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Sparkassenvorstand blickt entspannt auf 2017

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„Im Jahr 2016 sind unsere ambitionierten Erwartungen teilweise deutlich übertroffen worden“, freute sich Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Remscheid, als er auf der gestrigen Pressekonferenz gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Michael Wellershaus und Herbert Thelen das Jahresergebnis mit einer Bilanzsumme von 1,5 Milliarden Euro und einem Jahresergebnis nach Steuern von 1,5 Millionen Euro erläuterte. Und auch für 2017 sehe es gut aus. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase, besser: der Minuszinsphase der Europäischen Zentralbank (EZB)  werde die Sparkasse als führendes Geldinstitut in Remscheid nicht nur ihrer Rolle als Motor für das Wirtschaftswachstum in der Stadt gerecht, sondern bei vier Millionen Euro auch der eines fleißigen Steuerzahlers. Dehnke: „Den Stadtkämmerer wird es freuen!“ Als regionales Institut sehe sich die Stadtsparkasse Remscheid weiter in der Verantwortung gegenüber der Stadt und ihren Bürger/innen, betonte Michael Wellershaus und verwies daraus, dass di Sparkassen-Stiftung im Jubiläumsjahr mehr als 250 Projekte (Bildung, Kultur, Sport, Soziales und Umwelt) in Remscheid mit insgesamt rund 643.000 Euro gefördert habe gegenüber 500.000 Euro in den Vorjahren.

Im Bild v. l. n. re. Herbert Thelen, Frank Dehnke und Michael Wellershaus. Foto: Lothar KaiserDie Kundenkredite stiegen im vergangenen Jahr von 982 auf 1.029 Millionen Euro an, ein Plus von 47 Millionen. Ebenso erfreulich, so Thelen, sei auch der Anstieg bei den Vermögensanlagen (klassische Einlagen und Wertpapieren): „Gegenüber 2015 können wir ein Plus von neun Prozent  auf 1.593 Millionen verzeichnen!“ Zur einen Hälfte hätten Kunden ihre Anlagen durch Neuinvestitionen erhöht, zur anderen Hälfte hätten sie den Anstieg der erzielten Gewinnen (Zinsen, Dividenden) verdanken können. Ein Zinsertrag übers Jahr von 4,5 Prozent in diesen zinsarmen Zeiten?! Das sei durchaus noch möglich, erklärte Herbert Thelen. Es komme eben auf eine zukunftssichere Anlagestrategie an. „Tagesgelder gehören dazu nicht!“, betonte Frank Dehnke. Auf diese Anlage entfallen gegenwärtig noch 700 Millionen Euro. „Wir raten unseren Kunden dazu, zumindest Teile ihres Vermögens in Sachwerte zu investieren, wenn sie das Geld langfristig anlegen möchten.“ Eine weitere Anlageempfehlung sind Fondssparplänen. Hierbei  verzeichnet die Remscheider Sparkasse in 2016 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 17 Prozent. Gleichwohl gelt besonders bei ertragreicheren Anlagen der Satz „Es gibt eine zinsloses Risiko, aber keine risikolesen Zinsen!“ (Thelen).

Apropos Negativzinsphase. Für ihre eigenen Einlagen bei der Zentralbank muss die Stadtsparkasse inzwischen 0,40 Prozent Zinsen zahlen“. Frank Dehnke dazu: „Wir fühlen uns verpflichtet, unsere Kunden mit dieser Politik der EZB nicht zu bestrafen!“ Will sagen: Die Zinslast wird nicht an die Kunden weitergegeben. Das Vorstandstrio ist sich sicher, dass sich die Niedrigzinsphase auch in diesem Jahr fortsetzen wird. „Wir haben frühzeitig Maßnahmen ergriffen und umgesetzt, die uns bei der Erreichung unserer übergeordneten Ziele helfen“, betonte Frank Dehnke. Dazu gehörte in 2016 die Stärkung des Eigenkapitals (auf mehr als 15 Prozent), und dran soll auch in 2017 weiter gearbeitet werden. Denn es sei mit weiteren „Regulatoren“ der Bankenaufsicht zu rechnen, und für die wolle man gewappnet sein. Dazu gehöre auch, das Gleichgewicht zwischen Aktiva und Passive zu halten, was im vergangenen Jahr gelungen sei. Alles in allem blicke man entspannt auf 2017, so Dehnke.

Auch den Anforderungen an die zunehmende Digitalisierung begegnet die Stadtsparkasse Remscheid aktiv. „Das Nutzungsverhalten unserer Kunden hat sich verändert. Immer mehr Menschen nutzen den heimischen PC oder die mobilen Endgeräte für ihre Überweisungen oder andere Routinegeschäfte“, sagte Vorstandsmitglied Michael Wellershaus. Seit Anfang Oktober ist die neue Homepage der Stadtsparkasse online. Mit „Kwitt“ unterstützt die Stadtsparkasse die Möglichkeit, über die sichere Sparkassen-App ohne TAN Überweisungen bis 30 Euro an Bekannte aus der Kontaktliste  von Handy zu Handy zu tätigen. Und als Konkurrent zum (amerikanischen) Bezahldienst „Paypal“ verstehen die deutschen Sparkassen ihren eigenen „paydirekt“-Service mit seinem (deutschen) Daten-/Kontenschutz. „Unsere Kunden möchten immer mehr Dinge des Alltags mit dem Smartphone erledigen“, erklärte Herbert Thelen. Deshalb seien auch für dieses Jahr neue Online-Module geplant. Schon jetzt führen die Kunden der Stadtsparkesse die Hälfte ihrer Konten online.

Das Kundenservicecenter betreibt die Stadtsparkasse Remscheid seit Ende Oktober in Kooperation mit der Stadt-Sparkasse Solingen telefonisch oder im Service-Chat von Montag bis Freitag von 8 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr und will es künftig noch weiter ausbauen. „Eine zusätzliche Filiale auch  außerhalb der üblichen Öffnungszeiten“, so Herbert Thelen. Unter der Service-Rufnummer 1660 könnten die Remscheider Kunden viele Service- und Bankgeschäfte erledigen. An den sechs mit Beratern besetzten Geschäftsstellen sowie den 16 SB- und Geldautomaten-Standorten soll festgehalten werden.

Die Sparkasse beschäftigt als einer der größten Remscheider Arbeitgeber gegenwärtig 323 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 28 Auszubildende. Pro Jahr beginnen 14 Abiturienten und Realschüler bei der Sparkasse eine 2,5 Jahre dauernde Ausbildung. Für 2018 können Bewerbungen ab Mai abgegeben werden. Auf eine gute Ausbildung werde Wert belegt, betonte Herbert Thelen. Dazu werde in 2017 auch wieder eine „Azubi-Geschäftssteller“ gehören (diesmal in Lüttringhausen). Die in Hasten war von den Kunden sehr gelobt worden. „Mit guten Mitarbeitern haben wir auch  Chancen; unsere Marktposition weiter auszubauen.“ Und wenn andere Banken Filialen in Remscheid schlössen (wie die Commerzbank in Lüttringhausen und die Deutsche Bank in Lennep), brächte auch das der Sparkasse neue Kunden ein. So hätten die in 2016 erhöhten Kontogebühren nur vorrübergehend zu einer „kleinen Delle“ geführt. Unterm Strich habe sich die Zahl der Konten im vergangenen Jahr um 500 erhöht.


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