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ISG Alleestraße wird sich im Mai entscheiden müssen

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Ralf Wieber, Geschäftsführer der ISG Alleestraße, hatte es schon in der Einladung zur Mitgliederversammlung klar gemacht: „Wir sind inzwischen an einem entscheidenden Punkt angekommen: „Zukunft der ISG"!? Wo soll es hingehen?“ Das fanden die Mitglieder der ISG, darunter auch eine Reihe von Immobilienbesitzern, gestern Abend im Konferenzraum der  Stadtsparkasse Remscheid wieder, per Laptop und Beamer auf eine Leinwand projetziert. Die ISG nähert sich ihrem vierten Jahr. Auf fünf Jahre ist sie angelegt - auch ihre öffentliche Förderung. Und dann: Weitermachen als eingetragener Verein, der sich mit der „Kosmetik“ der Alleestraße befasst, oder (wie bisher) quasi öffentlich-rechtlich mit Mitspracherecht etwa beim geplanten Sanierungsgebiet? Im Mai nächsten Jahres müsse die Entscheidung fallen, so der gestern Abend wiedergewählte ISG-Vorsitzende Nelson Vlijt. Wie er wünscht sich auch Ralf Wieber eine Zusammenarbeit mit der Stadt „auf Augenhöhe“, wie sie vom Gesetzgeber auch vorgesehen, in der Praxis gegenwärtig aber noch häufig zu vermissen sei. Der Technische Beigeordnete Peter Heinze machte Mut: „Wir müssen das weiterstricken. Die Fortführung der ISG ist alternativlos. Um die Zukunft der Alleestraße können wir uns nur gemeinsam kümmern, Stadt, ISG und Immobilienbesitzer. Vielleicht sollten wir die Zusammenarbeit künftig etwas weniger formal gestalten.“ 

Wichtig sei von allem das Engagement der Hausbesitzer an der Allee, so Heinze. Resignation sei fehl am Platze. Der ISG stellte er ein gutes Zeugnis aus. Mit dem vielen Herrnhuter Sternen als adventliche Beleuchtung gebe die Fußgängerzone zurzeit ein gutes Bild ab.

Zuvor hatte Ralf Wieber aufgezählt, um was sich die ISG in den vier Jahren ihres Bestehens gekümmert habe: Um bunte Blumenampeln, die Bepflanzung des Alleecenter-Brunnen und zahlreicher Baumscheiben, das Biathlon-Schießen 2018 (wird nächste Woche wiederholt), eine Spielmeile für Kinder, ein Seifenkistenrennen, die Image-Aktion „Gute Geschäfte - Was kommt nach dem Einkaufen?“ und eine grundlegende Pflasterreinigung, aber auch zusammen mit Edgar Neufeld, dem Stadt- und Immobilienentwickler aus Bochum, um Zukunftspläne für die Allee, zuletzt am 22. Mai in der „Schatzkiste“ am Markt, allerdings nicht ohne Widerspruch von Peter Heinze und Stadtplanerin Christina Kutschaty. Hinter den damaligen sehr konkreten Gestaltungsideen blieb die ISG gestern deutlich zurück. Da war nur noch von „neue Ideen entwickelt“ und verstärkter Öffentlichkeitsarbeit die Rede. Auch wolle man den Bürgern Gelegenheit geben, zur der Alleestraße eben dort an einer Art „Kummerkasten“ ihre Meinung sagen zu können, wie Oliver Haarmann (oh! Design- und Beratungsagentur) vorstellte. Ein Vorschlag, der meiner Meinung nach vier Jahre zu spät kommt.

Die Stadtverwaltung steuert derweil inzwischen die Vergabe des Planungsauftrages für das neue Sanierungsgebiet an der Allee an. Peter Heinze zeigte sich das zuversichtlich: „Ende 2020 werden wir wissen, wie es weitergehen soll!“ Damit waren auch und gerade neue Nutzungsmöglichkeiten für leerstehende Ladenlokale gemeint. Daraus könnten Arztpraxen und Anwaltskanzleien werden. Denkbar seien auch öffentliche Dienstleistungen. Aber auch Wohnungen? Hier gingen gestern die Meinungen auseinander. Und auch Peter Heinze räumte ein, dass dies mangels ausreichend Licht und Luft in den Hanglagen mancher Räume in Parterre schwierig werden könnte. Den Hausbesitzern im künftigen Sanierungsgebiet  empfahl er, auch einmal über die Zusammenlegung von Grundstücken, Abriss und Neubau nachzudenken angesichts des grundlegenden und unumkehrbaren Wanden im Einzelhandel mit einem rapiden Rückgang von Nachfrage und Passantenfrequenz.

Zur Sprache kamen gestern auch wieder die leidigen Pavillons in der Fußgängerzone. Der Unternehmer Leo Schönhals (nach eigenen Angaben Besitzer von 19 Immobilien in der Innenstadt) berichtete, er habe die Pavillons von der GEWAG kaufen wollen, sei aber abgeblitzt. Die Tochtergesellschaft halte gegenwärtig erst einmal die Füße still, wurde ihm entgegengehalten. Man wolle zunächst wissen, wie das „schlüssige Rundumpaket“ für die Alleestraße aussehen werde. Dafür zeigte Peter Heinze ausdrücklich Verständnis.


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