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Kirmesplatz: Beschwerden wegen Lärmbelästigung

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„Mein Mann und ich sind seit wenigen Wochen Eltern einer kleinen Tochter. (...) Vor unserer Haustüre an der Brehmstraße befindet sich der Kirmesplatz, der seit geraumer Zeit zum Abladen von Bauschutt dient. Die ständig auf- und abfahrenden Lkw, Bagger und sonstigen Baufahrzeuge verursachen einen derartigen Lärm, dass dieser selbst bei verschlossenen Fenstern eine unzumutbare Lärmbelästigung darstellt. (...) Wir haben durch die Unruhe ständig mit schlaflosen Nächten und einem schreienden Baby zu kämpfen, was sich andauernd vor den lauten Geräuschen des Abladens erschrickt. Der Lärm beginnt oftmals bereits in den frühen Morgenstunden und geht ebenfalls bis teilweise in den späten Abend hinein (21bis 22 Uhr)“, heißt es in einem Brief von Kirstine und Tim Belzer an den Beschwerdeausschuss der Stadt Remscheid. „Außerdem werden hier vermehrt Müllberge von Privatpersonen heimlich entsorgt und Die seitlichen Treppen zum Kirmesplatz hinunter sind vor lauter Müll und Wildwuchs der Sträucher zu einem unbetretbaren Schandfleck geworden. (...) Die Grünflächen wuchern bis auf die Brehmstraße, so dass wir Anwohner uns hieran unsere Autolacke verkratzen, wenn man an den parkenden Autos vorbei fährt. (Hier haben wir uns bereits an das Grünflächenamt gewendet und eine Absage wegen anderer Prioritäten erhalten).“

Kirstine und Tim Belzer, die jüngst Eigentum an der Brehmstraße erworben haben, sind nicht die einzigen Lenneper, die sich über das Treiben auf dem Schützenplatz beschwert haben. Auch Ingo Kühnemund schrieb an die Stadt und kritisiert Missstände: „Durch die Zweckentfremdung des Kirmesplatzes als Zwischenlager für Baustellenschutt ...über Schotter, Steinen und Erde bis hin zu Betonrohren und Baustoffen, der ein zumutbares Maß übersteigen, werden die Anwohner bereits seit Jahren durch Lärm- und Staub-Immissionen belastet. (...) Ich bin wegen diesem Anliegen schon mehrmals mit der Stadtverwaltung in Kontakt getreten, konnte bis jetzt aber leider noch keine Verbesserung oder Maßnahmen feststellen und hoffe, dass Sie dem Ärgernis bald abhelfen. Baubehörden müssen bei Bauvorhaben Anlieger vor Lärm und Erschütterungen schützen, die von Bauarbeiten ausgehen. Das hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof mit Beschluss vom 31. Mai 2011 (Az. 9 B 1111/11) entschieden. Die Entscheidung ist von erheblicher Bedeutung für innerstädtische Bauprojekte. Die Lärmbelästigung auf dem Kirmesplatz durch das Abladen von Baustoffen und Baustellenabfall im Sinne von Straßenresten und Betonrohre, die zerkleinert werden, kommt einer innerstädtischen Baustelle gleich. Besonders störend ist der Lärm in den frühen Morgenstunden, wenn die Lastwagen den Schotter oder Beton ab-, oder aufladen und wir durch plötzliches lautstarkes Knallen aus dem Schlaf gerissen werden bzw. in den Abendstunden die wohl verdiente Entspannungsphase im Haus oder Garten durch den Lärm von Baufahrzeugen stark beeinträchtigt wird.“

Beide Beschwerden stehen am 5. Dezember auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Beschwerdeausschusses, die um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses beginnt. In ihrer Stellungnahme bestätigt die Verwaltung „umfangreiche Baumaßnahmen in Lennep zur Verbesserung der Infrastruktur“. Es handele sich um Kanal- und Straßenbaumaßnahmen der TBR, Leitungsarbeiten der EWR GmbH sowie Restarbeiten zum Bau der Dreifachsporthalle des Röntgen-Gymnasiums. Im Zuge dieser Baumaßnahmen werde der Kirmesplatz als Fläche zur Lagerung von Erdaushub und Baustoffen genutzt. „Auch schon in der Vergangenheit fanden hier immer Baustoff- und Bodenaushublagerungen im Zuge von Baumaßnahmen statt. Dies war aufgrund der Nutzung des Kirmesplatzes durch verschiedene Veranstaltungen (Kirmes, Oktoberfest, Osterfeuer, Flohmärkte, Zirkus)  allerdings im Wesentlichen auf den hinteren Bereich des Kirmesplatzes an der Albrecht-Thaer-Straße begrenzt. Mit der Fertigstellung der Robert-Schumacher-Straße als Veranstaltungsfläche  wurde der Kirmesplatz nach Ende der letzten Veranstaltung  (Oktoberfestes 2017 des Verkehrs- und Fördervereins Lennep e.V.) für weitere Veranstaltung seitens der Stadt komplett gesperrt, um die Fläche für die Abwicklung der anstehenden städtischen Großbaumaßnahme nutzen zu können.“ Derzeit würden dort Materialien aus den folgenden Baumaßnahmen der Stadt Remscheid/TBR gelagert:

  • Kanalbaumaßnahme Ring-/Rader/Mühlenstraße
  • Kanalbaumaßnahme Röntgenstraße
  • Kanal- und Straßenbaumaßnahme Hackenberger/Schwelmer Str.
  • Bau der Stützwand an der Fun-Box
  • Bau der Dreifach-Sporthalle Röntgen-Gymnasium.
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