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Vertrauensleute für schwerbehinderte Menschen

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Pressemitteilung der Agentur für Arbeit

In der bundesweiten Aktionswoche der Menschen mit Behinderungen vom 2. bis 6. Dezember macht die Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal gemeinsam mit ihren Partnern im Bergischen Fachkräftebündnis und weiteren Akteuren durch verschiedene Aktionen verstärkt auf die Inklusion in der Arbeitswelt aufmerksam. So auch gestern bei der Fachtagung der Vertrauensleute für schwerbehinderte Menschen im Berufsinformationszentrum der Wuppertaler Arbeitsagentur. Die Vertrauensleute bilden die Schwerbehindertenvertretung (SbV), die in jedem Unternehmen mit mehr als fünf schwerbehinderten Menschen zu wählen ist. Die SbV hat die Aufgabe, die Eingliederung schwerbehinderter Menschen im Betrieb zu fördern, die schwerbehinderten Menschen bei der Wahrung ihrer Interessen zu vertreten und zu unterstützen – sie wachen aber auch darüber, dass die Arbeitgeber ihre Verpflichtungen nach dem Sozialgesetzbuch einhalten. Für die Arbeitsmarktakteure sind die Vertrauensleute für schwerbehinderte Menschen wichtige Partner bei der Realisierung eines inklusiven Arbeitsmarktes.

Birgit Hübner, Schwerbehindertenvertreterin in der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, hat im Sommer 2017 das ‚SbV-Netzwerk‘ initiiert, weil „die SbV, anders als der Personalrat oder Betriebsrat kein Gremium ist, sondern sich aus ‚Alleinstreitern‘ mit hoher Eigenverantwortung zusammensetzt, die überwiegend nebenberuflich tätig sind. Das Gesetz sieht erst ab 100 schwerbehinderten Beschäftigten im Unternehmen eine Freistellung der SbV vor. Im Netzwerk engagieren sich aktuell 38 Beteiligte aus dem Öffentlichen Dienst, Konzernen, Dienstleistungsunternehmen sowie mittelständischen Handwerksunternehmen“, erläutert sie.

Alle 3 Monate treffen sich die Schwerbehindertenvertretungen zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Erörterung von Fragestellungen. Zur Wissenserweiterung werden je nach Fallgestaltung fachkundige Gäste, beispielsweise Berater des Integrationsfachdienstes (IFD), der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und Sachbearbeiter in Gleichstellungsangelegenheiten eingeladen. Schwerbehindertenvertreter*innen nehmen darüber hinaus an einem regelmäßigen Format des Integrationsfachdienstes teil und tragen als Multiplikatoren Neuerungen in die Gruppe.

Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal ist es ein Anliegen, auf die wichtige Funktion der Vertrauensleute für schwerbehinderte Menschen aufmerksam zu machen: „Leider ist das Thema Inklusion noch immer für viele Arbeitgeber sperrig. Über die Hälfte der Unternehmen im Bergischen Städtedreieck zahlt die Ausgleichsabgabe, statt behinderte Menschen einzustellen. Es geht dabei aber nicht nur um soziales Engagement, sondern darum, motivierte und loyale Fachkräfte zu gewinnen. Behindert bedeutet nicht automatisch leistungsgemindert. Das zeigt sich immer wieder in unserem Arbeitsalltag und in dem fordernden Arbeitsbereich der Vertrauensleute, die sich zum größten Teil nebenberuflich und immer mit hoher Eigenverantwortung für diese Thematik engagieren! Die Einrichtung des Netzwerks ermöglicht einen besseren Wissenstransfer und eine höhere Fachlichkeit der Teilnehmenden – gerade, weil so viele ‚Einzelkämpfer‘ unter ihnen sind.“


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