Wer kümmert sich um Akquise von Praktikumsplätzen?, fragte der Waterbölles am 6. April 2016, nachdem im Schulausschuss Frauke Türk von der Koordinierungsstelle für Kein Abschluss ohne Anschluss für die damaligen Berufsfelderkundungstage für Achtklässler geworben hatte. Ein Jahr zuvor, am 18. Mai 2015, hatte die Frage gelautet: Wird die Zahl der Praktikumsplätze wirklich ausreichen?. Und als nun Frauke Türk in der gestrigen Sitzung des Schulausschusses erneut die Wichtigkeit der Berufsfelderkundung für Achtklässer (Hineinschnuppern in die Betriebe) mit drei Stationen an drei Tagen betonte, fragten sich die Ausschussmitglieder spontan: Wie soll das gehen? Denn auch diesmal ist die Nachfrage (900 Schüler/innen) deutlich größer als das Angebot: Unter www.berufsfelderkundung.remscheid.de finden sich zurzeit gerade mal 285 Firmen, die Schüler/innen aufnehmen möchten. Dabei sind die Erkundungstage schon Ende März. Frauke Türk: Verstehen Sie, warum ich da jetzt ein wenig aufgeregt bin?!
Es hat sich also nichts geändert: Gesucht werden nach wie vor große und kleine Firmen, Institutionen, Praxen, die bereit sind, ihre Türen zu öffnen und den Mädchen und Jungen die Möglichkeit zu geben, erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu machen. So will es KaoA, das Landesprogramm Kein Abschluss ohne Anschluss, ein flächendeckendes ein flächendeckendes Übergangssystems von der Schule in den Beruf, das in der Sekundarstufe I sowohl der Orientierungslosigkeit mancher Schüler als auch dem drohenden Fachkräftemangel der Wirtschaft begegnen soll. Die Verantwortung liegt bei den Schulen. Unterstützung soll von den Eltern, der Bundesagentur für Arbeit, Handwerk und Industrie kommen.
Es könne vielleicht sinnvoll sein, einmal einen Vertreter der Handwerkkammer und der IHK in den Schulausschuss einzuladen, um von diesen Einrichtungen der Arbeitgeber zusätzliche Unterstützung zu erbitten, hieß es gestern. Auch Sozialdezernent Thomas Neuhaus sprach sich dafür aus, wenngleich die aktuelle Lage bezüglich der Berufsfelderkundung in Remscheid noch besser sei als in den Nachbarstädten. KaoA sei halt ein Projekt, das sich weiterentwickelt; da kamen noch weitere Praktikumsplätze hinzu. Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt.