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„Bürgerwerkstatt“ verriet: Es gibt noch viel zu tun

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Ein Gestaltungsleitfaden für den öffentlichen Raum und ein Gestaltungshandbuch für Einzelhandel und Gastronomie sollen Remscheid zu einem „neue Zentrum“ verhelfen. Mit der Aufgabe, das Stadtbild zu analysieren und Vorschläge zur Aufwertung von Grünflächen, Straßen und Plätzen zu machen, auch zur Förderung von Einzelhandel und Gastronomie, hat die Stadt die „STADTRAUM“-Architektengruppe aus Düsseldorf beauftragt. Die Innenstadt soll so umgestaltet werden, dass sie für Bewohner und Besucher lebendiger und anziehender wird, kurz: attraktiver für alle Nutzergruppen wie Händler, Bewohner und Besucher.

In der „Bürgerwerkstatt“ gestern Abend im Vaßbender-Saal am Markt riefen die Planer zusammen mit Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz die kleine Schar von Bürgerinnen und Bürger, die der Einladung gefolgt waren (Kommunalpolitiker, Hauseigentümer und Einzelhändler), dazu auf, sich an der Analyse der Ausgangslage zu beteiligen und eigene Gestaltungsideen einzubringen. In seinem Impulsvortrag wies Bernd Strey, einer der Geschäftsführer der Architektengruppe, auf gegenwärtige Schwachpunkte im gegenwärtigen Bild der Remscheider Innenstadt hin. Und der OB betonte, die bauliche Umgestaltung der Innenstadt für einen längeren Zeitraum müsse eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe werden. Diese könne allerdings nicht von heute auf morgen gemeistert werde

Das Büro des Innenstadtmanagement...

...befindet sich voraussichtlich ab M ai im ehemaligen „Radio Kappen“-Ladenlokal, Markt 13. Die Ansprechpartner dort sind

  • Jonas Reimann Innenstadtmanager Tel: 0151/15616833, E-Mail reimann@stadt-handel.de">reimann@stadt-handel.de,
  • Christian Wlost, Quartiersarchitekt, Tel: 0176/55619520, E-Mail wlost@post-welters.de.
  • Aufgabe des Innenstadtmanagements vor Ort sind
  • Eigentümerberatung und Aktivierung von Akteuren
  • Modernisierungstätigkeiten bei Bürgerbeteiligungen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Konzeptionelle Arbeit
  • Hilfe bei der Beseitigung von Leerständen

Zur Modernisierungsberatung des Quartiersarchitekten im Innenstadtbereich gehören

  • Unterstützung der Eigentümer bei Sanierung bzw. Modernisierung
  • Individuelle und kostenlose Erstberatung vor Ort
  • Erste Einschätzung von Notwendigkeiten, Machbarkeiten und Kosten
  • Beratung zur Verbesserung des Gebäudebestands
  • Informationen über Fördermöglichkeiten
  • Themen- & Informationsveranstaltungen. (Beispiele: Grundrissänderungen/Anpassungen, Anbau von Balkonen, Dachgeschossausbau, energetische Sanierung, Freiraum)
  • Beratung über Förderprogramme:

- NRW-Bestandsinvestitionen, Energieeffizienz und Maßnahmen zur Barrierefreiheit.
- KFW 430 (energieeffizientes Sanieren)
- KFW 455 (altengerechtes Umbauen)
- Haus- und Hofflächenprogramm (Zuschuss bis zu max. 40 Prozent der Kosten, bis zu 24 Euro pro Quadratmeter umgestalteter Fläche).

Da gibt es viel zu tun. Denn für das übergeordnete Revitalisierungskonzept fehlen noch zahlreiche Detailkonzepte. Und die Innenstädte verändern sich rasant – nicht zu ihrem Besten. Dafür sorgt die zunehmende Digitalisierung (elektronischer Einkauf) ebenso wie der demografische Wandel, so gestern Ute Marks von Stadt+Handel.

Zur Stärkung städtebaulicher Strukturen zählen die Planer zum einen den Ausbau fußläufiger Wegeverbindungen (zwischen Ebertplatz und Alleestraße, über den Markt hinaus zur Alten Bismarckstraße sowie als zweite „Grüne Achse“ parallel zur Alleestraße vom Teo-Otto-Theater mit einem vergrößerten Spielplatz gegenüber [weniger Parkplätze an gleicher Stelle] vorbei an der Bücherei und dem Ebertplatz bis zum Bökerspark), zum anderen den Ausbau der Innenstadt als Wohnstandort.

Im Mittelpunkt der angestrebten Aufwertung öffentlicher Räume steht der Friedrich-Ebert-Platz. Hier vermisst Bernd Strey zurzeit „belebende Fassaden“. Zu welchen Häuern diese Fassaden gehören sollen, ließ er offen. Den genannten Zielen der Revitalisierung der Innenstadt entsprechend dürften es Wohnhäuser sein. Denn auf neue Geschäftsideen warten schon jetzt entlang der Innenstadt allzu viele leerstehende Ladenlokale.

Der Düsseldorfer Architekt lernte die Remscheider Innenstadt im vergangenen Jahr erstmals näher kennen – und entdeckt in ihr „viel Grün“. Etwa in der Alleestraße, nicht aber auf dem Rathausplatz. Hier ließen sich mobile Blumenkübel aufstellen und im nördlichen Bereich, zur Hochstraße hin, sei noch Platz für Bäume und Sitzgelegenheiten, schlug er gestern vor. Im Übrigen könnte der Rathausplatz über die mit Bäumen und Lichtstelen aufgewertete Fastenrathstraße besser mit der Alleestraße verbunden werden. Die obere Alleestraße sei an der „Zange“ von Verkehrsschildern förmlich zugestellt.

Sitzgelegenheiten hat Bernd Strey auf der Alleestraße sehr wohl entdeckt. Aber die seien wohl seit 1972 nicht weiter gepflegt worden, vermutete er. Gegen Pflasterung hatte er nichts einzuwenden, wünschte sich aber ein einheitlicheres Bild. Entdeckt habe er leider ein „Sammelsurium von Pflastersteinen – alles, was der Markt so hergegeben hat im Laufe der Jahre“. Den Markt empfand Bernd Strey als Trennung („Leerraum“) zwischen Alleestraße und Alter Bismarckstraße.

Gut fand der Planer die zahlreichen Vordächer an der Alleestraße („Regenschutz“), weniger gut deren unterschiedliche Ausgestaltung und Höhe. Bei den Häusern selbst, meist aus den 1950er und 1960er Jahren, war er gnädiger; die hätten „durchaus ihre Qualität“, meinte er. Was ihm dagegen gar nicht gefiel, waren die vielen Werbetafeln an den Häusern und Warenpaletten  und Werbeständer („Hindernisse“) vor den Geschäften. Zu einem weiß-blauen Zelt vor einer Wurstbuden an der Alleestraße gegenüber der Einmündung der Scharffstraße  hatte er lediglich eine ironische Bemerkung übrig. Kritisch sah er die vielen elektrischen Spielgeräte für Kleinkinder in der Fußgängerzone. Alles in allem müsse die Alleestraße künftig aufgeräumter werden (Zustimmung voin den Bürgern).


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