Öde Brachfläche auf Hasten für mindestens ein Jahr?,. fragte der Waterbölles am 27. April nach einem Ortstermin mit Kommunalpolitikern auf dem Gelände des früheren Spezialmaschinenherstellers Honsberg & Lamb an der Hastener Straße. Dort will die Kevelaerer Dipl.-Ing. Josef Schoofs Immobilien GmbH nicht nur einen Discounter (Netto, bisher am Lindenberg-Platz, Bauvoranfrage von der Stadt positiv beschieden) errichten, sondern auch ein Fachgeschäft für Tiernahrung und -zubehör (Fressnapf, bisher an der Elberfelder Straße) und neu in Remscheid ein Geschäft für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik (denn's Biomarkt). Deshalb der gegenwärtige Abbruch der alten Fabrikhallen!
Die beiden letztgenannten Märkte standen in dem Bauantrag, den der Investor am 17. März bei der Stadt eingereicht habe für die Stadt überraschend und unerwartet. Das berichtete Stadtplaner Robin Denstorff am Donnerstag im Haupt- und Beteiligungsausschuss. Auf diesen Antrag mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes zu reagieren und einer Vertagung des Bauantrages um mindestens ein Jahr sei daraufhin nur konsequent und rechtens gewesen, so Denstorff gegenüber Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD), der sich eine Problemlösung im direkten Gespräch zwischen Investor und Stadt gewünscht hätte.
Das Problem, das am Donnerstag in einer längeren Diskussion durch Fragen und Antworten noch einmal klar herausgearbeitet wurde: Entscheidet die Stadt nicht binnen drei Monaten über den Bauantrag, hat der Investor mit einer Untätigkeitsklage vor Gericht gute Chancen (wie in der Vergangenheit schon einmal zu Lasten der Stadt bewiesen), das Projekt auch ohne Zustimmung der Stadt realisieren zu können. Deshalb muss die Politik eine Vertagung des Bauantrages zeitgleich mit dem Beschluss über die Aufstellung des Bebauungsplanes beschließen, um Fristversäumnisse zu vermeiden. Und das tat sie dann am Donnerstag auch.
Zugleich wurde jedoch beschlossen, das Thema am 16. Juni in der letzten Sitzung des Ausschusses vor der Sommerpause und damit vor Ablauf der Drei-Monats-Frist noch einmal aufzurufen. Denn bis dahin erwartet die Bauverwaltung das Gutachten, das die Frage klären soll, ob die drei Märkte, obwohl etwas außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs Hasten gelegen, tatsächlich gegen das vom Rat der Stadt beschlossene Einzelhandelskonzept verstoßen, an das sich die Verwaltung gebunden fühlen muss. Otto Mähler will bereits erfahren habe, dass das Gutachten positiv ausfallen werde, und auch Robin Denstorff sieht dafür offenbar gute Chancen (grundsätzlich wünschenswert). Dafür spricht, dass von den drei Märkten lediglich der Netto-Marke stadtteilbezogen ist, die beiden anderen (Bio, Tierfutter) sich aber an Kunden in ganz Alt-Remscheid wenden. Fazit, wie Otto Mähler (Foto l.) es ausdrückte: Am 16. Juni könnte die Kuh dann hoffentlich vom Eis sein!