Nach Angaben des städtischen Fachdiensts Stadtentwicklung, Verkehrs- und Bauleitplanung stehen derzeit im Südbezirk 20,8 Prozent aller Ladenlokale leer. Damit sieht es im Remscheider Süden, was Leerstände im Einzelhandel angeht, besser aus als im gesamtstädtischen Durchschnitt mit 24,7 Prozent. Und bei den Verkaufsflächen ergibt sich ein ähnliches Bild: Von den ca. 4.130 qm im Südbezirk stehen zurzeit oder 7,4 Prozent leer. Von den rund 29.230 qm im gesamten Stadtgebiet sind es oder 14,3 Prozent. Diese Angaben beruhen allerdings, wie die Verwaltung einräumt, auf dem Datenstand 2019, da man aufgrund der Corona-Pandemie die Leerstanderhebung 2020 nicht habe aktualisieren können. Und wie sieht es im Vergleich von 2019 zu 2015 aus? Zitat: Gegenüber dem Berichtsstand von 2015 hat sich insbesondere die leerstehende Verkaufsfläche erheblich reduziert. Als flächenmäßig größte Betriebe seien seit 2015 der ehemalige Baumarkt und der ehemalige Pflanzenmarkt an der Neuenkamper Straße wieder eröffnet worden.
Die Wirtschaftsförderung hat einen Überblick über verfügbare Ladenlokale/Gewerbestandorte im Südbezirk und stellt Interessenten potentielle Standorte gerne vor. Zudem wurde bislang auf der Expo Real in München und der Polis Immobilienmesse in Düsseldorf aktiv auf Dienstleister und Einzelhändler zugegangen, um in Remscheid und seinen Ortsteile einen interessanten Branchenmix zu erreichen.
Möglichkeiten für weitere Gewerbeansiedlungen im Südbezirk sieht die Verwaltung im Bereich der kommunalen Flächen an der Lenneper Straße durch den neuen Bebauungsplan Nr. 673; er befindet sich in Aufstellung. Im Übrigen verweist die Stadt in ihrer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion auf eine Betriebsfläche am Ostbahnhof und die kommunale Fläche in der Auffahrt zur Preover Straße (Bebauungsplan Nr. 572, 2. Änderung in Aufstellung) und auf eine weitere kommunale Potenzialfläche befindet sich an der Bundesstraße 229 im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 599. In diesem Fall sei noch ein Immobilienerwerb für die Erschließung erforderlich.
Die Stadt Remscheid hält weiterhin das Gewerbegebiet Hohenhagen für endogen entwicklungsfähig. Der bestünden Potenziale der Innenentwicklung durch Neuentwicklung und Nachverdichtung. Ferner sei eine betriebliche Standortentwicklung sei an der Burger Straße in einem Leerstand im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 661, Gebiet Burger Straße zwischen Bliedinghauser Straße und Reinhard-Mannesmann-Straße, möglich.
Potenziale der Innenentwicklung zu aktivieren, sei auch beim Wohnungsbau das Ziel der Verwaltung angesichts der Endlichkeit und Empfindlichkeit des Freiraums, heiß t es in der Mitteilungsvorlage für die Bezirksvertretung Süd weiter. Allerdings handele es sich entsprechend der vorhandenen Bebauungsstruktur um eher mittelgroße bis kleine Flächen. Derzeit gebe es im Südbezirk 69 Baulücken in einer Gesamtgröße von 67.000 Quadratmetern und einem Potenzial von zusätzlichen ca. 177 Wohneinheiten sowie weitere 16 Wohnbaureserven mit 61.000 Quadratmetern und einem Potenzial von ca. 104 Wohneinheiten.
Angesichts der intensiven Siedlungsentwicklung bzw. Urbanisierung im 20. Jahrhundert bis etwa 1980 komme es jetzt auch im Südbezirk auf die Modernisierung des Wohnungsbestandes an, um den Standort im Vergleich zu anderen in Remscheid attraktiv zu halten. Diese sei für die Stadt eine große Herausforderung. Zitat: Nicht außer Acht gelassen werden dürfen dabei teilweise erhebliche Wohnungsleerstände. Vor allem in der Umgebung des Zentralpunktes seien verstärkt Wohnungsleerstände zu verzeichnen. Dieser ca. 26 Hektar große Bereich sei deshalb als Modellgebiet für eine aufsuchende Wohnungsbauförderung vorgesehen.