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aurego-Autohaus investiert 5,5 Millionen Euro in Mixsiepen

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Strahlende Gesichter trotz feuchten Lehms unter den Schuhsohlen: Im oberen Teil des neuen Gewerbegebietes Mixsiepen wird die ehemals an der Karl-Kahlhöfer-Straße ansässige Firma aurego GmbH bis spätestens Oktober nächsten Jahres für rund 5,5 Millionen Euro ein neues Autohaus bauen. „Eine gute Nachricht für Remscheid“, befanden gestern Mittag bei einem Pressetermin auf der Baustelle nicht nur Oberbürgermeisterin Beate Wilding und Sigrid Burkhart, Leiterin des Zentraldienstes Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften, sondern auch die beiden aurego-Geschäftsführern Ulrich Beeck und Hans-Joachim Flohr. Nach der Aufgabe des Betriebes an der Karl-Kahlhöfer-Straße wird aurego derzeit in angemieteten Hallen im Industriepark Hohenhagener Straße/Edscha fortgeführt. Doch diese Mietverträge laufen zum 1. Oktober 2015 aus. Deshalb freuten sich Beeck und Flohr, nach jahrelangem Hin und Her nun doch noch einen Kaufvertrag mit der Stadt Remscheid über ein 17.600 Quadratmeter großes Grundstück (davon 12.800 Bauland) abschließen zu können, das im oberen Teil an den Wohnmobil-Betrieb Pauli angrenzt und im unteren an das einzige bebaute Grundstück in dem Gewerbegebiet, das die Stadt bislang noch nicht kaufen konnte.

Deshalb wird sich auch die Vermarktung des unteren, im vergangenen Jahr aufgeschütteten Geländes hinauszögern. Denn für das gesamte Gebiet lässt der rechtskräftige Bebauungsplan nur eine einzige Zugfahrt zu, und die liegt auf dem Grundstück von aurego. Nur von dort also kann das untere Gelände erst erschlossen werden, wenn die Stadt auch den letzten Privatbesitz erworben und dieses Grundstück bis auf das Niveau der Gewerbe-Grundstücks links und rechts angeschüttet haben wird. Und das kann noch einige Zeit dauern ...

Das aber war bei der gestrigen Pressekonferenz nur ein Randthema. Im Vordergrund stand der Zeitplan des aktuell anstehenden Bauprojektes. Dipl.-Ing. Gunter Breidbach will für die Stadt in den nächsten Wochen („Hoffentlich macht uns der Winter keinen Strich durch die Rechnung!“) die Bodenanschüttung vorantreiben. Insgesamt muss eine Bodensenke im hinteren Teil des Gelände noch mit 7.000 Kubikmeter Aushub von zwei Baustellen in der Region aufgefüllt und die Erde verdichtet werden, bis eine eben Fläche hergestellt ist, auf der der zweigeschossige Neubau dann errichtet werden kann. Parallel wird bereits am Bauantrag gearbeitet. Mit dessen Genehmigung rechnen aurego und Stadtplanerin Sigrid Burkhart bis zum Sommer (Juni?). Danach soll dann sofort mit dem Bauarbeiten begonnen werden.

Der Neubau, mit dessen Planung das Architekturbüro IP Siebel aus Haan beauftragt ist, wird sich gestalterisch am aurego-Hauptbetrieb in Wuppertal orientieren. Ulrich Beeck und Hans-Joachim Flohr: „Wir haben uns für eine verglaste, lichtdurchflutete Stahlbetonkonstruktion entschieden. Details müssen mit vertretenen Fahrzeugherstellern aber noch abgesprochen werden!“ Für alle vier von aurego vertretenen Automarken wird es einen gemeinsamen, 1.300 Quadratmeter großen Servicebereich (Werkstatt, Lager) geben. Die Ausstellungsfläche ist mit 1.700 Quadratmetern geplant. Der Kundenparkplatz mit 100 Stellplätzen wird zwischen Neubau und Fuß-/Radweg und einer neuen Abbiegespur (von der Lenneper Straße nach rechts auf das Firmengelände) liegen. Bislang vermarktete aurego Fahrzeuge der Hersteller Opel, Citroen, Honda und Chevrolet. Letztere zieht sich aus dem deutschen Markt zurück. Welche attraktive Marke an deren Stelle treten wird, hat aurego noch nicht ausverhandelt. Die Firma ist inzwischen der einzige Opel-Händler in Remscheid und Wuppertal. Einst waren es mal acht. In aurego aufgegangen sind unter anderem auch die beiden Remscheider Opel-Firmen Nusch und Nitsch.

„Wir sind Politik und Verwaltung sehr dankbar für die bislang konstruktive Begleitung unseres Bauvorhabens. In den vergangenen Jahren haben wir etliche Optionen geprüft und zum Teil sogar aufwendig beplant, ohne dass eine sinnvolle Lösung für unser Autohausprojekt gefunden werden konnte“, sagten Ulrich Beeck und Hans-Joachim Flohr gestern. „Der Standort Mixsiepen trifft unsere Vorstellungen sehr gut, da er in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem bisherigen Standort liegt und gut sichtbar an der B229!“ Der Bebauungsplan 599 war zwar im Sommer 2008 rechtskräftig geworden. Wegen einer Klage gegen den Bebauungsplan musste die Vermarktung des Geländes jedoch schon bald wieder gestoppt werden. Erst im Mai vergangenen Jahres kam es zu einer Vergleichsvereinbarung zwischen Stadt und Anliegern; der Bebauungsplan wurde danach in Teilen geändert.

Im Haupt- und Finanzausschuss hatte am Donnerstag Wieland Gühne von der W.i.R. die Verwaltung um „die Darstellung aller im Laufe der Jahre entstandenen Kosten für die Ausweisung des Gewerbegebietes Mixsiepen“. Doch Stadtplanerin Burkhart hatte passen müssen: „Die Arbeiten sind noch nicht alle abgeschlossen, es stehen folglich noch einige Rechnungen aus!“

„Den Autohändlern sitzen die Hersteller im Nacken“, titelte der Waterbölles am 16. März 2007. „Lieber heute als morgen würden die drei Remscheider Automobilhändler „aurego“, Reiferscheid und ARS ins Gewerbegebiet Mixsiepen umziehen.“ Jetzt also macht aurego den Anfang und verschafft der Stadt durch den Neubau einen „attraktiveren Eingang“, wie es gestern hieß. Stadtplanerin Burkhart sprach von einem „guten Signal für die Wirtschaftsförderung“ und wünschte sich ähnliche Automobil-Betriebe für den unteren Bereich des Gewerbegebietes Mixsiepen. Wenn es denn einmal eine Zufahrt dorthin geben wird...


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