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Sechs Bausteine für den Stadtteil Lennep

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Skizze zur Neugestaltung des DOC-Geländes mit freigelegten Bächen an der Mühlenstraße und Röntgenstraße, Firmengebäuden auf dem DOC-Gelände, Wohnbebauung auf dem Kirmesplatz und einem neuen Radweg zwischen Altstadt und Lennepe-Bachtal.von Stefan Switala

Wirtschaft und ökologische Nachhaltigkeit stehen nicht im Widerspruch zueinander: Die Stadt Remscheid muss dringend neue Standorte für Firmen zur Verfügung stellen und dies möglichst an ökologisch verantwortbaren Orten. Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Sinne beinhaltet auch, dass keine großen Flächen unwiederbringlich an Großinvestoren, die keinen Bezug zum Bergischen Land haben, vergeben werden. Gefragt sind vielmehr inhabergeführte, mittelständische Unternehmen, die ihre Steuern in der Region zahlen. Ebenfalls sehr groß ist die Nachfrage nach Baugrundstücken in Lennep. Diese sollten möglichst innerstädtisch vergeben werden, nicht aber auf der grünen Wiese am Stadtrand; vor allem nicht in Quellgebieten der heimischen Bäche wie Herbringhauser-, Eifgen- oder Dörpe-Bach.

Baustein 1: Die grüne Ader.  
Freilegung des Lennepe-Bachs bis an den Rand der Altstadt, gesäumt von kleineren Firmengebäuden und einem Radweg Die Renaturierung des Lennepe-Bachs und Entsiegelung der Flächen sollte mit einem Fuß- und Radweg einhergehen, der am Rand der Altstadt beginnt und in der Bachtalrunde seine Fortsetzung findet. An beiden Seiten sind Firmenansiedlungen möglich. Die Gebäude sollten höchsten zweistöckig, klimaneutral und optisch ansprechend sein (Glas- / Holz- / Beton- Bauweise, Solar- oder Erdwärmepumpen-Energie, evtl. Wand- und Dachbegrünung; optisches Vorbild: Südpark Solingen am ehem. Solinger Hauptbahnhof mit seinen Güterhallen und der Korkenziehertrasse) Eine Anpflanzung vieler neuer Bäume und Sträucher ist ausdrücklich erwünscht, darunter auch große Schattenspender. Ein Teil des Jahnplatzes sollte als Parkplatz mit begrünten Inseln erhalten bleiben. Im Gegenzug wird der Parkraum vor den Firmengebäuden begrenzt, damit viele grüne, unversiegelte Flächen für die Öffentlichkeit erhalten bleiben.
Der Beginn der Baumaßnahmen könnte zunächst auf dem Gelände der alten katholischen Grundschule am Stadion erfolgen. Lennepe-Bach und Radweg werden auf dem Stadiongelände fortgesetzt. Es ist zu überlegen, ob das Stadion erhalten bleibt oder aber nebenan der Aschenplatz an der Mühlen- und Rader Straße. Hierzu sollten auch die Sportvereine befragt werden. Außerdem ist zu überlegen, wie die Überquerung der Ringstraße fußgängerfreundlich gestaltet werden kann. Denkbar ist eine Unterführung unterhalb der Shell-Tankstelle und eine Fortsetzung des Weges zwischen Autohaus und TÜV-Gebäude.

Baustein 2: Öffnung zur Stadt / Treff- und Bewegungsangebot für junge und ältere Menschen.
Die „grüne Ader“ (gemeint ist die Firmenansiedlung mit Lennepe-Bach und Radweg auf dem DOC-Gelände im verlängerten Lennepe-Bachtal) kann auf dem Platz vor dem Jugendzentrum „Die Welle“ ihren Anfang haben. Der Eingang zur Altstadt ist offen gestaltet: Ein Skater-Parcours aus Asphalt-Hügeln bietet jungen Menschen Anreize; für die Älteren laden Bänke zum Verweilen ein.

Ein Industriegebiet in Endringhausen?Baustein 3: Wohnbebauung auf dem Kirmesplatz.
Gegenüber dem Röntgen-Gymnasium gab es vor Jahrzehnten Teiche. Der davon gespeiste Bach, der zurzeit unterirdisch parallel zur Röntgenstraße fließt, könnte wieder freigelegt werden. Seitlich des Bachs wäre eine Wohnbebauung vorstellbar, mit einer grünen Mitte, die allen Bürgern offensteht. Vergleichbares findet man z.B. in der Senke zwischen Fontanestraße und Christhauser Straße. Die Bebauung geschieht unter Umweltauflagen: Mit Höhenbegrenzung, unversiegelten Außenflächen, klimaneutralem Heizen etc. Jedem Haushalt sollte nur ein Stellplatz vor dem Haus zur Verfügung stehen, damit genügend Spielfläche für Kinder bleibt. Ergänzend könnte es ein Gemeinschaftsparkhaus an der Ecke Ring-/Rader Straße geben.

Baustein 4: Rad- und Fußwegekonzept
.Die Balkantrasse wird entlang der Schienen nach Lüttringhausen verlängert, wo schon der Anschluss an das Marscheider Bachtal besteht. In Lennep sollte außerdem ein optisch deutlich hervorgehobener Abzweig zur Lenneper Altstadt eingerichtet werden, z.B. unter Verwendung von grünem oder roten Asphalt. Der Rad- und Fußgängerweg führt idealerweise über die Düstergasse vorbei am alten Amtsgericht und weiter über den Munsterplatz bis in die Altstadt. An den Übergängen Poststraße und Bahnhofstraße müssten Zebrastreifen oder Bedarfsampeln eingerichtet werden.

Baustein 5: Lenneper Altstadt.
Erfreulicherweise haben sich in den letzten Jahren einige Restaurants und Cafés angesiedelt, und die Altstadt hat auch mit Rotationstheater und Klosterkirche einiges zu bieten. Trotzdem stehen viele Ladenlokale leer. Möglicherweise findet man hier einen Investor, der wie in Bad Münstereifel mehrere Läden als Outlet bewirtschaftet? Ungeklärt ist dann aber, wie die Parksituation zu bewältigen ist. Damit die Altstadt für Einkäufer vom ehem. Karstadt-Gebäudes (Edeka/Aldi) aus besser zu erreichen ist, sollte der ursprüngliche Eingang an der Ecke Kölner Straße / Wupperstraße wieder geöffnet und die Parkzeit auf dem Parkdeck auf zwei Stunden erweitert werden.

Baustein 6: Industriegebiet Endringhausen.
Über ein Industriegebiet an der Autobahnabfahrt „Blume“ darf in der Politik zurzeit nicht mehr gesprochen werden, stattdessen aber über eine Bebauung der Erdbeerfelder an der Borner Straße und des Gleisdreiecks in Bergisch Born, wodurch noch weitaus mehr Schwerlastverkehr durch die Stadt rollen würde. Da erscheint ein verkleinertes, unauffälligeres Industriegebiet in Endringhausen (in der Senke) sinnvoller zu sein.  Hier könnten sich auch größere Firmen ansiedeln, die aber gewisse Umweltauflagen erfüllen müssten.


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