Die besorgniserregende Entwicklung der Kölner
Straße als zentraler Versorgungsbereich Lenneps erfordert die zeitnahe
Revitalisierung dieses großen Leerstands, um durch Etablierung eines
Kundenfrequenzbringers im Bereich der Kölner Straße eine Gesamtbelebung
dauerhaft zu initiieren, steht am Ende einer Mitteilungsvorlage der
Verwaltung, mit der sich die Mitglieder der Bezirksvertretung Lennep in ihrer
Sitzung am kommenden Mittwoch, 27. August, befassen werden. Es geht um den
leerstehenden Karstadt-/Hertie-Bau Kölner Straße 38-40. Der habe sich zu
einem ortsbildprägenden Leerstand im Bereich der Lenneper Innenstadt entwickelt,
so die Verwaltung. Das in Teilen denkmalgeschützte Gebäude weist nicht nur in
sich alle negativen Begleiterscheinungen des Leerstandes auf, sondern durch
Entfall der Magnetfunktion Kaufhaus ist der Einzelhandelsbesatz im gesamten
Bereich der Kölner Straße in den vergangenen Jahren deutlich negativ
beeinflusst worden. Und weil hier Handlungsbedarf besteht (die Verwaltung
spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung der Kölner Straße als
zentraler Versorgungsbereich) hat sie sich entschlossen, eine Bauvoranfrage zu
befürworten, die im Erdgeschoss des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ein Lebensmittelkaufhaus
als Kundenfrequenzbringer vorsieht (Vollsortimenter / Kaufland). Dadurch
werde eine Gesamtbelebung der Kölner Straße dauerhaft initiiert.

Im vergangenen Jahr war
der Plan der Investmentgesellschaft "Cityvision Remscheid GmbH & Co KG" mit
Sitz in Köln), die das Hertie-Gelände erworben hatte, publik geworden, in dem
Haus eine Kaufland-Filiale unterzubringen.
Lebensmittel-Discounter gebe es in Lennep schon genug, hatte darauf der
damalige Bezirksbürgermeister Dr. Heinz Dieter Rohrweck reagiert. Und Klaus Kreutzer, Vorsitzender des Verkehrs- und
Fördervereins Lennep e.V., hatte Widerstand abgekündigt gegen den Plan, das
Kaufhausgelände um ca. 1.150 qm Fläche des angrenzenden Hardtparks zu
vergrößern. Dort steht eine ca. 100 Jahre alte Rotbuche. Und sie kann dort auch
stehen bleiben. Denn die Bedenken aus der Bürgerschaft und aus den politischen
Gremien, die die Stadtverwaltung dem Investor und Projektentwickler vorgetragen
hatte, haben Wirkung gezeigt: Die jetzt vorliegende Bauvoranfrage rückt vom
Hardtpark ab; vorgesehen ist lediglich noch ein Durchgang zwischen Kölner
Straße und Hardtpark. Auch ist nicht mehr von einer Kaufland-Filiale die
Rede, dafür aber von einem anderen, noch ungenannten Lebensmittel-Filialisten.
Geplant sind im Erdgeschoss nicht nur der großflächige Einzelhandel, sondern auch eine Bäckerei und ein Lottogeschäft. Im I. Obergeschoss sind - bei Abriss der vorhandenen Parkpalette - ca. 150 Stellplätze vorgesehen mit Ein- und Ausfahrt über die Kölner Straße. Im Übrigen soll das erste Obergeschoss wie auch die weiteren Etagen zu einem Hotel umgebaut werden. Der Investor habe bereits Kontakt zu örtlichen Hotelbetrieben aufgenommen, so die Verwaltung. Und weiter: Da das Bauvorhaben im zentralen Versorgungsbereich von Lennep liegt (siehe Entwurf Einzelhandelskonzept), traditionell als Einzelhandelsimmobilie genutzt wurde und nunmehr keine Teilbereiche des Hardtparks zur Umsetzung des Projektes in Anspruch genommen werden, bestehen aus planerischer Sicht keine Bedenken gegen das Bauvorhaben. Ob das Vorhaben in der jetzt vorgesehenen Form auch tatsächlich umgesetzt wird, sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, da die wirtschaftlichen Daten zwischen Investor und potentiellen Nutzern noch verhandelt werden. Sollten aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einvernehmlich vereinbart werden, könnten auf Basis einer genehmigten Bauvoranfrage Verträge schnell abgeschlossen werden.