Fachdezernent Peter Heinze (Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung) und Prof. Yasemin Utku vom Planungsbüro Stadtguut beantworteten am Dienstagabend in einer Talktime spezial auf Radio RSG zwei Stunden lang Fragen von Anruferinnen und Anrufern zur Zukunft der Remscheider Alleestraße. Interesse? Als Podcast ist die Sendung zum Nachhören im Internet verlinkt, bei Radio RSG ebenso wie beim Waterbölles auf Facebook. Doch interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich in den nächsten drei Wochen auch noch selbst mit der Frage beschäftigen, wie die einstige Flaniermeile der Stadt ihrer Meinung nach in zehn Jahren aussehen sollte. Das ist über die Website www.alleestrasse-remscheid.de möglich, und Peter Heinze freute sich gestern sehr, von mittlerweile mehr als 100 Rückmeldungen berichten zu können. Die Meinungsäußerungen und Anregungen zum geplante Sanierungskonzept wären geringer, wenn es den Planern der Stadtraumkonzept GmbH aus Dortmund nicht so gut gelungen wäre, ihre Onlinebefragung so interessant, um nicht zu sagen spannend zu gestallten. Daran per Mausklick mitzumachen, macht richtig Spaß. Radio RSG fasste die dort beschriebenen Alternativen so zusammen: Eine Einkaufszone, eine Wohnzone und eine Freizeitzone mit Gastronomie im Altstadt-Flair? Oder könnten große neue Treffpunkt-Plätze, Kulturangebote und ein Gründerquartier die Remscheider Alleestraße neu beleben?
Die Alternativen zeigen auf der Website www.alleestrasse-remscheid.de drei Zukunftsbilder" der Stadtplaner auf, zu denen die Remscheider nun Stellung nehmen können. Nicht ausgeschlossen, dass einige ihrer Vorschläge von den Planungsbüros in das Rahmenkonzept für die Fußgängerzone aufgenommen werden, das Anfang 2021 der Bürgersachaft zur öffentlichen Diskussion vorgestellt werden soll.
Die Rahmenplanung bzw. städtebauliche Sanierungsmaßnahme soll die Remscheider Innenstadt rund um die Fußgängerzone verbessern zukunftsfähig machen. Für eine Sanierungsmaßnahme hatten sich Rat und Verwaltung entschieden, weil der Bereich deutliche Funktionsschwächen aufweist. Eine Rahmenplanung soll unter Einbindung von Eigentümern, Nutzern, Anwohnern und der interessierten Öffentlichkeit aufzeigen, wie die festgestellten Missstände behoben und das Gebiet umgestaltet werden soll. Mit dem politischen Beschluss (2021) über eine Sanierungssatzung soll dann die für längstens 15 Jahre vorgesehene Sanierungsmaßnahme beginnen. Sie umfasst nach Darstellung der Planer einerseits um Baumaßnahmen der jeweiligen Grundstückseigentümer, andererseits Ordnungsmaßnahmen der Stadt Remscheid. Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für die Modernisierungs- und Instandsetzungskosten unterstützen die Umsetzung baulicher Maßnahmen. Die Dauer der Durchführung ist auf 15 Jahre begrenzt.
Auf der Website www.alleestrasse-remscheid.de wird die gegenwärtige Situation rund um die Alleestraße anhand dieser sechs Themenfelder beschrieben:
- Einzelhandel und neue Nutzungen
- Kultur, Freizeit und Gastronomie
- Städtebau und Erscheinungsbild
- Freiräume und Grünflächen
- Verkehr und Erreichbarkeit
- Wohnen und Soziale Angebote
Zu jedem Themenfeld ist eine These oder Behauptung formuliert. Die Thesen geben nicht die Meinung der Stadtverwaltung, der Politik oder der Planungsbüros wieder, sondern sollen zur Diskussion und zum Nachdenken anregen. Jede These kann per Zustimmung oder Ablehnung online bewertet werden. Und zu jeder These ist eine offene Frage formuliert für Meinungen und Anregungen an die Adresse der beteiligten Planungsbüros. Die These im Themenfeld Einzelhandel und neue Nutzungen: Wir müssen uns von dem Bild lösen, dass es auf der Alleestraße viele und verschiedene Geschäfte gibt. Die Alleestraße wird in Zukunft nicht mehr nur zum Einkaufen genutzt. Hier bestehen sechs Antwortmöglichkeiten. Zur Einleitung in die These heißt es: Die zentral gelegene Alleestraße funktioniert nur noch in bestimmten Bereichen als Haupteinkaufsstraße. Durch die immer größeren Möglichkeiten des Online-Shoppings gibt es in vielen Städten immer weniger Läden vor Ort und immer weniger Menschen, die vor Ort in den Städten einkaufen. Auch auf der Alleestraße ist die Zahl der Passanten in den letzten 15 Jahren deutlich zurückgegangen. Dadurch hat sich die Art der Läden verändert. Es gibt immer weniger Fachgeschäfte und immer mehr Ein-Euro-Läden. Jedes vierte Ladenlokal und jede fünfte Büro-/Praxiseinheit stehen sogar ganz leer. In jedem dritten Gebäude auf der Alleestraße befindet sich mindestens ein leeres Ladenlokal.
Über die sechs Themenfelder hinaus enthält die Website www.alleestrasse-remscheid.de drei Zukunftsbilder, die mögliche Veränderungen der Alleestraße im Jahr 2030 darstellen. Sie zeigen bewusst eine große Bandbreite denkbarer Entwicklungsrichtungen auf", so die Planer. Auch auf diesen Internetseiten können interessierte Bürger/innen Ideen und Anforderungen an den Zukunftsstandort Alleestraße beisteuern.