Gerade in älteren Gewerbegebieten finden sich betrieblich nicht genutzte Teilflächen, die das Image des Gebietes verbessern könnten, wenn sie als attraktive Grün- und Freiräume gestaltet würden. Und damit nicht genug: Die Erneuerung und nachhaltige Entwicklung von bestehenden Gewerbegebieten kann für Kommunen eine wichtige Zukunftsaufgabe werden. Denn: Die Erhaltung der langfristigen Ertragskraft eines Gewerbegebietes sei ein Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum in der Kommune. Die qualitative Verbesserung der Betriebsstätten diene der Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze, steigere die Berufszufriedenheit der Mitarbeiter, erleichtere den Unternehmen die Anwerbung von Arbeitskräften und erhöhe ganz allgemein die Lebens- und Wohnqualität zum Vorteil der Anwohner. Zugleich ließe sich die Standortattraktivität für Unternehmen verbessern durch eine modernere Infrastruktur und die Beseitigung eventueller Verkehrsprobleme. Das befördere die Ansiedlung neuer Firmen und verhelfe der Kommune zu Gewerbesteuer. So nachzulesen in einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung zur Sitzung des Ausschusses für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung am 30. August. Darin wird dem Kommunalpolitikern das Forschungsvorhaben Grün statt Grau Gewerbegebiete im Wandel (GeWa) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vorgestellt.
Diese sozial-ökologische Fördermaßnahme gilt in den nächsten drei Jahren Gewerbegebieten der 1970-er und 1980-er Jahre und deren nachhaltige Entwicklung als Beitrag für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung. In Remscheid wurde das Gewerbegebiet Großhülsberg für das Forschungsvorhaben ausgewählt; weitere Projektgebiete befinden sich in den Städten Frankfurt a.M. und Marl. Ein Forschungsverbund (Wissenschaftsladen Bonn, Technische Universität Darmstadt, Universität Osnabrück) analysiert die ausgewählten Gewerbegebiete auf ihre thematisch-inhaltlichen Nachhaltigkeitspotenziale (...), um sodann aufbauend auf Informationsveranstaltungen, Befragungen, Workshops etc. Handlungskonzepte zu erarbeiten. Mögliche Themenfelder seien dabei auch regenerativer Energie, Standortmarketing und Fassadengestaltung, so die Verwaltung. Sie will zur Umsetzung des Projektes eine Koordinations- und Anlaufstelle einrichten und die Unternehmen, die Ratsgremien und die Öffentlichkeit Über die weiteren Projektschritte und -ergebnisse informieren. Das Gewerbe- und Industriegebiet Großhülsberg beherbergt derzeit auf einer Fläche von 54.000 Quadratmetern 90 Betriebsstätten mit rund 2.000 Arbeitsplätzen.