Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Region Düsseldorf-Wuppertal
Wenn Corona den Job kostet: In der Pandemie ist die Zahl der Minijobs in Remscheid deutlich zurückgegangen. Mitte vergangenen Jahres gab es in der Stadt rund 11.100 Stellen auf 450-Euro-Basis das sind 590 weniger als zwei Jahre zuvor (minus fünf Prozent). Besonders betroffen ist das Gastgewerbe: Dort gingen im selben Zeitraum 250 Minijobs verloren ein Einbruch von 23 Prozent. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Pandemie. Von der Küchenhilfe im Restaurant bis zur Verkäuferin an der Bäckereitheke viele Minijobber leben in ständiger Angst, gekündigt zu werden. Dabei haben sie weder Anspruch auf das Arbeitslosen- noch auf das Kurzarbeitergeld, kritisiert Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. Die Gewerkschafterin warnt davor, dass künftig noch mehr Menschen in solche unsicheren Jobs abrutschen könnten und damit zu prekären Bedingungen arbeiten müssten. Wenn die Bundesregierung die Verdienstgrenze bei den Minijobs anhebt, dann dürfte das viele reguläre Arbeitsplätze verdrängen. Für die Betroffenen, zu einem Großteil Frauen, wird das zur Karrierefalle. Und spätestens im Alter ist Armut vorprogrammiert.
Nach den Plänen der Berliner Ampel-Koalition sollen Minijobber künftig 520 statt wie bislang 450 Euro im Monat verdienen können ohne dafür beispielsweise automatisch arbeitslosenversichert zu sein. Den entsprechenden Gesetzentwurf, über den der Bundestag noch im Frühjahr beraten wird, kritisiert die Gewerkschaft scharf: Die Politik baut prekäre und krisenanfällige Stellen weiter aus, statt sie einzudämmen. Das ist ein Irrweg gerade nach den Erfahrungen mit Corona. Viele Minijobber haben bei der Kurzarbeit in die Röhre geguckt oder ihre Stelle verloren.versicherungen.
"In der Pandemie gingen 590 Minijobs verloren" vollständig lesen