Aus den zur gestrigen Sitzung der BV Alt-Remscheid von der Verwaltung angekündigten bisherigen Ergebnisse der Vorbereitenden Untersuchung im Bereich Alleestraße in einer zusammengefassten Form" wurde am Abend nicht nur ein mündlicher Vortrag (von Stadtplaner Stephan Gudewer vom Büro GUUT GmbH aus Bochum), sondern überraschend kamen die bisherigen Untersuchungsergebnisse auch als umfangreiche Tischvorlage hinzu zur weiteren Lektüre und zur Beratung in den Fraktionen und Ratsgruppen. Ziel müsse es sein, die Alleestraße und ihrer Umgebung zu stabilisieren und weiterzuentwickeln, betonte Stephan Gudewer, begleitet im Verfahren von Kommunikations- und Beteiligungsschritten mit Hauseigentümern, Experten und der Bürgerschaft. Schon zu Beginn der Vorbereitenden Untersuchung zur Zukunft der Alleestraße haben die Stadtplaner des Bochumer Büro GUUT und ihres Kooperationspartners aus Dortmund des Büros Büro Stadtraumkonzept, mit allen drei Gruppen intensive Gespräche geführt oder waren mit ihnen über Online-Fragebögen in Kontakt.
Parallel wurden Eckpunkte der Alleestraße herausgearbeitet:
- Entgegen des gesamtstädtischen Trends liegt die Einwohnerzahl in der Innenstadt heute über dem Wert von 2009 (Anstieg um etwa acht Prozent).
- Die Bevölkerung in der Innenstadt ist im Durchschnitt im Vergleich zur Gesamtstadt deutlich älter, verjüngt sich seit 2009 jedoch wesentlich, insbesondere im Planbereich der Vorbereitenden Untersuchung (VU).
- Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist im VU-Gebiet wie auch in der Gesamtstadt stetig steigend (mit 59,1 Prozent deutlich über dem der Gesamtstadt mit 38 Prozent).
- Die Arbeitslosigkeit im VU-Gebiet ist wie in der Gesamtstadt zwar rückläufig, jedoch deutlich höher (8,2 gegenüber 5,5 Prozent).
- Es gibt zahlreiche Gebäude mit Gestaltmängeln, jedoch kaum mit schweren Substanzmängeln.
- Leerstände häufen sich in der unteren Alleestraße. Insgesamt stehen etwa ein Drittel aller Ladenlokale auf der Alleestraße zurzeit leer.
In einer zweistündigen Radiosendung von Radio RSG mit dem technischen Beigeordneten Peter Heinze und Yasemin Utku vom Büro GUUT GmbH war im Juni in der Bürgerschaft erfolgreich eine Online-Beteiligungsplattform zur Alleestraße beworben worden. Die Öffentlichkeit konnte dort drei Zukunftsbilder bewerten:
- Allee-Impulse: Platzierung neuer Themen als Impulsgeber entlang der Straße.
- Allee-Zonen: Ausbildung von drei thematischen Zonen entlang der Alleestraße.
- Alle-Quartiere: Stärkung von drei Quartieren an den Schnittstellen mit der Alleestraße.
Insgesamt gaben 329 Personen auf der Plattform eine vollständige Einschätzung zur aktuellen Situation ab, und 239 Personen bewerteten die Zukunftsbilder. 80 Prozent der Teilnehmer wiesen sich dabei als Kunden/Besucher der Alleestraße aus, 5,5 Prozent als Anwohner. Bei der Bewertung der Zukunftsbilder stießen vor allem die Allee-Zonen auf Zustimmung. Und das dort vorgestellte Verkehrskonzept mit einer Beibehaltung der Fußgängerzone fand unter allen aufgezeigten Verkehrskonzepten die größte Zustimmung. Umstritten waren von den sechs zur Einschätzung der aktuellen Situation aufgestellten Thesen am ehesten die Thesen zum Städtebau und Erscheinungsbild sowie zum Verkehr und zur Erreichbarkeit.
Neben der Öffentlichkeit wurden auch zwanzig Expertinnen und Experten aus der städtischen Verwaltung, aus privatwirtschaftlichen Unternehmen, Interessensvertretungen oder sozialen Einrichtungen um ihre Bewertung der drei Zukunftsbilder gebeten. 13 der 20 angeschriebenen Expertinnen und Experten antworteten; sie fanden vor allem die Zukunftsbildern Zonen und Quartiere besonders geeignet:
Auf Grundlage der Rückmeldungen aus der Bevölkerung und dem Expertenkreis entwickelte das Büro GUUT ein vorläufiges Strukturkonzept. Es fasst die Zukunftsbilder Zonen und Quartiere und zusammen und sieht eine Dreiteilung der Alleestraße in Handel (obere Alleestraße), Wohnen (mittlere Alleestraße) und Freizeit (untere Alleestraße) vor mit entsprechenden Nutzungskonzepten. Ein erster Zielworkshop mit ca. 20 Experten soll am 31. August folgen.
Und was ergaben die Befragungen der Hausbesitzer? Lesen Sier weiter:
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