Pressemitteilung der Stadt Remscheid
Gestern Nachmittag hat ein Betrieb in Remscheid-Lennep dem städtischen Fachdienst Umwelt gemeldet, dass bei einer routinemäßigen Kontrollmessung an Kühlanlagen erhöhte Legionellenwerte festgestellt worden waren. Die Messwerte lagen dabei mit bis zu 180.000 KBE (koloniebildende Einheiten) pro 100 ml deutlich über dem Schwellenwert von 100 KBE. Bei einem Ortstermin heute Vormittag haben die städtischen Fachdienste Umwelt und Gesundheitswesen gemeinsam mit dem Betrieb entschieden, die betroffenen Anlagen vorsorglich stillzulegen. Eine Wiederinbetriebnahme erfolgt, sobald die Kontrollmessung den Prüfwert unterschreitet.
Um den Gesundheitsbehörden im Falle einer Häufung der Erkrankungen die Quellensuche zu erleichtern, hat der Gesetzgeber eine Melde- und Untersuchungspflicht für Trinkwasser und Bäder, aber auch Kühlanlagen eingeführt, die ein legionellenhaltiges Aerosol freisetzen können. Ab einem definierten Maßnahmenwert ist eine Information der Öffentlichkeit vorgeschrieben. Daneben müssen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erfolgen. Die zuständige Behörde ist hierbei die untere Umweltbehörde. Die Information der Öffentlichkeit hat den Zweck, Ärztinnen und Ärzte sowie Menschen mit schweren Grunderkrankungen darauf aufmerksam zu machen, dass bei Auftreten einer Lungenentzündung möglicherweise eine Legionelleninfektion hierfür ursächlich ist und eine gezielte Therapie ohne Zeitverzögerung eingeleitet werden kann. Antibiotikaresistenz kommt bei Legionellen bis dato nicht vor, so dass hier bei rechtzeitiger Diagnose die Erkrankung gut behandelbar ist.
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