zahlenmaterial unerlässlich, ansonsten liegt die Vermutung nahe, dass der Wille zu sparen die Planungen diktiert, oder dass die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger nicht ernst genommen werden. Im Namen der Bürgerinitiative hat Ursula Wilms die Stadt um eine Stellungnahme gebeten.
Die Antwort des Oberbürgermeisters kam postwendend:
In dem bislang vorliegenden Verkehrsgutachten zu den Sportanlagen Hackenberg war der Sonntag bisher nicht berücksichtigt; Zählungen hatten bislang nur für die Werktage stattgefunden. Da am Sonntag jedoch sowohl für das Freizeitbad H2O als auch für die Sportanlagen hohe Besucherfrequenzen zu erwarten sind, wurde eine Nacherhebung beauftragt.
Im Vorfeld der Verkehrszahlung erfolgte ein Austausch zwischen dem beauftragten Gutachterbüro und dem H2O über die Besucherstatistiken des Bades. Die Auswertung der Statistiken zeigte, dass Sonntage in den Schulferien zu den besucherstärksten Tagen des Bades gehören. Insofern wurde für die Zahlung ein Sonntag in den Sommerferien ausgewählt. In der weiteren Auswertung der Ergebnisse der Verkehrszählung wird auch die dem Gutachterbüro vorliegende Besucherstatistik des Bades berücksichtigt, so dass das Gutachten auf realistischen und validen Zahlen beruhen wird.
Die Tatsache, dass im Bereich der Sportanlagen kein Trainingsbetrieb stattgefunden hat, ist für diese Erhebung nicht schädlich, da das Besucheraufkommen für die Sportanlagen als Prognose für den Zustand nach Umsetzung der Planung mit entsprechenden realistischen Annahmen für die Belegung der einzelnen Sportanlagen gerechnet wird und das durch die Sportanlagen induzierte Verkehrsaufkommen somit im Verkehrsgutachten berücksichtigt werden wird.
In diesem Zusammenhang versichere ich Ihnen, dass meine Mitarbeiter und ich die Bedürfnisse der Remscheiderinnen und Remscheider in allen Planungsüberlegungen ernst nehmen werden. Sollten sich zu meinen Ausführungen noch Fragen ergeben, so stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.