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Auf der Suche nach Potenzial für modernen Wohnraum

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Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP wollen in der Ratssitzung am 3. März den Antrag stellen, die Verwaltung möge „Potenzial für modernen Wohnraum identifizieren und nutzen“. Viele der ca. 4.000 leerstehenden Wohnungen in Remscheid seien für die einzelnen Zielgruppen (Familien, Senioren) unattraktiv und müssten deshalb saniert werden. Um aber bedarfsgerechte Wohnbaupotenziale zu ermitteln, müsse der Leerstand zunächst katalogisiert werden. Das ohnehin durch den Rückgang des Einzelhandels geschwächte „Herz Remscheids“ erlaube es nicht, die gewachsenen Innenbereiche veröden zu lassen. „Hier muss dringend nachgebessert und die Innenentwicklung der Außenentwicklung vorgezogen werden“, so die Antragsteller. Der aktuelle Wohnungsbestand sei den Bedürfnissen und Anforderungen von Familien, Senioren, etc. anzupassen. Der Antrag umfasst vier Einzelpunkte:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Bausubstanz- und Wohnraumentwicklungskataster zu erstellen. Im Einzelnen sollen bestehende Potenziale für Nachverdichtungen, energetische und klimaresiliente Sanierungen, Neubauten oder aber auch notwendige Abrisse in bestehenden Stadtquartieren identifiziert werden. Dazu wird im ersten Schritt eine Analyse der Bausubstanz vorgenommen.
  2. Das Kataster wird mit externer Unterstützung, zum Beispiel in Form eines Forschungsprojektes oder eines Auftrags-Gutachtens, erstellt und ausgearbeitet. Die notwendigen Finanzmittel werden im Rahmen des Haushalts 2021/2022 zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung bemüht sich darüber hinaus um Fördermittel.
  3. Auf dieser Grundlage wird im nächsten Schritt eine Wohnraumentwicklungsplanung erarbeitet mit dem Ziel, bis 2032 neue, moderne und energieeffiziente Wohneinheiten in den verschiedenen Kategorien (Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Eigentum, sozialer Mietwohnraum) zu schaffen.
  4. Die Verwaltung aktualisiert in einem Schritt das Baulandkataster und nennt Ansprechpersonen für die Flächenentwicklung.

Sven Wolf (SPD):„Mit unserem gemeinsamen Antrag wird die Verwaltung beauftragt, ein Bausubstanz- und Wohnraumentwicklungskataster zu erstellen. Auf dieser Grundlage werden wir dann im nächsten Schritt eine Wohnraumentwicklungsplanung erarbeiten. Mit dieser wollen wir bis 2032 neue, moderne und energieeffiziente Wohneinheiten schaffen – vor allem im sozialen Mietwohnraum. Daraus können wir Potenziale für Entwicklungen ableiten und auf die Quartiere und Liegenschaften herunterbrechen.“

David Schichel (Bündnis 90/Die Grünen): „Es muss das Gebot der Stunde sein, die Innenstädte weiterzuentwickeln, statt immer wieder neue Baugebiete am Stadtrand auszuweisen. Sonst verbrauchen wir immer mehr Flächen außen, während der Kern, also die Innenstädte, aussterben. Neben dem Klimaaspekt ist es auch aus sozialen und ökonomischen Gründen sinnvoll, Stadtzentren neu zu beleben. Wir wollen gemischt genutzte Städte und Quartiere, die durch Vielfalt geprägt sind. Das bedeutet auch, Wohnen, Arbeit und Einkaufen zu verbinden.“

Sven Chudzinski (FDP):„Die Verwaltung hat vor zwei Jahren einen Projektplan aufgesetzt, um den geförderten Wohnungsbau in Remscheid wieder stärker zu entwickeln. Dabei sollen Wohnungsleerstände in acht Schwerpunktgebieten aktiviert werden. Wir als Gestaltungsmehrheit wollen noch einen Schritt weiter gehen, indem wir mit externer Unterstützung strukturiert die Bausubstanz analysieren lassen und die Potenziale für Sanierungen und Modernisierungen im Bestand ermitteln. Dabei dürfen wir uns nicht nur einzelne Quartiere ansehen, sondern müssen unseren Blick auf die einzelnen Liegenschaften richten.“


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