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Uni-Rektor Koch appelliert an die DOC-Streithähne

Prof. Dr. Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität Wuppertal und Vorsitzender des Beirats der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, hat sich in einem Schreiben an die Mitglieder des Bergischen Rates der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für ein baldmöglichstes Ende des Streites zwischen den drei bergischen Großstädten um die Ansiedlung von Outlet Centern ausgesprochen. Entsprechend hatte zuvor der Beirat der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft votiert. Koch schreibt:

„Im Ergebnis bitten die Mitglieder des Beirats Sie, sich mit allen Ihren Einflussmöglichkeiten für ein baldmöglichstes Ende des Streites einzusetzen. Grund für diese Bitte ist die nachdrücklich von allen geteilte Überzeugung, dass die derzeitige Situation der Idee und Atmosphäre sowie der weiteren Entwicklung der noch jungen bergischen Zusammenarbeit erheblich schadet. Gerade auch die Aussage von Protagonisten, dass man zwar juristisch streite, auf der persönlichen Ebene aber bestens miteinander auskäme, beruhigt die Bürgerinnen und Bürgern nicht etwa, sondern bewirkt erst recht Unverständnis. Es ist ja gerade ein Zeichen unserer Zeit, dass dort Vertrauen in die Politik verloren geht, wo Bürgerinnen und Bürger sie nicht mehr verstehen, wo es an Transparenz mangelt und sie sich nicht einbezogen fühlen. Eine echte und für die Zukunft tragfähige bergische Zusammenarbeit kann daher nur funktionieren, wenn die Bürgerschaft wirklich mitgenommen wird und die Partnerschaft der drei Städte glaubwürdig und vertrauensvoll gelebt wird - frei nach dem Leitspruch von Johannes Rau, 'Sagen, was man tut, und tun, was man sagt'.

Natürlich muss und darf es auch im regionalen Verbund Wettbewerb und Eigeninteressen geben. Beides sollte sich aber auf eine faire, vor allem leistungsbezogene Konkurrenz innerhalb des geltenden rechtlichen Rahmens beschränken. Juristische Auseinandersetzungen hingegen, selbst wenn sie einige einen kurzfristigen Vorteil versprechen mögen, sind längerfristig Gift für den so wichtigen Prozess der Vertrauensbildung in unserer Region. Zur konkreten Frage der Ansiedlung von Outlet Centern wird unsererseits empfohlen, ein Konzept für die komplementäre Vermarktung beider Vorhaben zu entwerfen. Die Möglichkeit, dass dennoch am Ende nicht alle Outlet Center im ursprünglich geplanten Umfang an den Start gehen können, gehört dabei zu den Risiken eines fairen Wettbewerbs im obigen Sinne. Insgesamt sollte nach Meinung des Beirats dem entstandenen Vertrauensverlust und dem Unverständnis - auch und gerade in der Bürgerschaft des Städtedreiecks - in der nächsten Zeit verstärkt durch identitätsstiftende Maßnahmen entgegengewirkt werden.“


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