Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
Für den geringfügigen Anstieg der Arbeitslosigkeit sehe ich vor allem saisonale Gründe Befristungen sind zum Halbjahresende ausgelaufen, Schulabgängerinnen und abgänger melden sich arbeitslos, und in den Sommerferien werden keine neuen Mitarbeiter eingestellt. Natürlich macht sich hier auch die nachvollziehbare Zurückhaltung der Unternehmen bei der Stellenbesetzung bemerkbar. Es sind aber deutlich weniger Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, fasst Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal und örtlicher Arbeitsmarktexperte, die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung zusammen.
Im Städtedreieck sind aktuell etwas weniger Menschen als im Juni arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es rund dreizehn Prozent weniger. Im Rechtskreis des SGB III sind aktuell rund dreißig Prozent weniger Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Während in Solingen und Wuppertal die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat gesunken ist, steigt sie in Remscheid geringfügig an.
Der Arbeitsmarkt in Remscheid: Aktuell sind in Remscheid 4.455 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 27 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind dies 412 Personen (-8,5 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,2 Prozent (-0,7 Prozentpunkte). Im aktuellen Monat meldeten sich 794 Personen neu oder erneut arbeitslos, 761 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Im Juni wurden in Remscheid insgesamt 14 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 176 Personen bearbeitet. Die Daten für die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit erfordern eine Wartezeit von sechs Monaten. Im Januar 2021 haben in Remscheid insgesamt 583 Betriebe für 4.629 Personen Kurzarbeitergeld beantragt. Die Kurzarbeiter-Quote betrug im Januar 9,1 Prozent. Im Juli 2021 wurden der Agentur für Arbeit Remscheid 164 neue Stellen gemeldet, das sind 18 (12,3 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 363 (-26,0 Prozent) neue Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 467 offene Stellen. Das sind 78 mehr als im Vormonat und 284 weniger als im Vorjahresmonat.
Aktuell sind 385 junge Menschen unter 25 Jahren von Jugendarbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 41 Jugendliche (+11,9 Prozent) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 54 Personen (-12,3 Prozent) gesunken. Langzeitarbeitslose Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 1.866 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 173 (+10,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 88,9 Prozent (1.659 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Eine Analyse zu möglichen Auswirkungen der Flutkatastrophe vom 14. Juli auf den örtlichen Arbeitsmarkt ist noch nicht möglich. Der Stichtag für die aktuelle Datenerhebung war der 13. Juli 2021. Wir stellen in den Fachbereichen eine Zunahme von Anfragen der Unternehmen fest. Ich rate Betrieben, bei denen auf Grund des Hochwassers Arbeitsausfälle entstehen, Kurzarbeit anzuzeigen. Gründe für Kurzarbeit können neben konjunkturellen und saisonalen Gründen auch unabwendbare Ereignisse sein, erläutert Martin Klebe. Betroffene Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können sich bei unserer Service-Hotline 0800 4 5555-20 und im Internet unter https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/informationen-kurzarbeit-hochwasser informieren.
Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 199 (-0,7 Prozent) auf 28.560 Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sind 4.108 Menschen (-12,6 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,6 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 9,9 Prozent. Die Arbeitslosenquoten verringerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal. Dabei reichte die Spanne der Quoten im Juli 2021 von 7,5 Prozent in Remscheid bis 9,4 Prozent in Wuppertal.
Die Nachfrage an Arbeitskräften ist im Bergischen Städtedreieck um 5,9 Prozent (-42 Stellen) geringer als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vergleich zum Vormonat sind es fünf (+0,8 Prozent) Stellen mehr. In folgenden Berufsgruppen werden Arbeitskräfte gesucht: Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag, Metallbearbeitung, Maschinenbau- und Betriebstechnik, Werbung und Marketing, Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege., Verkauf, Arzt- und Praxishilfe, Fahrzeugführung, Altenpflege, Büro und Sekretariat . Neben den Stellen der Arbeitnehmerüberlassungen werden in folgenden Berufsgruppen neue Stellen gemeldet : Metallerzeugung, Maschinenbau- und Betriebstechnik, Arzt- und Praxishilfe, Verkauf, Erziehung, Sozialarbeit, Heilerziehungspflege.
Mit aktuellstem Datenstand für Juni 2021 sind im Agenturbezirk insgesamt 50 Anzeigen auf Kurzarbeit (alle Anspruchsgrundlagen) für rund 500 Personen eingegangen, das sind 44 Anzeigen weniger als im Monat zuvor. Nun stehen den Agenturen für Arbeit Daten über die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit im Januar 2021 zur Verfügung. In diesem Monat lag der Arbeitsausfall für Personen in Kurzarbeit bei durchschnittlich 51,1 Prozent. Im Januar 2021 haben im Agenturbezirk insgesamt 2.977 Betriebe für 21.149 Personen Kurzarbeitergeld beantragt. Das waren 4.244 Kurzarbeitende mehr als im Monat zuvor. Die Kurzarbeiter-Quote, der Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, betrug im Januar 2021 9,7 Prozent.
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