Fachhochschule stellt Betrieb am Honsberg ein, titelte der Waterbölles am 1. April, und das war leider kein Aprilscherz: Die Rheinische Fachhochschule (RFH) Köln will den Präsenzbetrieb ihrer dezentralen Studienorte im Rheinland, so auch den Standort Remscheid, zum Ende des Wintersemesters 2024 aufgeben. Das teilte damals die neue Geschäftsführung der FH Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz überraschend mit. Und der reagierte prompt: Ich halte diese grundsätzliche Entscheidung der RFH, die ja für alle dezentralen Standorte gelten soll, für strategisch falsch. Gerade in der Präsenz der Lehrenden der RFH in unserer Stadt, ihrer Nähe zu Studierenden und Unternehmen liegt bisher das Alleinstellungsmerkmal dieses Angebots. Diese Chance wird im Zuge der strategischen Neuausrichtung aufgegeben."
Eng beschrieben, füllen die von der Stadt Remscheid bezahlten Vorleistungen für den Einzug der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH)in die frühere Grundschule Honsberg eine Din A4-Seite und summieren sich auf 300.450,68 Euro. So nachzulesen im Bericht der Rechnungsprüfung, die der Rat der Stadt am 8. September auf der Tagesordnung hat. Die größten Positionen in dieser Tabelle sind Asbestsanierung 30.000 und 30.524,61 , Umbau der Schulräume 32.210,03 , Malerarbeiten 20.000 , neue Alu-Innentüren und Verglasungen 13.594,56 , der Elektro Umbau der Schulräume 11.870,26 und eine Präsentationstechnik 13.618,60 .
Zusammenfassend kommt die Sonderprüfung durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt zu der Feststellung, dass die Aufgabe des Projektes alleinig von der RFH zu vertreten ist. Die Stadtverwaltung Remscheid hat alles ihr Mögliche getan, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und auszubauen. Etwaige Regressansprüche gegen die RFH dürften nicht bestehen, so dass nunmehr eine sinnvolle Nachnutzung angestrebt werden muss. Mit ihrer positiven Entscheidung für den Stadtteil Honsberg habe die Stadt Remscheid von Anfang an auch Hoffnungen für eine weitere Belebung und Anhebung des sozialen Umfeldes verbunden., heißt es in dem Bericht weiter. Durch die bereits dort tätige Montagsstiftung und die Begegnungsstätte Neuer Lindenhof seien bereits starke positive Akzente zur Verbesserung des Wohnumfeldes gesetzt worden. Deshalb habe sich die Verwaltung, aber auch die Bevölkerung, weitere Entwicklungsmöglichkeiten für den Stadtteil erhofft: Durch die RFH sollte die Weiterbildung und Qualifizierung von Fachkräften in der Region vorangetrieben werden. Sowohl Wirtschaft als auch Industrie sowie die Stadtverwaltung selbst sollten und wollten die Angebote sukzessive erweitern und nutzen. Deshalb ist die von der RFH getroffene Entscheidung, an allen Standorten außer Köln die Dependenzen zu schließen für die Stadt Remscheid und besonders für den Stadtteil Honsberg ein sehr schwerer Rückschlag, zumal dies völlig ohne vorherige Gespräche oder Ankündigungen erfolgt ist.