Mit Hilfe von Anwälten und eines Sanierungsexperten will die Sona BLW Präzisionsschmiede ihre am 27. Januar beim Amtsgericht in Wuppertal angemeldete Insolvent zu einem guten Abschluss führen. Ziel der so genannten geordneten Insolvenz sei der Erhalt des Geschäftsbetriebes und somit die Fortführung des Unternehmens in eigener Regie, teilte das Unternehmen mit, das in Remscheid, Duisburg und München stellt Stahlteile für Autos, Lastwagen, Land- und Baumaschinen oder sowie Eisenbahnen schmiedet. Mit diesem Insolvenzantrag wurde gleichzeitig die Anordnung der Eigenverwaltung beantragt, teilte die Geschäftsführung weiter mit. Mit der geplanten Sanierung im Eigenverwaltungsverfahren schaffen wir für beide Unternehmen die Basis, sich den zukünftigen, wachsenden Anforderungen des Marktes erfolgreich zu stellen, erklärte Andreas Stoltze, neuer CEO der Sona BLW Gruppe. Ihm geht es um eine Neuausrichtung des Unternehmen, für die nunmehr der Grundstein zu legen sei, um die Firma wieder aus ihrer Krisensituation herauszuführen und zu erhalten.
Ob die Belegschaft mit Entlassungen zu rechnen hat, erfuhr sie in der vergangenen Woche auf einer Betriebsversammlung nicht. Norbert Römmelt, Betriebsratsvorsitzender im Werk Remscheid: Wir hoffen, dass unsere Geschäftspartner dieses Sanierungsverfahren unterstützen und der Sona BLW Gruppe weiterhin die Treue halten, damit das Traditionsunternehmen in eine neue erfolgreiche Zukunft starten kann! Die 590 Mitarbeiter in Remscheid seien von der Insolvenz überrascht worden. Sie sei auf die gegenwärtige Unsicherheit auf dem Automobilmarkt zurückzuführen: Schon gefertige Teile würden von den Automobilkonzerne nicht abgenommen; das habe die Sona BLW zahlungsunfähig gemacht.
An den drei Standorten in Deutschland sind insgesamt 1300 Menschen tätig. 2008 war die zum Thyssenkrupp-Konzern gehörende Präzisionsschmiede GmbH vom Maschinenbaukonzern Sona Group aus Indien gekauft worden. 2014 gelang die Weiterführung des Unternehmens nur dadurch, dass die Mitarbeiter auf einen Teil ihres Urlaubs- und Weihnachtsgeldes verzichteten und Überstunden leisteten.