Schwere Schneepflüge sind vor dem Rathaus nicht zulässig, titelte der Waterbölles am 23. Dezember, nachdem der Technische Beigeordnete Peter Heinze in der Ratssitzung am Vortag zum Winterdienst auf dem Rathausplatz und der möglichen Auslagerung des Marktes auf die Alleestraße Stellung bezogen hatte. Sein mündliches Statement: Der Theodor-Heuss-Platz ist und bleibt unbestritten der Platz für den Wochenmarkt, und zwar grundsätzlich bei gutem und bei schlechtem Wetter. Nur für den Fall, dass bei schlimmem Schneefall eine Räumung des Theodor-Heuss-Platzes (THP) nicht möglich ist, hat der Wochenmarkt sein Ausweichquartier auf der oberen Alleestraße. Also nur in absoluten Notfallsituationen. Bei sehr starkem Schneefall ist den TBR zurzeit die Räumung des Platzes mit ihren großen Räumfahrzeugen aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Grund hierfür ist die niedrigere Traglast als bekanntes Ergebnis der vorgenommenen Sanierungsuntersuchungen Parkhaus Theodor-Heuss-Platz. Die kleineren Einsatzfahrzeuge der TBR werden bei starkem Schneefall dringend an anderen Stellen im öffentlichen Raum benötigt. Wir haben folglich aktuell keinen Räumdienst für das Marktgeschehen, suchen aber weiter nach alternativen Anbietern beziehungsweise nach Alternativen. Deswegen war geboten, die Marktbeschicker hierüber und über die mögliche Verlegung auf die obere Alleestraße im Vorab zu informieren. ( ) Es tut mir leid, dass das Informationsschreiben des Stadtmarketings bei den Markthändlerinnen und Markthändlern zu Irritationen geführt hat. Es bestand lediglich die gute Absicht, für den Notfall einen Plan B parat zu haben und die Beteiligten darüber aufzuklären.
Damit war eigentlich alles gesagt. Nachzutragen bleibt aus der heutigen Distanz lediglich, dass die CDU mit massiver Kritik an der Stadtverwaltung schon einige Tage früher aufgewartet war, ohne diese Stellungnahme zu kennen und offenbar auch, ohne sich im Rathaus erkundigt zu haben. Ihr hatte anscheinend ein Anruf eines oder mehrerer Markthändler gereicht, um von einem ungeliebten Weihnachtsgeschenk zu sprechen und CDU-Ratsfrau Anke Fellner mit den Worten zu zitieren, der Wochenmarkt werde insgesamt weiter nach unten in Richtung des Pavillons ziehen. Die Marktbeschicker bräuchten langfristige Planungssicherheit und keine kurzfristigen Hiobsbotschaften ( ), gerade jetzt Unterstützung. Stattdessen werden den Marktbeschickern das Leben zusätzlich erschwert.
Daran schließt sich in der Presseerklärung dann eine Binsenweisheit an: Wochenmärkte sind ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens und ein Ort des Gesprächs in unserer Stadt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für eine gesunde und regionale Ernährung und stehen für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Stellungnahme endet mit der Ankündigung, die CDU-Fraktion werde die Marktbeschicker in Kürze zu einem Meinungsaustausch einladen, damit sie uns über ihre Lage berichten und wir gemeinsam nach Lösungen suchen können, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Kötter.
Das bekräftigte Kötter in der letzten Ratssitzung des Jahres (am 22.12.2021). Und Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) kündigte an, das das Zusammenspiel zwischen Händlern und Stadtmarketing in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid aufgreifen zu wollen. Im Übrigen nahmen sie die Erklärung des Technischen Beigeordnete Peter Heinze zur Kenntnis. Denn damit war ja eigentlich auch alles gesagt...