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Für spürbare städtebauliche und stadtgestalterische Aufwertung

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Der in Lüttringhausen geplante ALDI-Markt soll mit diesem aus Solingen baugleih sein.

 

Dieser neuen Aldi-Markt steht in Solingen. Doch der Discounter der gleichen Ladenkette, der in Lüttringhausen gegenüber dem Rathaus gebaut werden soll, ist mit dem Solinger baugleich, wie der Heimatbund Lüttringhausen in Erfahrung gebracht hat. Gebaut werden soll er auf dem Gelände der früheren Textilfabrik Braun, sobald dort die alten Gebäude abgerissen worden sind. Im Gegensatz zum „Modell Solingen“ soll er eine verklinkerte Fassade erhalten. Die im Bild dargestellte Front mit der Klimaanlage werde dann später entlang der Straßenfront der Richard-Koenigs-Straße zu sehen sein, so der Heimatbund.

von Peter Maar, Vorsitzender des Heimatbundes Lüttringhausen

Vorbemerkung. Die Stadtplanung und Stadtentwicklung in Remscheid wird gegenwärtig von zahlreichen Projekten geprägt, die für die weitere Entwicklung der Stadt von mehr oder weniger großer Bedeutung sind:

  • Die DOC-Planungen in Lennep werden – insbesondere in Lennep – zu massiven Veränderungen führen. Sie werden gegenwärtig mit einem enormen Planungsaufwand angegangen.
  • Als Reaktion zu den DOC-Planungen werden große Anstrengungen zum Schutz des Handels in der Innenstadt und insbesondere der Alleestraße erforderlich.
  • Für den Bereich Hasten soll eine städtebauliche Rahmenplanung auf den Weg gebracht werden.
  • -Für den Bereich Honsberg wurde mit hohem finanziellem Aufwand eine „Neue Mitte“ errichtet.

Und wie sieht es mit der Stadtentwicklung für Lüttringhausen aus? Die städtebauliche Rahmenplanung für den Bereich zwischen Rathaus und Eisernstein ist gescheitert und dem Anspruch einer „Neuen Mitte Lüttringhausen“ kann mit der Ansiedlung eines Discounters in Verbindung mit einem riesigen Parkplatz auch nicht annähernd mehr gerecht werden. Aus dieser Erkenntnis heraus schlägt der Heimatbund Lüttringhausen mit diesem Positionspapier vor, sich von großartigen Planungen zu verabschieden und sich auf das Machbare zu konzentrieren.

Anspruch und Wirklichkeit. Am 29. März 2012 hat der Hauptausschuss des Rates der Stadt Remscheid beschlossen, einen sogenannten „Rahmenplan“ für den Bereich zwischen Rathaus Lüttringhausen und der Kreuzung Eisernstein unter Einbeziehung des Sportplatzes des CVJM Lüttringhausen zu erarbeiten. Eine der Zielsetzungen dieser Planungen wurde durch die städtische Bauverwaltung wie folgt dargestellt:

„Aufgrund der integrierten städtebaulichen Lage und den gegenüber liegenden reizvollen Gebäudeensembles sollte, um dem Standort gerecht zu werden, die städtebaulich Planung für das Betriebsgelände an der Schulstraße architektonisch qualitätsvoll umgesetzt werden. Die zentralen Quartiere eines Ortes geben ihm ein Gesicht. Auch deshalb sollte unbedingt an diesem Standort ein gestalterisch anspruchsvoller Ansatz verfolgt werden. Mit einem beispielhaften Projekt, welches vom Ansatz her evtl. auf andere Standorte oder Baulücken im Stadtgebiet übertragen werden kann, würde das Image Lüttringhausens als Wohnstandort und die Stadtgestaltung gestärkt werden.“

Im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung stellte der Heimatbund Lüttringhausen zu den Planungen auf dem angesprochenen Betriebsgelände zwischen Kreuzbergstraße und Schulstraße u.a. fest: „Was mit dem Grundstück geschieht, ist im Rahmen der aufzustellenden baurechtlichen Vorgaben Sache des Eigentümers. Dabei ist uns die bauliche Gestaltung natürlich nicht gleichgültig. Auf das Negativbeispiel Neubau eines Drogeriemarktes am Schützenplatz sei in diesem Zusammenhang verwiesen. Um ähnliche Fehlentwicklungen auszuschließen sollten deshalb im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes gestalterische Vorgaben festgelegt werden. Es könnte sich auch anbieten, wegen der räumlichen Nähe des Plangebietes zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden Rathaus Lüttringhausen und Feuerwache Lüttringhausen die Gestaltungssatzung für den Ortskern Lüttringhausen entsprechend räumlich zu erweitern.“

Die vom Heimatbund Lüttringhausen befürchtete Fehlentwicklung ist zwischenzeitlich eingetreten, denn am 21.3.2013 musste die Verwaltung eingestehen, dass die Veröffentlichung des Aufstellungsbeschlusses für den entsprechenden Bebauungsplan fehlerhaft erfolgt war und damit sowohl dieser Aufstellungsbeschluss als auch die beschlossene Veränderungssperre für den Planbereich unwirksam waren. Wenige Tage später war Baudezernent Dr. Henkelmann gezwungen, die vorliegenden Planvarianten zur Errichtung des Einzelhandelsprojektes „Aldi-Markt“ zu genehmigen. Das ursprünglich angedachte „beispielhafte Projekt“ in der „Neuen Mitte Lüttringhausen“ reduziert sich seitdem auf die Ansiedlung eines Discounters mit 101 Einstellplätzen. Die „architektonisch qualitätsvolle“ Umsetzung verdeutlicht sich am besten durch die neue Aldi-Architektur eines neuen Aldi-Marktes in Solingen, der Vorbild sein wird für den neuen Lüttringhauser Aldi-Markt (siehe Fots).

Aufwertung des Umfeldes. Durch das Scheitern der ursprünglich vorgesehen Bauleitplanung und den zwischenzeitlich eingetretenen und nicht mehr umkehrbaren Fakten verbietet es sich, für den Planbereich weiterhin den Begriff „Neue Mitte Lüttringhausen“ zu verwenden. Dies schließt nicht aus, für den Bereich am Lüttringhauser Rathaus Maßnahmen zu ergreifen, die eine spürbare städtebauliche und stadtgestalterische Aufwertung in diesem zentralen Bereich von Lüttringhausen bedeuten. Wie das ebenfalls als Anlage beigefügte historische Foto belegt, war das Rathaus ursprünglich von einer großen Parkanlage umgeben, die von der Gertenbachstraße bis zur Gneisenaustraße reichte. Von dieser aufwendig angelegten Parkanlage sind nur noch Restflächen übrig geblieben. Auch die dem Rathaus gegenüber liegende Bebauung an der Kreuzbergstraße wurde in den letzten Jahrzehnten massiv zum Nachteil des Stadtbildes verändert. Von den ursprünglich vorhandenen sieben Gebäuden in diesem Bereich wurden vier erhaltenswerte bergische Schieferhäuser/Fachwerkhäuser abgerissen und durch Flachdach-Betonbauten oder gar nicht ersetzt. Umso notwendiger wird es, das heutige Umfeld des Rathauses spürbar aufzuwerten. Hierzu unterbreitet der Heimatbund Lüttringhausen konkret folgende Vorschläge:

 


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