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Neues Leitbild der Stadt für Internetseite zum DOC

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Ein „umspannendes Narrativ“ ist wesentlicher Bestandteil der städtischen Kommunikationsstrategie zum geplanten Designer Outlet Center (DOC) in Lennep. Und als die Remscheider Werbeagentur SGP GmbH, Vieringhausen 135, die Aufgabe annahm, selbiges zu entwickeln, fragten sich die beiden Geschäftsführer und Martin Mayer erst einmal, was sie darunter zu verstehen hatten. Das bekannten sie gestern Abend den Mitgliedern des Haupt-, Finanz- und Beteiligungsausschusses bei der Präsentation ihrer Arbeit. Für die ernteten sie Beifall und eingeschränktes Lob, wenngleich so mancher Kommunalpolitiker auch zu diesem Zeitpunkt wohl noch über „Narrativ“ rätselte. „Wir haben das als Vision verstanden, als ein Leitbild“, lautete die Erklärung von Beate Raffelsieper. Das Internet-Lexikon Wikipedia definiert den Begriff als „einen Bericht geschichtlicher Ereignisse als Teil einer Kultur“, in diesem Fall einer Stadtkultur. Man könnte auch sagen: Woher kommt die Stadt, wo steht sie gegenwärtig und wo will sie hin? Eine Frage, die über das neue DOC deutlich hinausgeht

Die Antwort darauf will die Stadtverwaltung den Bürger/innen nach der Sommerpause nicht nur in den SGP-Texten (siehe Bild oben) vermitteln, sondern auch in deren Werbefilm, der gestern im Hauptausschuss Premiere hatte, in der Tonabmischung allerdings noch einer Überarbeitung bedarf. „Die Musik ist zu laut“, kritisierte Jürgen Kucharczyk (SPD). Und er hatte Recht: Manchmal gingen in der Musik ganze Wortsilben unter. „Ein schöner Film“, fand York Edelhoff (SPD), sah allerdings das Ziel, die Menschen für Remscheid und das DOC zu begeistern, noch nicht erreicht, „weil die Begeisterung nicht rüberkommt!“ Da war Tanja Kreimendahl (CDU) ganz anderer Meinung: Der Film spreche die Menschen emotional an.

Auf der neuen Internetseite zum DOC, die die Stadtverwaltung im Frühherbst online stellen will, soll die Endfassung des Films angeklickt werden können, wie Andreas Meike vom Stadtmarketing erklärte. Mit dieser Internetseite will Remscheid das „wichtige Entwicklungsprojekt DOC“ den Bürger/innen näher bringen – und das darüber hinaus gehend auch das neue Profil der Stadt. Die Grundstruktur der Seite steht bereits, wie Meike gestern an einem Beamer aufzeigte.

Mit „bordeigenen Mitteln“, d.h. nicht mit Honorarkräften, will die Stadt auch viel aktuelle Information, Texte und Fotos, über den Baufortgang des DOC auf die Seite packen, ergänzte der Oberbürgermeister, nachdem Kucharczyk ihn nach dem Personal dafür gefragt hatte. Mast-Weisz: „Die Menschen sind neugierig. Sie wollen gerade in Zeiten, in denen nach außen hin noch nicht viel passiert und sie womöglich eine Hängepartie vermuten, umfassend informiert sein. Da dürfte ein monatlicher Austausch der Seiteninhalte kaum ausreichen, ergänzte Wolf Lüttinger (FDP).

Das Stadtmarketing weiß das und hat noch mehr im Köcher als den Werbefilm und die neue Internetseite. Andreas Meike: „Da reichen die elektronischen Medien nicht; da brauchen wir auch Print!“ Gedacht ist an ein Info-Blatt zum neuen DOC, das allerorten ausgelegt werden soll (für eine Beilage in den Lokalzeitungen fehlt das Geld). Kein Bürger Remscheid dürfte danach mehr sagen können, er sei über das Projekt nicht umfassend informiert, betonte Meike. Deshalb werde auch über eine Webcam und einen Infostand an der Baustelle nachgedacht sowie über Baustellenführungen.

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz misst dem DOC „die höchste Priorität“ bei. „Dieses Projekt wird unsere Stadt nach vorne bringen“. Das solle die neue Internetseite mit dem Schwerpunkt „Stadtentwicklung“ unterstreichen. Demgegenüber äußerten die Ausschussmitglieder Fritz Beinersdorf (Linke) und David Schichel (Grüne) die Befürchtung, die Seite könne in Werbung für den DOC-Investor McArthurGlen steckenbleiben. Das aber dürfe die Aufgabe der Stadt nicht sein. „Und das soll es auch nicht“, betonte der OB. Auf Beinersdorfs Frage; ob denn zur DOC- Kommunikationsstrategie der Stadt auch ein Ausstiegsszenario gehörte, stellte der OB klar: „Darüber denken wir nicht nach, sondern darüber, wie wir dieses Projekt zum Erfolg führen!“

Bis zur letzten Ratssitzung vor der Sommerpause (30. Juni) bleibt den Kommunalpolitikern noch zwei Wochen Zeit, sich fraktionsintern mit der neuen Kommunikationsstrategie der Stadt in Sachen DOC und Profil zu befassen. Mast-Weisz stellte aber gestern klar, dass er seinen Gestaltungsspielraum voll ausschöpfen werde und für eine Art Redaktionskonferenz über einzelne Texte oder Teile der neuen Internetseite keinen Anlass sehe.


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