von Ulla Wilberg
Die große Hitze passte zum heißen Thema des Films um die Frage: System Error, sind wir bereit, für den Kapitalismus alles zu opfern? Wie endet der Kapitalismus? Schwindende Regenwälder und Gletscher, das Wissen um die Endlichkeit der Natur bremsen nicht die den blinden Glauben Wirtschaftswachstums. Dass wir alle von dieser Entwicklung betroffen sind, führte die ungewöhnliche Veranstaltergemeinschaft aus Kirche und Politik am Mittwoch erneut zusammen. Schon 2018 zum 200. Geburtstag von Karl Marx fanden drei gemeinsame Veranstaltungen statt. Nun zeigten der Katholikenrat Remscheid und die Katholische Arbeitnehmerbewegung Remscheid den bundesweit in Kinos aufgeführten Film in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid, dem SPD Unterbezirk Remscheid, dem Kreisverband Remscheid der Linken und Bündnis 90 Die Grünen Remscheid.
SYSTEM ERROR sucht Antworten auf diesen großen Widerspruch unserer Zeit und macht begreifbar, warum trotzdem alles so weiter geht wie gehabt. Der Film zeigt die Welt aus der Perspektive von Menschen, die von den Möglichkeiten des Kapitalismus fasziniert sind. Ob europäische Finanzstrategen, amerikanische Hedgefondsmanager oder brasilianische Fleischproduzenten: Eine Welt ohne eine expandierende Wirtschaft können, dürfen oder wollen sie sich gar nicht erst vorstellen.
Zur anschließenden Diskussion stand der jahrzehntelange Afrika-Referent MISERIOR, Karl Wirtz, für Fragen zur Verfügung. Wichtige Erkenntnis: der Kapitalmarkt hat den Bezug zur Realwirtschaft verloren. Wie kann die Zerstörung der Umwelt durch Überproduktion gestoppt werden? Unser Bewusstsein für Nachhaltigkeit muss gestärkt werden und in ein nachhaltiges Handeln münden. Die Klima Aktivisten müssen ihren eigenen Konsum beleuchten. Der Systemfehler des permanenten Wachstums ist ein globales Problem, dass nicht durch weniger Fleischkonsum in Privathaushalten gelöst wird. Es ist eine Frage, wie billig wir alles zu jeder Zeit haben wollen und wie anfällig wir für die Werbung von Konzernen sind. Remscheider Leitungswasser schlägt jedes Wasser multinationaler Konzerne. Ein Anfang, darüber nachzudenken.