Quantcast
Channel: Waterbölles - Wirtschaft
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4830

„Heimvorteil HSK“ betreibt eine Art Rückkehrmanagement

$
0
0

Der stellv. Landrat Dr. Michael Schult und Heimvorteil-Projektleiterin Sandra Schmitt bei einem Rückkehrer-Stammtisch. (Foto: HSK)Jungen Remscheidern müsse ein Wir-Gefühl vermittelt werden, meint die CDU-Fraktion und empfahl im Juni, sich doch in einer der nächsten Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses einmal das Karriere-Netzwerk der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH des Hochsauerlandkreises vorstellen zu lassen. Denn dieses betreibe eine Art Rückkehrmanagement, um junge Menschen, die zum Beispiel für eine Ausbildung oder ein Studium den Kreis verlassen haben, zurückzugewinnen. Auslöser der CDU-Anfrage war offenbar ein Satz aus dem Jahresmagazin des Arbeitgeber-Verbandes für Remscheid und Umgebung, es sei wichtig, „allen hier lebenden Menschen ein Wir-Gefühl zu vermitteln, ihnen die Chancen und Vorteile einer Beschäftigung im Bergischen aufzuzeigen, damit sie hierbleiben und sich für Berufe entscheiden, die in unseren Unternehmen gefragt sind“.

Der Frage, was es mit dem Karrierenetzwerk namens „Heimvorteil HSK“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis mbH auf sich hat, ist der Waterbölles nachgegangen. Dieser Tochtergesellschaft des Kreises war aufgefallen, dass jeder 3. Sauerländer zwischen 18 und 25 Jahren die Region für Studium oder Beruf verlässt „und dann das Wiederkommen vergisst“, Unternehmen vor Ort offene Stellen nur schwer nachbesetzen können und auswärtige Bewerber vor dem „unbekanntem Umfeld zurückschrecken“. Daraus folgerte die Projektidee, „den abgewanderten Fachkräften Job-/Karrieremöglichkeiten, Vorzüge der Heimat und Perspektiven ... aufzuzeigen“. Das geschieht, indem „Heimvorteil HSK“ Pressearbeit macht in lokalen Zeitungen sowie Radio-, Online-, Außen- und Printwerbung, konkret: indem das Netzwerk attraktive Arbeitgeber bewirbt, Stellenanzeigen kommuniziert, die Vorzüge der Heimat aufzeigt, das Bedürfnis nach Rückkehr weckt „durch ein Willkommensnetzwerk einen angenehmen Start in der alten Heimat schafft“.

„Heimvorteil HSK“ startete Ende vergangenen Jahres – online mit eigener Seite auf Facebook, XING, Instagram und YouTube. Es ist ausgelegt auf 1,5 Stellen und eine zusätzliche Aushilfsstelle. Im YouTube–Kanal sollen beispielsweise „frische, sympathische Videos von Arbeitgebern die Jobperspektiven im Hochsauerlandkreis ins richtige Licht rücken“. Finanziell unterstützt wird das Projekt zwischen Sommer 2015 und Sommer 2018 mit 297.525 Euro aus dem Modellvorhaben „Land(auf)Schwung“ (LAS) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft; es richtet sich an Landkreise, die aufgrund des demografischen Wandels, ihrer Wirtschaftskraft oder der Gegebenheiten der Daseinsvorsorge vor besonderen Herausforderungen stehen. Der Hochsauerlandkreis wurde als eine von bundesweit 13 Regionen ausgewählt zwecks "Sicherung einer bedarfsorientierten Fachkräftestruktur“.

Bei individuellen Fragen zu Arbeit, Leben und Wohnen in der Region steht Sandra Schmitt als erste Ansprechpartnerin zur Verfügung In Zusammenarbeit mit den Kommunen, Arbeitgebern, Vereinen und Verbänden des Kreises arbeitet „Heimvorteil HSK“ daran, „Rückkehrer/innen und ihren Familien das Zurück-Kommen und Neu-Eingewöhnen so leicht wie möglich zu machen - beispielsweise durch persönliche Beratung (bei der Suche nach Wohnung und Kita-Platz), Stammtische und Patenschaften“. Sandra Schmitt zu den bisherigen Erfolgen:

  • 48 Anfragen von Rückkehr-Willigen, davon drei Ärzte
  • mehr als 20 versendete Steckbriefe an Unternehmen
  • mehr als 90 allgemeine Anfragen an das Projekt
  • mehr als 4.100 Fans auf Facebook und insgesamt hohe Interaktion
  • durchschnittlich 15 Teilnehmer pro Stammtisch.

„Heimvorteil HSK“ steckt also noch ein wenig in den Kinderschuhen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4830