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Ziel ist eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl

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Um Jugendlichen eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen, sind alle Erwachsenen in ihrem Umfeld gefragt. Schon den Fachkräften in Kindertageseinrichtungen kommt dabei eine bedeutsame Rolle zu. Aus diesem Grund setzt die „Initiative Klischeefrei“ bei der gendergerechte Frühen Bildung an. Mit einer Vielzahl von Informationen und Materialien, u.a. dem Materialpaket „Klischees fangen früh an“, was ein Methodenset, ein Wimmelbuch sowie ein Memospiel enthält. Und weil die Stadt Remscheid der Initiative beigetreten ist, werden alle städtischen Kindertageseinrichtungen nun in einem ersten Schritt mit dem Materialpaket „Klischeefrei fängt früh an“ ausgestattet. So will die Stadt Chancengleichheit im Allgemeinen und eine geschlechtsunabhängige Berufs- und Studienorientierung im Besonderen befördern.

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So sollte es sein: Kinder brauchen Entfaltungsmöglichkeiten, die ihre Individualität stärken, ohne eingrenzende Geschlechterklischees. Der Blick auf jedes Kind, unabhängig von Rollenstereotypen, eröffnet frühzeitig die Chance, persönliche Vorlieben und Potenziale zu erkennen und zu fördern. Eine klischeefreie Frühe Bildung fördert die Entwicklung individueller Interessen und Stärken – ganz unabhängig vom Geschlecht. Geschlechtssensible Ansätze schaffen die Voraussetzung dafür, allen Kindern schon in der frühkindlichen Bildung die gleichen Chancen zu ermöglichen.
Und so ist es leider noch allzu oft: Geschlechterklischees begleiten Kinder von der Geburt an und verfestigen sich schon im Vorschulalter. Die Folge: Auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Deutschland orientieren sich Frauen und Männer nach wie vor sehr unterschiedlich. Das betrifft sowohl die Ausbildungswege, die Mädchen und Jungen einschlagen, als auch die Ausbildungsberufe und Studienfächer, für die sie sich entscheiden. So sind männliche Jugendliche bei der dualen und weibliche Jugendliche bei der vollzeitschulischen Ausbildung überrepräsentiert.

Auch innerhalb des eingeschlagenen Ausbildungsweges gehen beide Geschlechter dann weiterhin sehr unterschiedliche Wege: Fast drei Viertel der jungen Frauen und über die Hälfte der jungen Männer konzentrieren sich auf lediglich 20 duale Ausbildungsberufe, obwohl im dualen System fast 330 Ausbildungsberufe zur Verfügung stehen. Sowohl in den Schulklassen der berufsbildenden Schulen als auch an den Hochschulen zeigen sich bei der Fächerwahl ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen jungen Frauen und Männern.

Geschlechterstereotype spielen also auch heute noch in die Berufs- und Studienwahl hinein. Dabei sollten junge Menschen Berufe finden, die zu ihren Stärken passen und ihnen Spaß machen –  frei von Klischees und Geschlechterzuweisungen. Die „Initiative Klischeefrei“ – 2014 von den Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen – will das unterstützen. Sie versteht sich als breites gesellschaftliches Bündnis und richtet sich an alle am Berufswahlprozess Beteiligte. Mitglieder der Initiative sind inzwischen fünf Bundesministerien, mehrere Landesministerien, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialpartner, Wissenschaft, Praxis und Wirtschaft.

Schon seit langem beteiligt sich Remscheid regelmäßig am Girls'Day / Boys'Day. Und im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW“ (KAoA) bemüht sie sich, Gendersensibilität in der Berufsorientierung kommunal zu verankern, so etwa zusammen mit Partnern auf themenspezifischen Fachtage und in Workshops. Daraus ist ein Arbeitskreis entstanden, der an diesem Prozess in regelmäßigem Austausch weiter arbeitet. Die Mitglieder der AG wissen aus ihrem Berufsalltag: Eltern und Kita-Fachkräften kommt eine große Bedeutung zu, damit Kinder klischeefrei aufwachsen können.

Mehr über die „Initiative Klischeefrei“ und ihre Arbeitsmaterialien für die städtischen Kitas in Remscheid erfuhr die Lokalpresse gestern auf einer Pressekonferenz in der Kitas Am Holscheidsberg von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Angela Stubbe (Leiterin Bildungsbüro/Kommunale Koordinierungsstelle), Kerstin Biedebach (Fachberaterin der städtischen Kindertageseinrichtungen), Britta Hartz-Sieckendieck, Leiterin der Kita Am Holscheidsberg), Pia Jung (Leiterin der Kita Henkelshof) und Silvia Hempler (Leiterin der Kita Sedanstraße). (Siehe auch YouTube-Video des Waterbölles)


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