Gleich neben der Filiale des Textil-Filialisten Adler an der oberen Alleestraße öffnet am kommenden Montag um 7 Uhr ein neuer Penny-Markt. Er wird mit 14 Beschäftigten künftig werktags von7 bis 22 Uhr geöffnet haben. Ein gutes Einkaufsangebot insbesondere für ältere Anwohner ohne eigenes Auto. Penny erzielte 2020 allein in Deutschland mit 2.150 Filialen und rund 29.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von acht Milliarden Euro.
Dem zur REWE-Gruppe gehörende Discounter sei der Standort Alleestraße 87a schon vor zwei Jahren angeboten worden, sagte gestern auf einer Pressekonferenz inmitten des Baulärms rühriger Handwerker Volker Siegert, REWE-Gebietsleiter (Expansion) aus Essen. Und die Entscheidung sei dem Unternehmen nicht leicht gefallen. Gefallen ist sie erst nach einer positiven Machbarkeitsanalyse! Und auch erst, nachdem Adler seine Remscheider Filiale verkleinert hatte (dieser Bereich stand seitdem leer). So konnte Penny angestrebte 800 Quadratmeter Verkaufsfläche übernehmen und nach seinen Vorstellungen gestalten. Dazu gehört ein neuer Fußboden, neue Elektrik, eine moderne Waren-Präsentation in Stil einer Markthalle (Themen-Nischen statt überholter Längs- oder Quergänge!, so Siegert) am Eingangs etwa eine Frühstücksecke , und ein Anbau im hinteren Teil des neuen Ladens, in dem sich nun die Tiefkühl- und Kühltheken befinden. Die Abwärme dieser Geräte wird übrigens genutzt, um den Verkaufsraum in der kühlen Jahreszeit zu beheizen. Und sollte die Energie dafür einmal nicht reichen, wenn es allzu frostig wird, kann eine Luft-Luft-Wärmepumpe hinzugeschaltet werden. Die Fassade zur Alleestraße hin erhielt eine Verkleidung aus unbehandeltem Zedernholz.
Mit neuer Ware wird der Penny-Markt künftig von der Daniel-Schürmann-Straße aus beschickt. Dafür musste eigens ein Scherenhubtisch installiert werden, der mit maximal 8.000 Kilogramm belastet werden kann. Die Baugenehmigung haben wir vor einem Jahr erteilt, und zwar sehr gerne, sagte gestern der Technische Beigeordnete Peter Heinze. Er nahm zusammen mit Joachim Karp (Wirtschaftsförderer der Stadt Remscheid) und Jörg Schubert, Leiter des Fachdienstes Bauen, Vermessung, Kataster und Untere Denkmalbehörde, an der Pressekonferenz teil. Wir finden es super, dass ein Lebensmittler in die Innenstadt kommt, betonte Heinze. In der Innenstadt sehen wir durchaus noch Potenzial für den Lebensmittelhandel! Joachim Karp geht von einer Win-Win-Situation für Adler und Penny aus. Und Robbert Sanders, Senior-Projektmanager des Immobilienvermittlers Gilde Investors aus Bad Bentheim, zeigte sich gestern an weiteren ähnlichen Standorten in Innenstädten grundsätzlich interessiert.
Jedes Jahr verkauft PENNY im Durchschnitt rund 99 Prozent seiner Lebensmittel. Möglich ist dies mithilfe moderner Prognosesysteme: Algorithmen werten alle verfügbaren Kassenscanner-Daten aus und berechnen, wie viel Ware geordert und angeboten werden sollte. Zusammen der Expertise des Marktleiters vor Ort werden die Märkte so bedarfsgerecht mit frischer Ware versorgt. Zudem sortieren Mitarbeiter die Produkte bereits im Lager nach ihrer Haltbarkeit und kontrollieren regelmäßig die Daten im Markt. Bestimmte Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in wenigen Tagen erreicht wird, bietet PENNY bis zu 30 Prozent preisreduziert an.
Das Gros der Lebensmittel, die trotz aller Bemühungen nicht verkauft werden, gibt PENNY seit 2007 kostenlos an die bundesweit mehr als 900 lokalen Tafeln ab. Das gilt für Lebensmittel, die nicht mehr verkauft, aber dennoch bedenkenlos verzehrt werden können. Das sind beispielsweise der Joghurt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum zeitnah abläuft, oder der Apfel mit einer Druckstelle. Grundsätzlich handelt es sich also um frische und/oder unverpackte Lebensmittel wie Milch, Joghurt sowie Obst und Gemüse.