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„Catering und Eingemachtes“ freut sich auf Kunden

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von Elke Kremer

In der Produktionsschule „Catering und Eingemachtes“ der Arbeit Remscheid gGmbH, Freiheitstraße 181/ Am Bruch, lassen seit einem halben Jahr zwölf junge Leute „nichts anbrennen“ und liefern auf Bestellung jedermann frisch zubereitete Speisen. Es sind schulmüde und sogenannte „ausgeförderter“ Jugendliche, die durch das sinnstiftende und praktische Arbeiten in diesem jungen Cateringservice wieder auf „den Geschmack“ kommen sollen zu lernen. Alle Teilnehmer der Produktionsschule haben „was auf der Pfanne“, sagt Produktionsschulkoch Jan de Buhr. Mit viel Freude leitet er die Jugendlichen in der Küche an und zeigt ihnen Rezepte für leckere Gerichte. Denn in der Produktionsküche wird nicht einfach nur selbstgemachtes Kräuterbrot mit Käse überbacken. Zuvor hat die Produktionsschule den Thomashof in Burscheid besucht und den dortigen Milchbauern und den Fachkräften in der Molkerei/Käserei über die Schulter geschaut. Auch Obstsäfte werden die Produktionsschüler künftig mit anderen Augen sehen, nachdem sie auf Hof Kotthausen in Wuppertal unter Anleitung 40 Flaschen Apfelsaft gekeltert haben. Das Thema hier: „Vom Baum in die Flasche“.

Ein Prinzip des aus Dänemark stammenden Konzeptes ist es, die Jugendlichen an allen Prozessen des kleinen Unternehmens zu beteiligen. Daher werden sie z.B. auch praxisnah vor Mathematikaufgaben gestellt, so etwa bei der Kalkulation von Preisen oder der Umrechnung von Rezepten auf die gewünschte Personenzahl. Die Nähe zum Kunden und seine direkte Rückmeldung (als pädagogischer Dritter) erhöht dabei das Qualitätsdenken an die eigene Arbeit. Und die Kundenerwartungen befördern die festen Arbeitszeiten, so schwer das dem einzelnen auch manchmal fallen mag. Denn eine feste Tagesstruktur muss von den Teilnehmern oft neu eingeübt werden. „Durch eine verlässliche Struktur und Regeln im Alltag können Einbrüche im privaten Bereich leichter überwunden werden. Denn bei der Rückkehr in die Produktionsschulküche finden die Teilnehmer bekannte Abläufe und stabile Bezugspartner vor“, erklärt die sozialpädagogische Fachkraft Elke Kremer. Durch sie und über eigenes Erleben nehmen die Teilnehmer sich selbst in ihren neuen, bisher ungewohnten Arbeitsumfeld anders wahr und sind oft überrascht über ihre eigenen Stärken..

Zurzeit wird ein Sortiment „Eingemachtes“ entwickelt. Konkret: Die Jugendlichen erproben sich in der Produktion von Senf, Gelees, Marmeladen, Chutneys, Grillsaucen, Essige und Öle mit verschiedenen exotischen Geschmacksrichtungen. Dabei entsteht dann auch schon mal „Schokoladensenf“, der b ereits eine kleine Fangruppe gefunden hat.

Getragen wird die Remscheider Produktionsschule von Arbeit Remscheid gGmbH mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW, des Europäischen Sozialfonds und des Jobcenters Remscheid. Nach den ersten Monaten des Übens und Experimentierens steht das Produktionsschulteam bereit zur Zubereitung von gewünschten Speisen, dem Anliefern des Caterings, der Bereitstellung von Tischdekoration, Geschirr und Besteck, sowie dem Bedienungsservice freuen sich auf Aufträge und über das Vertrauen des wachsenden Kundenkreises. (Für Beratung und Buchungen: Jan de Buhr und Elke Kremer, Tel. RS 9514772.)


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