Pressemitteilung des DGB-Stadtverbandes Remscheid
Der DGB Remscheid weist die Kritik von einigen Arbeitgebern zurück, eine bessere soziale Absicherung würde den Anreiz zu arbeiten schmälern. Erwerbstätige dürften nicht gegen Leistungsbeziehende ausgespielt werden. Beschäftigte gegen Erwerbslose auszuspielen ist verantwortungslos. Zudem ist es der durchsichtige Versuch, den Status quo schlecht entlohnter Arbeitsplätze zu verteidigen. Das Bürgergeld bringt substanzielle Verbesserungen, mehr sozialen Schutz und Wertschätzung für die Leistung langjährig Beschäftigter. Wer seine Arbeit verliert, kann sich in Zukunft darauf verlassen, dass die vertraute Wohnung und die Ersparnisse geschützt sind. Weiterbildungsangebote werden deutlich gestärkt und verbessert, was Arbeitslosen neue Perspektiven eröffnet und gegen Fachkräfteengpässe hilft, so der Vorsitzende des DGB Remscheid, Peter Lange.
Wie populistisch die Stimmungsmache gegen das Bürgergeld ist, zeigen folgende Berechnungen, bezogen auf das Jahr 2023 inklusive aller Transferleistungen: Wer als Single ein Bruttoeinkommen von 2.500 brutto verdient, hat ein Nettoeinkommen von 1726 . Das sind 541 mehr als beim Bezug von Bürgergeld. Ein Paar mit zwei Kindern, in dem beide ein Bruttoeinkommen von 2.500 verdienen, erhalten ein Nettoeinkommen von 4.284 . Das sind 1.376 mehr als beim Bezug von Bürgergeld. Klar ist, für gute und gerechte Verhältnisse braucht es beides: kräftig steigende Tariflöhne für mehr Beschäftigte und einen regelmäßig angepassten Mindestlohn einerseits und armutsfeste Regelsätze andererseits, so Lange.