Die so genannte Übergangsstatistik der Stadtverwaltung enthält die Daten von 812 Schüler*innen (Vorjahr 850), die die Schule nach der Erfüllung der Vollzeitschulpflicht zum Ende des Schuljahrs 2017/18 verlassen haben. Davon waren 47,7% Mädchen und 52,3% Jungen. 53,3% der Schüler*innen haben einen Migrationshintergrund. Von den insgesamt 383 Schüler*innen (Vorjahr 355) der Jahrgangsstufe 9 der Gymnasien verließ lediglich eine/r die Schule (Vorjahr 3); alle anderen Schüler*innen wechselten in die Oberstufe.
Erneut erreichten ca. zwei Drittel der Abgänger*innen einen mittleren Bildungsabschluss, mehr als die Hälfte davon mit Qualifikation für die Oberstufe. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler ohne Anschluss hat sich leider auf 5,3 Prozent erhöht (Vorjahr 3,6 Prozent). Zur Risikogruppe, die besondere Unterstützung beim Übergang ins Berufsleben brauchen, gehören auch Jugendliche mit Förderschulabschluss und dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9, heißt es im Tätigkeitsbericht der kommunalen Koordinierungsstelle Kein Abschluss ohne Anschluss für das Jahr 2018 zur Sitzung des Schulausschusses am 9. Januar.
Fast 30 Prozent der Abgänger*innen wechselten in die gymnasiale Oberstufe (Vorjahr: 23,7 Prozent); hinzukommen kommen die 382 Gymnasiast*innen aus der Jahrgangsstufe 9. Damit sei der Trend zu einem möglichst hohen Bildungsabschluss ungebrochen, so der Bericht. Nur rund 13 Prozent gehen ohne Umweg von der Sek I in die duale Ausbildung oder die schulische Ausbildung im Gesundheitswesen/Altenpflege im Vergleich zu ca. 15 Prozent in 2017. Der Anteil der Schüler*innen, die zunächst in das Übergangssystem an ein Berufskolleg wechseln, sei mit 38,8 Prozent fast genauso hoch wie 2017 (39,3 Prozent).
Arbeitsgebiet der Koordinierungsstelle für 'Kein Abschluss ohne Anschluss' in und für Remscheid ist das flächendeckende Übergangssystem von der Schule in den Beruf, das seit November 2011 in NRW beschlossene Sache ist. Damit will die Landesinitiative Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) sowohl der Orientierungslosigkeit mancher Schüler als auch dem drohenden Fachkräftemangel der Wirtschaft begegnen. Die AG Attraktivitätssteigerung der dualen Ausbildung tagte 2018 allerdings nicht. Der Vorschlag, einen Qualifizierungsworkshop zur Entwicklung kreativer Lösungen (z. B. zur Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben bei der Werbung um Auszubildende) zu nutzen, sei von den Wirtschaftsakteuren nicht geteilt worden, heißt es in dem Bericht der Verwaltung. Auch in bilateralen Gesprächen wurde eine Lösung des Problems (Ausbildung muss sexy werden) auf kommunaler Ebene für wenig aussichtsreich gehalten. (...) In der Frühjahrssitzung des Lenkungskreises wurde ... über die lokalen Möglichkeiten der Attraktivitätssteigerung der dualen Ausbildung diskutiert. Diese Diskussion wurde im Herbst fortgeführt, weil es bisher keine Aktivitäten zur praktischen Umsetzung der gesammelten Ideen gegeben hatte. Die Ergebnisse der Übergangsstatistik wurden zur Analyse der Situation herangezogen. Allerdings konnte aus Personalmangel noch keine Auswertung der Befragung in den Berufskollegs vorgenommen werden. Es wurde Einvernehmen darüber erzielt, in der AG Attraktivitätssteigerung konkrete Schritte vorzubereiten. (siehe auch"Für soziale Kompetenz müssen Eltern und Schule sorgen", Waterbölles vom 14.1.2017.)
Waterbölles: Vielleicht sagt der Tätigkeitsbericht der kommunalen Koordinierungsstelle im nächsten Jahr dann, was im Lenkungskreis herausgekommen ist...