Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege Remscheid
Nur ein Bruchteil der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher findet eine sozialversicherungspflichtige und gleichzeitig den Hartz-IV-Bezug beendende Beschäftigung. Und: Gelingt der Ausweg aus Hartz IV, ist das häufig nicht von Dauer. Wenn Arbeitslose im Hartz-IV-System eine Arbeitsstelle finden, dann in erster Linie in der Leiharbeit. Hartz-IV-Empfänger haben kaum Chancen am Arbeitsmarkt. Das zeigt der aktuelle Arbeitslosenreport NRW, der quartalsweise gemeinsam von den Wohlfahrtsverbänden in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht wird. Die landesweit insgesamt schlechten Chancen für Hartz-IV-Empfänger gelten auch für Remscheid.
2015 gelang es pro Monat durchschnittlich nur 1,6 Prozent der Hartz-IV-Empfänger in Remscheid, eine sozialversicherungspflichtige Stelle zu finden. Bei denen, die den Ausstieg aus dem Leistungsbezug schaffen, war dies allerdings häufig nicht von Dauer. Von 3.321 Hartz-IV-Empfängern im erwerbsfähigen Alter, die 2015 den Leistungsbezug in Remscheid beendet haben, mussten 28,5 Prozent innerhalb von drei Monaten erneut Unterstützung vom Jobcenter beantragen. Ein häufiger Grund hierfür sind instabile und befristete Jobs, z. B. in der Leiharbeit.