Die Fachdienste 2.50 Soziales und Wohnen und 4.12 Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften der Stadt Remscheid haben einen Projektplan zur Entwicklung des geförderten Wohnungsbaus in Remscheid entwickelt. Ziel ist die Aktivierung von Wohnungsleerständen und eine aktive Quartiersentwicklung in den nächsten zehn Jahren mit Hilfe von Landesfördermitteln. In diesem Dreiklang will die Stadtverwaltung die soziale Wohnraumförderung in Remscheid zukunftsfähig machen, wie es in einer Vorlage zur Sitzung des Sozialausschusses am 7. Januar heißt. Die Strategie zur Neuen Sozialen Wohnraumförderung basiert auf dem Gesetz zur Förderung und Nutzung von Wohnraum NRW, speziell für Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können und auf Unterstützung angewiesen sind, sowie zur Anpassung von bestehendem Wohnraum an die Erfordernisse des demographischen Wandels bzw. zur energetischen Nachrüstung.
Der Wohnungsmarkt gerät zunehmend in eine Schieflage: Nicht nur in der Rhein-Ruhr-Region Bonn Köln Düsseldorf Dortmund und im Raum Münster, sondern auch in weiteren Teilen von Nordrhein-Westfalen sind die Mieten derart gestiegen, dass Haushalte mit kleinen Einkommen kaum noch bezahlbaren Wohnraum finden können. Das liegt auch daran, dass seit den 1990er Jahren preisgebundener Wohnraum nicht mehr in nennenswertem Umfang neu geschaffen wurde, wie die Verwaltung in ihrer Vorlage feststellt: Heute führt dies dazu, dass sich ausgerechnet in einer Zeit der allgemeinen Anspannung die Lage auf dem preisgebundenen Wohnungsmarkt zusätzlich erheblich verschärft, indem Bindungs- und Nachwirkungsfristen auslaufen und der Bestand der bis in die 1980er Jahre geschaffenen preisgebundenen Wohnungen rasant sinkt. (...)Wenngleich in Remscheid von einer Wohnungsnot noch nicht die Rede sein kann und hier regional noch eine Wohnungsknappheit festgestellt wird, so droht dennoch aus den gleichen Gründen wie im gesamten Land eine drastische Reduzierung des Bestands an geförderten Wohnungen. Zugleich war nie zuvor der geförderte Wohnungsbau in Nordrhein Westfalen so attraktiv wie heute für Mieter genauso wie für Investoren. Langfristige Förderdarlehen aus Mitteln des Landes NRW sichern die aktuellen Niedrigzinsen für mindestens zwei Jahrzehnte, großzügige Tilgungsnachlässe bis zu 20 Prozent verringern von Beginn an die Darlehensschuld, und die bewährten Qualitäten stehen dem frei finanzierten Wohnungsbau in keiner Weise nach und das zu dauerhaft bezahlbaren Mieten.
Vor allem aber: Die Wohnraumförderung sei nicht nur ein Angebot für die rasch wachsenden Großstädte, sondern auch für Investitionen in kleinen und mittleren Städten und im ländlichen Raum gebe es passgenaue Angebote. Moderner, barrierefreier und bezahlbarer Wohnraum wird auch für Remscheid gefördert, stellt die Verwaltung fest, eingeschlossen die Vollfinanzierung aller anfallenden Bau- und Baunebenkosten. Daraus ergebe sich für Remscheid die Chance, im Zusammenhang zwischen Gebäudesanierung und Ertüchtigung von Wohngebäuden eine Bindung an den sozialen Wohnungsbau zu erreichen.
Hierzu hat die Verwaltung acht so genannte Strategiegebiete ausgewählt, in denen sich Wohnungsleerstände ... zur zeitnahen Wohnraumaktivierung besonders eignen:
- Westliche Innenstadt
- Zentralpunkt/Süd
- Stachelhausen, Honsberg
- Hasten, Zentrum
- Lennep, Neustadt
- Lennep, Hasenberg
- Lüttringhausen, Klausen
- Lüttringhausen, Zentrum
Diese Gebiete sollen künftig Vorbildcharakter für weitere Entwicklungsmaßnahmen in anderen Teilen Remscheids haben.