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GEWAG hat 6.234 Wohnungen im Eigenbestand

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Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid beginnt am morgigen Mittwoch um 15 Uhr im Kleinen Sitzungssaal des Remscheider Rathauses Vorgelegt wird der Hauptversammlung der festgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018, der Lagebericht 2018 sowie der Bericht des Aufsichtsrates. Des Weiteren beschließt die Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns 2018. Für die GEWAG war 2018 ein besonderes Jahr - es jährte sich das Gründungsdatum (20. Februar 2018) zum hundertsten Mal, und sie nahm dieses Ereignis zum Anlass, auf die vergangenen Jahrzehnte zurückzublicken, eine Bestandsaufnahme zu machen und in die Zukunft zu schauen.

Die Gesellschaft hat ihren Auftrag umgesetzt, den ihr die Gründungsväter aufgetragen haben, nämlich „gesunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen zu billigen Preisen für ausschließlich minderbemittelte Familien oder Personen zu schaffen". Wenn heute die Wahl der Worte auch etwas anders ausfallen würde, so ist der Gesellschaftszweck dem Grunde nach erhalten geblieben. Dagegen sahen sich die gesellschaftlichen und wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen einem steten Wandel ausgesetzt. Auf ihn reagierte die Gesellschaft mit Lösungs- und Handlungsansätzen, mit denen sie den jeweiligen Herausforderungen wie der Wohnungsnot aufgrund von Kriegen, durch Aus- und Umsiedler oder zuletzt Kriegs- und Armutsflüchtlingen begegnete. Auch der Anstieg der Betriebs- und Heizkosten, die sogenannte „zweite Miete", veranlasste die Gesellschaft frühzeitig, kostenreduzierende Maßnahmen zu ergreifen und z.B. verbrauchsabhängige Müllentsorgung zu betreiben, innovative Energiesparsysteme zu installieren oder großvolumige Gaslieferungsverträge abzuschließen.


Heute gehören zu den besonderen Herusforderungen für die Gesellschaft, die Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit in Einklang zu bringen. Dabei müssen gesellschaftliche Trends, Wohnwünsche verschiedenster Kundengruppen, der demografische Wandel, Klima- und Ressourcenschutz, gesetzliche Vorgaben u.v.a.m. Berücksichtigung finden. Auch die Kleinsten der Remscheider Bevölkerung gehören zur „Kundengruppe" der Gesellschaft. Im Dezember 2018 wurde der Neubau der Kindertageseinrichtung Paulstraße (Remscheid-Kremenholl) an die Stadt Remscheid bzw. das Betreuungsteam und eine große Kinderschar übergeben. Das zweigeschossige Gebäude wurde in einer Bauzeit von 15 Monaten errichtet und bietet auf rund 740 Quadratmetern Raum für vier Gruppen einschließlich der Betreuung von unter Dreijährigen. Die Wärmeversorgung ist über Geothermie (Erdsonden) sichergestellt; das führt zu niedrigen Energiekosten. Die moderne rund 2,1 Millionen € teure Kindertageseinrichtung ist ein wichtiger Beitrag zum bedarfsgerechten Ausbau des Betreuungsangebotes der Stadt Remscheid.

Die größten Investitionen fielen in den Bereichen Bestandspflege, Modernisierung und energetische Sanierung an. Gemäß den strategischen Zielen der Gesellschaft haben bei Modernisierungen Maßnahmen zur energetischen Sanierung und zur altersgerechten Bestandsanpassung besondere Bedeutung. Bei Einhaltung der für diese Maßnahmen ggf. zu erfüllenden bautechnischen Normen und baurechtlichen Anforderungen werden die Standards für derartige Maßnahmen so festgelegt, dass die sich aus ihnen ergebenden Mietumlagen (einschließlich etwaiger Erhöhungen oder Verminderungen bei den Betriebskostenumlagen) die Mietzahlungsfähigkeit der Bezieher unterer und mittlerer Einkommen nicht überfordern.

Die energetische Sanierung von Gebäuden bedeutet in erster Linie Verbesserungen an bestehenden Gebäuden vorrangig mit dem Ziel der Verminderung des Energieverbrauchs. Häufig sind damit aber auch Arbeiten zur Verschönerung des Treppenhauses, des Eingangsbereiches sowie der Hauszugangstechnik und des Wohnumfeldes verbunden. Zusätzlich wird dem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis der Bewohner Rechnung getragen und für mehr Sicht und Helligkeit gesorgt. Durch den nachträglichen Einbau von Aufzügen werden die Gebäude nicht nur barrierearm und altersgerecht umgebaut, sondern es steigert sich der Benutzerkomfort für alle Bewohner, egal ob jung oder alt.

