Noch wabert viel Nebel um die Böker-Villa, titelte der Waterbölles am 28. Oktober. Für das bisherige Domizil der Musik- und Kunstschule (MKS) die Bökervilla, Elberfelder Straße 20 hatte sich nach Angaben der CDU-Fraktion der neue Verein Gründerschmiede e.V. für ein Gründerzentrum interessiert. Daraufhin hatte Oberbürgermeister Burkhard Mas-Weist für die Ratssitzung am 16. Dezember vier potenzielle Interessenten angekündigt. Die stehen inzwischen fest, werden in der Vorlage für den öffentlichen (!) Teil der Ratssitzung aus Gründen des Datenschutzes aber nicht genannt, wohl aber ihr Nutzungsinteresse skizziert, wie es darin heißt:
- Gründerzentrum IT mit öffentlichem Café, Co-Working-Spaces
- Hotel mit Seniorenwohnen und öffentlichem Café
- Seniorennutzungsprojekt in Eigenregie (Mehrgenerationenwohnen)
- Interkulturelles Zentrum
Im Hinblick auf die aktuelle politische Diskussion schlägt die Stadtverwaltung vor, auf ein formelles Interessenbekundungsverfahren zu verzichten. Sie weist gleichzeitig darauf hin, dass das städtische, denkmalgeschützte Gebäude Böker Villa (Baujahr 1887) aufgrund der Nutzung der Immobilie in den Jahren 2018 bis 2020 als Verwaltungsstandort erst ab 2021 verfügbar sein könnte.
Das weiteres Vorgehen wird wie folgt beschrieben: Alle Interessenten werden aufgefordert, aussagekräftige Umsetzungskonzepte der jeweiligen projektierten Nutzung einzureichen. Für das jeweilige Umsetzungskonzept stellt der Interessent verbindlich dar:
- Nutzungsbeschreibung
- Baukonzept für Nutzung des Bestandsgebäudes bei Berücksichtigung des Denkmalschutzes mit Zeitplan, Freiraumkonzept, Aussagen zur Gestaltung, Einfügung von möglichen An- und Neubauten, Platzierung der Stellplätze, Aussagen zur Behindertengerechtigkeit / Barriere-Armut.
- Planungsrechtliche und baurechtliche Realisierbarkeit (Vereinbarkeit mit dem aktuellen Planungsrecht (BP 468) bzw. Notwendigkeit der Anpassung des Planungsrechtes)
- Einbindung der zukünftigen Nutzung in das Revitalisierungskonzept der Innenstadt zur grünen Perlenkette zwischen Bökerspark und dem Rathaus sowie der künftigen Struktur und Funktionalität des Busbahnhofes Friedrich-Ebert-Platz
- Aussagen zum Mehrwert der projektierten Nutzung für den Bereich Markt / Untere Alleestraße (Quartiersbedeutung)
- Referenzprojekte des Bewerbers und / oder eines Projektpartners mit Vergleichbarkeit zum Verkaufsobjekt
- Kaufpreisangebot
Die Stadtverwaltung will anschließend die eingereichten Unterlagen der Interessenten anhand der genannten Kriterien vergleichen und bewerten und im Nachgang den politischen Gremien in nicht-öffentlicher Sitzung zur Verkaufsentscheidung vorlegen. Der Versand der Unterlagen an die Interessenten ist für Januar 2018 vorgesehen, und die Abgabe der Unterlagen wird bis März 2018 erwartet, so dass der Verwaltungsvorschlag den politischen Gremien im zweiten Quartal 2018 präsentiert werden könnte.