Nach coronabedingter zweijähriger Unterbrechung hatte die Stadt Remscheid für gestern wieder Remscheider Gewerkschaftsfunktionäre , Kommunalpolitiker u.a. zum traditionellen Arbeitnehmerempfang am Vorabend des Maifeiertages ins Rathauses einladen. Und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Stadtverband Remscheid, unter dem Vorsitz von Peter Lange zeigte sich froh darüber, dass die Zwangspause endlich ein Ende hatte. Erschienen waren im großen Sitzungssaal folglich viele Gewerkschafter, für die die Teilnahme seit Jahren obligatorisch ist (u.a. Bettina Reckert, Marko Röhrig, Gottfried Meyer, Peter Lange) Einige Ratsmitglieder, die sich der Gewerkschaftsbewegung mehr oder weniger verbunden fühlen (u.a. Christine Krupp, die Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Remscheid, und Beatrice Schlieper, 1. Stellvertreterin des Oberbürgermeisters), die Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD) und Jens Peter Nettekoven (CDU) sowie mehrere Mitglieder des neuen Jugendrat der Stadt, darunter die Vorsitzende Sofia Rodriguez Eckwerth. Den musikalischen Rahmen des Empfangs gestaltet erstmals die Schülerband des Röntgen-Gymnasiums und kam auch bei den älteren Teilnehmer:innen gut an. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz: Nur weiter so! Auf seine Rede zum 1. Mai, gestern als Generalprobe gehalten, folge eine weitere, die von Dr. Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall, der heute der Hauptredner der Maikundgebung vor dem Rathaus sein wird. Was er gestern sagte, war Klartext, und der brachte ihm viel Beifall ein. Das lässt für heute manch Nachdenkliches erwarten.
Klartext sprach auch OB Mast-Weisz. Eingangs ging er noch einmal auf die Corona-Zwangspause ein: Zwei Jahre hat die Corona- Pandemie keine Mai-Kundgebung ermöglicht. Zwei Jahre, die für die ganze Stadtgesellschaft eine große Herausforderung waren. Der Unterricht unserer Kinder fand häufig nur digital statt. Viele Soloselbständige haben ihre Existenzgrundlage verloren. In der Gastronomie und im Einzelhandel haben Lockdown und Beschränkungen tiefe Spuren hinterlassen. In vielen Unternehmen musste Kurzarbeit angeordnet werden. Auf der anderen Seite waren viele Beschäftigte, so z.B. im Krankenhaus, in der Altenpflege, im Gesundheitswesen oder in den Kindertagesstätten besonders gefordert. Unser aller Dank gelte all denjenigen, die durchgehalten haben und unterschwierigsten Bedingungen die Versorgung und Betreuung sichergestellt haben, fuhr der Oberbürgermeister fort.
Die aktuelle Tarifauseinandersetzungen begrüßte er: Ja, ich finde es - auch angesichts der Teuerungsraten - richtig, dass wir solche Leistungen nicht nur beklatschen, sondern auch angemessen bezahlen. Als Arbeitgeber fordere ich aber gleichzeitig, dass Bund und insbesondere Land uns durch eine auskömmliche Finanzausstattung und endlich eine Lösung der Altschulden in die Lage versetzen, solche Leistungen auch bezahlen zu können, ohne wieder an anderer Stelle wichtige Aufgaben in Frage stellen zu müssen. Eine gerechte Gemeindefinanzierung wird uns schon lange versprochen, ihre Umsetzung lässt seit vielen Jahren auf sich warten.
Wie stark unsere Stadtgesellschaft ist, habe man auch nach der Flutkatastrophe vom 14. Juli letzten Jahres erleben können. Das Unwetterereignis habe vielen Menschen am Morsbach und an anderen Stellen in unserer Stadt ihr Hab und Gut geraubt.: Häuser und Firmen standen unter Wasser, Existenzen wurden zerstört. Beschäftigte in den betroffenen Unternehmen und andere haben Tag und Nacht angepackt, um die Produktion wieder zu ermöglichen, viele haben durch Spenden und konkrete Hilfe vor Ort gezeigt, dass Solidarität in unserer Stadt kein Fremdwort ist. Das war und ist ein starkes Zeichen des Miteinanders!
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