Der "Hasenberg" war einst ein besonders bei jungen
Familien beliebtes Stadtviertel in Remscheid- Lennep. Auf Grund demografischer
und gesellschaftlicher Entwicklungen haben sich die Lebensbedingungen im
ehemals lebendigen Quartier verschlechtert. Die ehemals bestehende Infrastruktur
ist weggebrochen, Geschäfte und Restaurants mussten schließen, Freizeitangebote
wurden weniger. Die Folge: junge Menschen sind weggezogen, der Zuzug blieb
unter den notwendigen Erfordernissen, es fehlen attraktive Angebote, um neue
Anwohner anzulocken. Eine negative ökonomische Entwicklung, gepaart mit
Zuwanderungen führte zu schwierigen Wohn- und Lebensbedingungen am Hasenberg. Dem
möchten die Augusta-Hardt-Heim gemeinnützige GmbH, die GEWAG
Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid und die Umweltbildungsstation Remscheid der
Naturschule Grund nun aktiv begegnen und Anstöße zur Entwicklung eines "Inklusiven
Hasenbergs" zur Verbesserung des Wohnumfelds und zur Entwicklung eines gemeinschaftlichen
Miteinanders aller dort vertretenen Einwohnergruppierungen geben. Darüber
informieren die drei Kooperationspartner zur Stunde Pressevertreter in den
Räumen der GEWAG am Schneppendahler Weg.
Das Konzept: Die Augusta-Hardt-Heim gemeinnützige GmbH hat im
Rahmen des Programms "Förderschwerpunkt Inklusion" der Aktion Mensch
e.V. einen Förderantrag für die Vorlauf- und Aktivitätsplanung gestellt. Der
Antrag wurde seitens der Aktion Mensch kürzlich bewilligt. "Unter
Inklusion versteht die Aktion Mensch, dass jeder Mensch vollständig und
gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen kann - und
zwar von Anfang an und unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, seiner
ethnischen wie sozialen Herkunft, seines Geschlechts oder seines Alters.
Insofern bezieht sich Inklusion auf alle Menschen (Quelle:
www.aktion-mensch.de)". Ziel ist es, während der Planungsphase alle
Vereine, Verbände und weitere gesellschaftliche Gruppierungen und Institutionen
im Quartier Remscheid/Lennep-Hasenberg in die Projektentwicklung im Sinne einer
ausgeprägten Sozialraumorientierung ideengebend und ausführend einzubeziehen.
Das Besondere daran ist, dass Menschen mit Beeinträchtigung von Anfang an
beteiligt werden. Die Schaffung von Angeboten in den Bereichen Arbeit, Wohnen
und Freizeit soll dabei nicht auf den Träger der Behindertenhilfe beschränkt
sein.
Auch für Menschen mit Behinderung sind die
infrastrukturellen Angebote, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten am Hasenberg nicht
zufriedenstellend. Dies soll durch eine Weiterentwicklung des Quartiers, die auf
die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zugeschnitten ist, verbessert werden.
Unter Einbeziehung möglichst vieler Anwohner und Gruppierungen sollen bereits bestehende
Angebote vernetzt und entwickelt werden sowie neue Angebote geschaffen werden. Mit
den Mitteln der Aktion Mensch kann die Augusta-Hardt-Heim gGmbH personelle
Ressourcen für die Projektplanung zur Verfügung stellen.
Ende Januar 2014 werden die Kooperationspartner AHH gGmbH,
GEWAG und Naturschule Grund zu einer Bürgerversammlung am Hasenberg einladen.
Dort sollen dann die Rahmenbedingungen des Vorhabens erläutert und Ideen und
Wünsche aller Anwohner, Vereine und Organisationen vor Ort gesammelt werden.
Mitmachen und Mitgestalten ist ganz inklusiv erwünscht! Das Projektvorhaben
wird von der Stadt Remscheid und dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen ausdrücklich unterstützt.
Christiane Mersmann-Pohl (53) wird das "Gesicht" des
Projektes "Inklusiver Hasenberg" sein. Sie ist als
Diplom-Sozialpädagogin und Qualitätsmanagerin bei der AHH gGmbH beschäftigt und
verfügt über persönliche Erfahrung in der Quartiersentwicklung (Eschenstraße,
Quartier Hoch4, Begleitung von ehrenamtlich Tätigen und Projektmanagement). Sie
ist die Ansprechpartnerin für alle Anwohner und am Projekt Interessierte.