Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
Im Wintermonat Februar erwarte ich üblicherweise nur leichte Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt, damit meine ich einen zweistelligen Anstieg oder Rückgang so wie es ihn auch in den letzten Jahren gab. In diesem Jahr war der Arbeitsmarkt im Februar jedoch schon sehr dynamisch und zeigte eine vorgezogene Frühjahresbelebung. Die Arbeitslosigkeit im Februar ist dank eines deutlichen Rückgangs in Wuppertal, eines leichten Rückgangs in Remscheid und eines leichten Anstiegs in Solingen insgesamt im dreistelligen Bereich gesunken. Ursache hierfür ist die für Februar ungewöhnlich hohe Arbeitskräftenachfrage, die wir sonst erst im späteren Frühjahr erwarten. Die Unternehmen nutzen offenbar das mildere Klima und suchen Personal, um anstehende Aufträge abzuarbeiten. Durch diese vorgezogene Arbeitskräftenachfrage haben wir jetzt bereits im Februar die 4.000er-Marke an freien Stellen wieder deutlich überschritten. Dadurch haben im Februar mehr Menschen eine neue Arbeit gefunden und zudem haben weniger Menschen ihren Job verloren und sich im Februar arbeitslos gemeldet. Da die Frühjahresbelebung schon vorgezogen wurde, erwarte ich im März nur noch einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit, erläutert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen.
Im Bergischen Städtedreieck sinkt die Arbeitslosigkeit im Februar auf nun 30.302 arbeitslose Frauen und Männer. Damit sind aktuell 231 Menschen weniger arbeitslos als im Januar und 289 Personen weniger als vor einem Jahr. Dieser Rückgang ist deutlich höher als im Durchschnitt der letzten drei Jahre, in denen die Arbeitslosigkeit im Februar im Vergleich zum Januar um nur fünf Personen sank. Die Arbeitslosenquote für die drei Städte sinkt von 9,5 Prozent im Januar auf aktuell 9,4 Prozent (Februar 2016: 9,6 Prozent).
In Remscheid sind aktuell 5.153 Menschen arbeitslos gemeldet, zwölf weniger als im Januar und 131 oder 2,5 Prozent weniger als im Februar vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt von 8,9 Prozent im Januar auf aktuell 8,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 9,1 Prozent.
Remscheider Arbeitgeber meldeten im Februar 318 freie Arbeitsstellen. Insgesamt werden in Remscheid damit 1.031 Arbeitskräfte gesucht, das sind 385 Stellen oder 59,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit werden insbesondere folgende Arbeitskräfte nachgefragt: 52 Objekt- und Personenschützer, 45 Fachkräfte spanende Metallbearbeitung, 41 Fachkräfte Maschinenbau, 41 Fachkräfte elektrische Betriebstechnik, 36 Fachkräfte Lagerwirtschaft, 32 Verkäufer, 31 Helfer Metallbearbeitung, 25 Helfer Lagerwirtschaft, 25 Bürofachkräfte, 24 Fachkräfte Werkzeugtechnik, 22 Fachkräfte Kraftfahrzeugtechnik, 21 Helfer Kunststoff- und Kautschukherstellung, 19 Fachkräfte schleifende Metallbearbeitung, 18 Helfer zur Bedienung von Hebeeinrichtungen sowie 16 Fachkräfte Mechatronik.
Aktuell sind im bergischen Städtedreieck 11.613 Ausländer arbeitslos gemeldet, 127 Personen (+1,1 Prozent) mehr als im Januar und 1.333 Menschen (+13,0 Prozent) mehr als im Februar vor einem Jahr. Damit haben 38,3 Prozent der Arbeitslosen im bergischen Städtedreieck einen ausländischen Pass. Die stärksten absoluten Zunahmen erfolgten im Vergleich zum letzten Jahr aus der Arabischen Republik Syrien, aus Bulgarien, aus dem Irak, aus Afghanistan, aus Eritrea sowie aus Nigeria.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit nahm zu: Im Städtedreieck sind im Februar 3.078 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 83 mehr als im Januar und 304 Personen oder 11,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist allerdings üblich im Februar, weil einige Azubis, die ihre Ausbildungen nach zweieinhalb oder dreieinhalb Jahren mit der bestandenen Prüfung in diesem Monat beendeten, vorerst nicht übernommen wurden. Dass die Jugendarbeitslosigkeit deutlich höher ist, als im vorigen Jahr, liegt auch an der Ankunft der geflüchteten Menschen, von denen viele zur Gruppe der jungen Menschen unter 25 Jahren gehören. So sind von den 3.078 arbeitslosen jungen Menschen 1.249 Ausländer und damit 40,6 Prozent (Februar 2016: 855 Personen/ 30,8 Prozent).