Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal
Von den 403.639 Personen im bergischen Städtedreieck im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren zählen 6,8 Prozent zu den schwerbehinderten Menschen. Zwar ist die Arbeitslosigkeit von Schwerbehinderten in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen allerdings nicht im gleichen Maße wie bei Menschen ohne Schwerbehinderung. Die Beschäftigungssteigerung basiert aber nicht ausschließlich auf einer verbesserten Arbeitsmarktlage, auch die Alterung der Beschäftigten ist für diesen Effekt verantwortlich. Mit dem Alter steigt auch das Risiko einer Behinderung. Aktuell sind im Bergischen Städtedreieck 1.310 Schwerbehinderte arbeitslos gemeldet, rund acht Prozent weniger als vor einem Jahr. 5,3 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk sind schwerbehindert, der überwiegende Anteil ist älter als 50 Jahre. Über die Hälfte dieses Personenkreises hat eine abgeschlossene Ausbildung.
Die Arbeitgeber werden in Zukunft neue Wege der Rekrutierung ihres Personals gehen müssen, um ausreichend Fachkräfte für ihre Unternehmen gewinnen, qualifizieren und binden zu können. Gerade in Zeiten des sich abzeichnenden Fachkräftemangels dürfen Menschen mit körperlicher, kognitiver oder seelischer Behinderung nicht ausgegrenzt werden, denn diese tragen ebenfalls zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs bei. Ich empfehle den Arbeitgebern, sich bei einem von uns finanzierten Praktikum einen persönlichen Eindruck von den Bewerbern zu machen. Viele gesundheitliche Einschränkungen haben im Arbeitsleben wenig oder keine Auswirkungen und es gibt viele gute Hilfsmittel und Möglichkeiten, die eine Berufstätigkeit unterstützen, so Martin Klebe und weiter: entscheidend für eine erfolgreiche Inklusion ist zuerst die richtige Einstellung der Arbeitgeber und dann das Geld. Bei dem Thema Inklusion werden wir häufig nach finanzieller Unterstützung gefragt. Wir unterstützen mit fachlichen Informationen und verschiedenen Fördermitteln. Aber ohne aktives Mitwirken der Arbeitgeber können unsere Förderprogramme zur Fachkräftesicherung nicht erfolgreich ihr Ziel erreichen.
Die Agentur für Arbeit bietet einen umfassenden Service für Unternehmer, die schwerbehinderte Menschen einstellen möchten. Für Detailfragen und individuelle Beratung stehen den Arbeitgebern zwei Expertinnen der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal zur Verfügung. Sie beraten Arbeitgeber, unterstützen diese bei der Rekrutierung geeigneter Kräfte und erklären Arbeitgebern auch, wie ein Arbeitsplatz entsprechend einer Behinderung technisch gestaltet werden und wie die finanzielle Unterstützung dafür aussehen kann. Für Solingen und Remscheid: Martin Siemon, Tel. 0212 2355-707,für Wuppertal: Britta Pfeil, Tel. 0202 2828-361.
Als schwerbehindert zählen Menschen mit einem anerkannten Grad der Behinderung von mindestens 50. Behinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von unter 50, aber mindestens 30 sollen schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden, wenn sie ansonsten einen geeigneten Arbeitsplatz nicht erlangen oder erhalten können. Die Gleichstellung wird auf Antrag der / des Behinderten durch die Bundesagentur für Arbeit Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten sind gesetzlich verpflichtet, auf mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Wer dieser Vorgabe nicht nachkommt, muss eine Ausgleichsabgabe zahlen. Die Höhe dieser Abgabe ist abhängig von der Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen,