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Stellungnahme zur Bebauung des „Braunschen Geländes“

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Pressemitteilung des Landschaftsbeirates

Nun ist die Bebauung des schönen, vielfältigen nutzbaren Geländes im Herzen Lüttringhausens fast abgeschlossen. Nach umfangreichen Planungen der „Neuen Mitte“ und unterschiedlichen, den Bürgern vorgestellten Planungsvarianten wird der neue, in seinen Ausmaßen überzogene Discounter nun bald eröffnet werden. Der Bebauungsbereich ist nach Aussage des stadtökologischen Fachbeitrages von hoher Bedeutung für das Klima und die Artenvielfalt am Ort. Die Verhandlungen zwischen Investor und Stadtplanung wurden nicht so geführt, dass die Möglichkeiten zu einer positiven Beeinflussung des Kleinklimas vor Ort und zum Erhalt der Artenvielfalt ausgeschöpft werden konnten. Als Ausgleichmaßnahme mussten lediglich Bäume ersetzt werden, die der Baumschutzsatzung unterliegen, also Bäume, deren Stammumfang mehr als 120 Zentimeter beträgt, wie die den Bereich prägende mehrere Jahrzehnte alte Blutbuche. Ihre Funktion für Artenvielfalt und Kleinklima ist jedoch nicht auszugleichen.

Der Landschaftsbeirat hat im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung vom 18.12Dezember 2012 auf die ökologische Bedeutung des Bereichs hingewiesen und eine nachhaltige Bauweise angeregt. Neben dem Erhalt der Bäume wurden Dachbegrünung und Gestaltung des Parkbereiches mit versickerungsfähigen Baustoffen sowie Bepflanzung zwischen den Parkbuchten empfohlen. Nun, kurz vor der Eröffnung, ist erkennbar, dass die Anregungen nicht umgesetzt wurden: Zwar wurden die Linden an der Richard-Königs-Straße erhalten, ihre Kronen jedoch komplett zurückgeschnitten. Ihr Standort wirkt durch das Gebäude sehr eingeengt. Die zum Ausgleich gepflanzten Ahorne haben auf der vollversiegelten Parkplatzfläche nicht genug Raum für ein gesundes Wachstum erhalten. Die Randbeete wurden mit Gräsern statt mit blütenreichen, pflegeleichten Stauden bepflanzt.

Für den Bürger ist nicht nachvollziehbar, wieso das Baugenehmigungsverfahren in Remscheid – im Unterschied zu anderen Städten - die ökologischen Gestaltungsmöglichkeiten nicht nutzt. Der Klimawandel ist real, die Gestaltung einer nachhaltigen Stadt, muss jetzt geschehen. Die überdimensionierte Anlage des Aldi-Discounters leistet keinen Beitrag zur nachhaltigen ökologischen Stadtentwicklung. (Gabriele Lipka Vorsitzende des Landschaftsbeirates)


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