Quantcast
Channel: Waterbölles - Wirtschaft
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4852

Demonstration für die Belange des Sports lief ins Leere

$
0
0

Um 18.30 Uhr begann gestern im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Um 18.47 Uhr war sie bereits zu Ende. In diesen 17 Minuten hatten die Kommunalpolitiker unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Beate Wilding 25 Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Ein Punkt war zu Anfang von der Tagesordnung genommen worden, weil es in Lüttringhausen noch Beratungsbedarf gibt (Änderung der Denkmalbereichssatzung). Und zu allen anderen gab es mit einer Ausnahme keine Wortmeldungen. Die Ausnahme betraf den letzten Punkt der Sitzung: „Immobilien Standort Gemeinschaft Alleestraße; Antrag auf Erlass einer Satzung“. Eigens deshalb war ISG-Geschäftsführer Ralf Wieber als Zuhörer in die Sitzung gekommen. Ihm galt die einzige Wortmeldung dieses Abends. Sie kam von Otto Mähler (SPD): „Dank für das Engagement der ISG. Es ist zu wünschen und zu hoffen, dass dieses Vorhaben gelingt. Wir brauchen die Belebung der Allestraße – aus als Gegenpol zum künftigen DOC in Lennep!“

Dem stimmten auch Jochen Siegfried (CDU) und Fritz Beinersdorf (Linke) zu, letzterer allerdings mit der Randbemerkung „Alles Gute such ohne DOC!“ Denn bei den Abstimmungen zum DOC hatte er zuvor als einziges Ausschussmitglied mit Nein gestimmt. Von Wieland Gühne, dem Fraktionsvorsitzenden der Wählergemeinschaft W.I.R., die sich in Sachen „DOC“ noch nicht eindeutig positioniert hat, wäre eine Stimmenthaltung zu erwarten gewesen. Doch Gühne winkte ab: „Die müsste ich ja jetzt begründen. Lieber alles weitere am Donnerstag in der Ratssitzung!“ Kommentar von Oberbürgermeisterin Wildung: „Herr Gühne braucht Publikum!“

Also war der Doc-Tagesordnungspunkt 10 binnen einer gefühlten Minute beschlossene Sache. Und dass, obwohl er aus neun Unterpunkten bestand, acht Mitteilungs- und einer Beschlussvorlage. Gar so schnell war das wichtige Thema zuvor in der gemeinsamen Sitzung des Bau- und Sportausschusses ab 16.30 Uhr nebenan im Großen Sitzungssaal denn doch nicht abgehandelt worden. Allerdings in nahezu gleicher Einmütigkeit: Bei getrennten Abstimmungen stimmte im Bauausschuss Klaus Küster von den Linken mit Nein und Alexander Ernst (Wi.R.) enthielt sich der Stimme, im Sportausschuss sagte Axel Berend (Linke) Nein, und die Enthaltung namens der W.i.R. kam von Waltraud Bodenstedt.

Diskutiert wurde in der Sitzung im Wesentlichen die Verlagerung der Sportstätten zu Hackenberg, speziell die Frage, ob zusätzliche 200 Parkplätze in einer neuen Parkpalette mit zwei Ebene ausreichen würden. Danach hatte Markus Kötter (CDU) gefragt. Antwort von Stadtplanerin Sigrid Burkhart: „In den ersten beiden Bauphasen ja!“ Zweifel meldete Thea Jüttner (CDU) an: „Vielleicht doch etwas zu knapp kalkuliert?“ Burkhardt: „Genau kann die Anzahl der möglichen neuen Parkplätze erst im Laufe des Bebauungsplanverfahrens bestimmt werden!“

Der vom Sportbund Remscheid in der vergangenen Woche vorgestellte Alternativplan wurde von Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Mast-Weisz gestern ausdrücklich begrüßt. Die Stadt werde das weitere Vorhaben mit dem Sportbund abstimmen und der Politik im Januar eine Vorlage zum Sportstättenneubau in Remscheid in den nächsten Jahren präsentieren, so Mast-Weisz. Dazu Kötter zustimmend: „Ein solchen Konzept ist auch dringend notwendig!“ Auf seinen Hinweis, dass der Sportbund Wert darauf gelegt habe, dass der Bebauungsplan für das DOC erst in Kraft trete, wenn auch der Plan für die neuen Sportstätten in Hackenberg genehmigt worden sei, antwortete Sigrid Burkhart, beide Bebauungsplanverfahren seien zeitgleich geplant.

Der öffentliche Teil der Sitzung des Bau- und Sportausschusses war bereits beendet, da stürmten Kinder und Erwachsene den Saal. Die Mitglieder des FC Remscheid hatten eigentlich zu Beginn der Sitzung erscheinen sollen, doch dieser Termin hatte mit 17 statt mit 16.30 Uhr die Runde gemacht. Insofern lief die vorgesehene Demonstration für die Belang des Sports beim DOC-Projekts ins Leere. Bei einem um eine halbe Stunde früheren Erscheinen wäre es allerdings auch nicht viel anders gewesen. Dann hätten die jungen und alten FC-Mitglieder die Zusage des Sportdezernenten, die Pläne mit dem Sportbund abzustimmen, noch persönlich miterleben können.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4852