Pressemitteilung der IG Metall Remscheid-Solingen
Massenentlassungen und ein Sozialplan mit mickrigen Abfindungen waren dieses Jahr das Ergebnis aus einem Einigungsstellenspruch bei der Leistritz Turbinentechnik GmbH. Weil kein Interessenausgleich zustande kam, gab es zudem keine einvernehmliche Sozialauswahl. Aus Sicht der Beschäftigten und der Betriebsräte ein viel zu billiges Abspeisen der Betroffenen.
Der Streit und die Wut über den von der IG Metall als asozial bezeichneten Sozialplan ist am morgigen Freitag um 9 Uhr beim Arbeitsgericht Wuppertal wiederholt Thema. Der Betriebsrat hatte wie angekündigt gegen den Einigungsstellenspruch beim Arbeitsgericht Wuppertal Klage eingereicht. Ein erster Gütetermin fand statt, blieb jedoch ohne Ergebnis. Die morgige Verhandlung ist öffentlich. Die IG Metall wird zur Prozessbeobachtung ebenfalls zum Arbeitsgericht Wuppertal kommen. Auch Betriebsräte und Beschäftigte wollen sich über den Verlauf des Kammertermins vor Ort informieren.
Der Skandal um die radikale Betriebsänderung und den damit zusammenhängenden Massenentlassungen - mit miesem (asozialem) Sozialplan - wird somit am Freitag das Arbeitsgericht in Wuppertal weiterhin beschäftigen. Der politische Skandal wird allerdings für
das Gericht und die Bewertung des Einigungsstellenspruchs keine Rolle spielen. Die IG Metall hatte das Vorgehen von Leistritz und Hauptgesellschafter Rothenberger skandalisiert, welche kurz vor den Verhandlungen im Betrieb den Finanzstrang zur Leistritz-
Gruppe gekappt hatte, ohne den Aufsichtsrat zu informieren. Die plötzlich fehlende Durchgriffshaftung zur Gruppe hatte die asozialen Abfindungen im Einigungsstellenspruch zur Folge gehabt.