Waterbölles-Kommentar
Das Bundeskartellamt hat dem britischen Kino-Konzern Vue Entertainment die Genehmigung zu der schon 2018 beantragten Fusion der Firmentochter Cinemaxx mit der Kino-Kette Cinestar erteilt. Die Behörde verbindet dies allerdings mit der Bedingung, dass die fünf Cinestar-Kinos in Augsburg, Bremen, Gütersloh, Magdeburg und Remscheid und das Cinemaxx-Kino in Mülheim a. d. Ruhr innerhalb von sechs Monaten an Wettbewerber verkauft werden müssen, um ein Monopol in den sechs Städten zu verhindern. Gelinge dieser Verkauf nicht, könne die Fusion nicht erfolgen, heißt es.
Das sich Entscheidungen von Behörden dem Laien nicht auf den ersten Blick erschließen, ist eine Binsenweisheit. In diesem Fall aber auch auf den zu weiten Blick nicht! Schließlich gibt es in Remscheid gar keine zwei Kinos, sondern nur das Cinestar. Das hatte also schon seit seiner Eröffnung im Dezember 2018 ein Monopol in Remscheid. Anders sieht es zwar als, wenn man Wuppertal hinzunimmt. Dann aber müssten auch Radevormwald, Wermelskirchen und Solingen mit in Betracht kommen.
Aber sei es wie es sei, der Neubau am Hauptbahnhof, den die Unternehmensgruppe Kropp aus dem Landkreis Fulda/Hessen ab Juni 2016 errichtet hatte und der vor knapp anderthalb Jahren von der Cinestar-Gruppe als Mieter eingeweiht worden war, steht zum Verkauf.
Soll man also Daumen drücken? Findet sich ein Mitbewerber, der das zweigeschossige Gebäude mit insgesamt 1.094 Sitzplätzen in zwei größeren und vier kleineren Kinosälen, ausgestattet mit modernster Bild- und Tontechnik, übernimmt, bliebe der Kino-Standort Remscheid erhalten. Und wenn nicht? Droht dann ein Leerstand ähnlich dem von Sinn/Leffers an der Alleestraße? Denn das Kino ist für Filmvorführungen konzipiert und für nichts anderes.
Dazu kann es eigentlich gar nicht kommen. Denn erfüllt Vue Entertainment die Bedingung des Kartellamtes für den Teilverkauf der sechs Kino-.Bertriebe nicht, wäre die angestrebte Fusion geplatzt. Und das müsste kein Ende für die Cinestar-Gruppe bedeuten.