Plädoyer für die duale Ausbildung Viele Jugendliche sind zum Ende der Pflichtschulzeit noch nicht orientiert, in welchem Bereich sie die kommenden 50 Jahre ihres Berufslebens verbringen wollen. Das soll sich durch den schulischen Teil von KAoA in Zukunft ändern. In Zeiten knapper Ausbildungsplätze hat die Bevorzugung von Abiturient*innen bzw. Fachabiturient*innen bei der Stellenbesetzung bei vielen Jugendlichen zu einer pessimistischen Einschätzung ihrer Chancen am Ausbildungsmarkt beigetragen. Jugendliche gehen mit sehr viel weniger Selbstbewusstsein ins Berufsleben, hat man ihnen doch jahrelang ihre Defizite im Schulwissen und bei den Soft Skills vorgehalten und damit eine Grundhaltung bestärkt, die die Entscheidung für den Ernst des Arbeitslebens immer weiter hinausschiebt. Eltern stützen diese Entscheidung, auch wenn der Familienkasse dadurch Entlastung durch das Ausbildungsentgelt entgeht. Oft raten besonders niedrig qualifizierte Eltern zur Konzentration auf Bildung, um dem Nachwuchs einen vermeintlich leichteres Berufsleben zu ermöglichen - verständlicherweise. Das System der beruflichen Qualifizierung in Betrieben und in Berufsschulen wird in Europa und darüber hinaus als Vorbild hoch gelobt. Aber Jugendlichen in Deutschland erscheint es offenbar vermehrt als Sackgasse. Sie befürchten, der Weg zu weiteren Karriereschritten sei ihnen dadurch verwehrt. Das Gegenteil ist der Fall. Aufgrund des demografischen Wandels, konkret der zurückgehenden Bewerberzahlen für Lehrstellen, droht auch in Remscheid langfristig ein Fachkräftemangel. Die oben geschilderte Tendenz zum längeren Schulbesuch mit dem Ziel einer akademischen Ausbildung verstärkt die Gefahr, dass die für unser ökonomisches System wichtige duale Ausbildung in mehr als 300 Berufen an Bedeutung verliert. Anders ausgedrückt: Die Chancen für eine berufliche Weiterentwicklung auf der Basis einer dualen Ausbildung wird durch den größeren Bedarf an Fachpersonal erhöht. (aus: Positionspapier der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule Beruf / Regionales Bildungsbüro) |
Pressemitteilung der Stadt Remscheid
Im Rahmen der Umsetzung des Landesvorhabens Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) beschäftigen sich Remscheider Wirtschaftsakteure gemeinsam mit Schulen mit der Attraktivitätssteigerung der dualen Ausbildung. Ziel ist dabei, die Eltern als die wichtigsten Ratgeber ihrer Kinder als Partner im Prozess der Berufsorientierung zu gewinnen. Denn bei aller Informationsflut zu Ausbildungs- und Studiengängen vertrauen Jugendliche nach wie vor am meisten ihren Eltern. Das haben Jugendstudien belegt. Allerdings haben sich die Verhältnisse seit dem Berufsstart der Eltern durchaus verändert, so dass die KAoA-Akteure wichtige Informationen zur dualen Ausbildung gebündelt, anschaulich und unterhaltsam den familiären Beraterinnen und Beratern nahebringen möchten. Wer könnte das besser als Horst Kläuser, in Remscheid nicht nur WDR-Hörer*innen durch seine Talk-Runden im Teo-Otto-Theater bestens bekannt?
Durch Vermittlung der Kreishandwerkerschaft konnte Horst Kläuser für den Talk AusBildung wird Zukunft am Mittwoch, 22. November, um 19.30 Uhr in der Sophie-Scholl-Gesamtschule gewonnen werden. Horst Kläuser will mit verschiedenen Menschen ins Gespräch über Ausbildung, berufliche Zukunft und Lebensplanung kommen, vom Oberbürgermeister über Vertreter*innen unterschiedlicher Wirtschaftsbranchen, Lehrer*innen und Ausbilder*innen bis hin zu den Auszubildenden, die sich eben für eine duale Ausbildung entschieden haben. Für den musikalischen Rahmen sorgt der Saxophonist Martin Kuske.