Nachdem in den vergangenen Jahren der Schwerpunkt der Sanierungsmaßnahmen im Quartier Hasenberg in Remscheid-Lennep lag und lediglich das Gebäude Johann-Daniel-Fuhrmann-Straße 14 im Jahresprogramm 2018 umgesetzt wurde, kamen im selben Jahr mit der Johannesstraße 1 und Freiheitstraße 1 und 4 drei markante Gebäude in zentraler Lage Remscheids zur Durchführung. Auch in Wermelskirchen werden die abgeschlossenen Arbeiten zur Sanierung der Gebäudehülle der Häuser Königstraße 66 - 76 und Schillerstraße 65 - 67 dazu beitragen, dass man den Energie- und Klimaschutzzielen näher kommt. Insgesamt wurden für die aus den 1950er und 1960er Jahren stammenden 158 Wohnungen rund 5,0 Mio. € aufgewandt, die sich aus Mitteln des Programms „Energieeffizient Sanieren, KfW 152" und Eigenkapital zusammensetzen.

Die seit geraumer Zeit relativ niedrigen Energiekosten, die die Gesellschaft in mehrjährigen Lieferverträgen mit Versorgern aushandeln und sichern konnte, wird die Gesellschaft nicht zum Anlass nehmen, Umfang und Tempo der Energiesparmaßnahmen an der Gebäudehülle und der Heizungsanlagentechnik zu reduzieren, denn auch für 2019 ist wieder ein hohes Investitionsvolumen mit rund 5,8 Mio. € für 16 Häuser mit 128 Wohnungen geplant.

Insgesamt fielen in 2018 für die Bestandspflege und Einzelmodernisierung von Wohnungen 8,5 Mio. € bzw. 19,74 € je qm Wohn- und Nutzfläche an, 2,6 Mio. € davon für den Austausch von Oberböden durch Verlegung strapazierfähigen Bodenbelags, Einbau neuer Bäder und Fliesenspiegeln in den Küchen sowie die Erneuerung von Innentüren, der Elektroinstallation usw. in 134 Einheiten.

Die Marktsegmentierung nach Nutzergruppen hilft der Gesellschaft, Angebote passgenau auszurichten und kundenspezifisch anzubieten. Im Geschäftsjahr 2018 fanden 502 Wohnungswechsel statt, das entspricht einer Fluktuationsrate von 8,1 Prozent und liegt damit auf dem Niveau gleichgroßer Wohnungsunternehmen. Im gleichen Zeitraum wurden 503 Neuverträge für Wohnungen abgeschlossen. Zum 31.12.2018 bewirtschaftete die Gesellschaft einen Eigenbestand von 6.234 Wohnungen, 89 gewerblichen Einheiten und 1.911 Garagen bzw. Stellplätzen mit einer Wohn- und Nutzfläche von 432.181 qm. Der öffentlich geförderte und preisgebundene Wohnraum umfasst unverändert 1.453 Einheiten.

Die Gesellschaft versteht sich als modernes Dienstleistungsunternehmen, das seinen Kunden lebenswerten, bedarfsgerechten Wohnraum zu leistbaren Preisen und einen verlässlichen Service bietet. Neben dem Neubau von Wohnungen und Sozialbauten wird das Unternehmen mit der Kombination aus Modernisierungs-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen den Substanzwert der Bestandsimmobilien optimieren und somit zum positiven Erscheinungsbild der Quartiere beitragen. Dabei unterstützt sie die Energiewende durch den Einsatz erneuerbarer Energien und durch höhere Energieeffizienz fossiler Energieträger aufgrund innovativer Heiz-, Regel- und Messtechnik.

Nach einem Jahresüberschuss in 2018 in Höhe von 2,6 Mio. erwartet die GEW AG für das laufende Geschäftsjahr rund 1,2 Mio. €. Die Reduzierung resultiert unter anderem aus der geplanten Erhöhung von Instandhaltungsaufwendungen, dem Anstieg des Abschreibungsaufwandes für Immobilien aufgrund der Sanierungs- und Neubautätigkeit sowie dem Rückgang der Erträge aus dem Verkauf von Bestandsimmobilien im Rahmen der Mieterprivatisierung. (Pressemitteilung der GEWAG)


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